Wir haben in unserer Berichterstattung über die laufende WNBL-Saison schon mehrfach geschrieben, dass es ernst wird. So „ernst“ wie am kommenden Wochenende war es aber in der Tat bisher noch nicht. Es gilt die vier TOP4-Teilnehmer zu finden, die am 30. April/1. Mai 2022 den neuen Titelträger ausspielen. Dabei scheinen zumindest drei Viertelfinalserien noch völlig offen zu sein.

Viertelfinale Nord
ALBA Berlin reist mit einem Sieben-Punkte-Vorsprung (76:69) nach Wedel. Soweit die Parallele zum Achtelfinale gegen die Metropol Girls. Dort konnte man auch aufgrund personeller Schwächung der Gastgeberinnen den Vorsprung relativ leicht verteidigen und eine Runde weiterkommen. Vor eigenem Publikum werden die Risters um jeden Zentimeter kämpfen und alles dafür tun, das TOP4 zu erreichen und es vielleicht sogar ausrichten zu dürfen (eigenes Weiterkommen, Ausscheiden von Braunschweig-Wolfenbüttel gegen Chemnitz). 2:1 für Wedel steht es nun im Verlauf der Saison, die Gastgeberinnen könnten vom wichtigen Schlussspurt im ersten Viertelfinale beflügelt sein. Die Girls Baskets haben sich mit ihrem 71:65-Erfolg bei den ChemCats unter der Woche (Lina Falk 28, Lena Lingnau 19, Ida Bikker 10 | ChemCats: Nicole Brochlitz 17, Leann Rebentisch 11, Leni Beier 10) in eine starke Position für die zweite Partie vor den eigenen Fans gebracht. Mit einem Weiterkommen wäre die Ausrichtung des WNBL TOP4 verbunden. Doch es ist eng, die beiden Teams schenken sich nichts und eine Entscheidung ist noch lange nicht gefallen.

Viertelfinale Süd
Die Flying Towers wurden im ersten Viertelfinale bei der BG Bonn 92 ihrer Favoritenrolle gerecht und nahmen nach wechselhaftem Verlauf sieben Punkte Vorsprung für die Heimpartie mit. Extrem bitter für die BG ist, dass ausgerechnet Topsorerin Karoline Steffen in dieser entscheidenden Saisonphase nicht zur Verfügung steht. Bonn muss die Lufthoheit der Towers unbedingt einschränken, aber wie soll das gelingen? In jedem Fall können sich die Gäste auf ihren Team-Zusammenhalt stützen, auch in Schwäbisch Hall werden sie bis zum Ende alles geben. Die Towers werden ihre große individuelle Klasse nutzen, um das TOP4 zu erreichen. Ein Unentschieden auswärts ist im Fußball meist ein gutes Ergebnis für das Rückspiel. Insofern darf man die Rhein-Main Baskets für die zweite Viertelfinal-Partie gegen das Team Mittelhessen sicher favorisieren. Aber nach dem 63:63 im Hinspiel geht es bei null wieder los. Überragende Spielerinnen stehen in beiden Teams, sodass ganz sicher auch die Tagesform eine Rolle spielen wird. Wir freuen uns auf diesen Leckerbissen, den es in dieser Saison bereits zum vierten Mal gibt.

Play-Downs Nord
Als Außenseiter fahren die TG Neuss Junior Tigers (2/4) zum TuS Lichterfelde (3/1). Aber in dem Wissen, dass ein Sieg den endgültigen Klassenerhalt bringen würde, könnten Kräfte geweckt werden, die den individuellen Klassenunterschied ausgleichen. Doch gerade das wird TuSLi vermeiden wollen. Die Junior-LIONS Academy (3/4) möchte gerne Revanche für die unglückliche 61:63-Niederlage vor drei Wochen bei den BasketGirls Ruhr (5/1) nehmen. Das erscheint angesichts der Tabellensituation ambitioniert, aber nicht ganz aussichtslos.

Play-Downs Süd
Mit dem bereits abgestiegenen Basketball Team Saar-Mosel (0/5) und der DJK Don Bosco Bamberg (4/3) treffen zwei Teams aufeinander, für die es um nichts mehr geht. Außer natürlich um eine weitere wichtige Erfahrung für die Spielerinnen auf dem hohen Niveau der bundesweiten WNBL!

Foto oben: Auch im Rückspiel zwischen den Flying Towers Speyer und der BG Bonn 92 ist voller Einsatz der Spielerinnen zu erwarten.
Foto: Jan Fante

Im Hinspiel in Chemnitz mit 28 Punkten: Lina Falk von den Girls Baskets Braunschweig-Wolfenbüttel.
Foto: T. Wildrich (Archiv)