Trotz ausbleibender Überraschungen hatte der achte Spieltag der WNBL, obwohl vereinzelte Spielerinnen bereits zum U18-Nominierungslehrgang abgereist waren, Einiges zu bieten. Düsseldorf gewinnt das Freiwurffestival gegen Neuss. In der „Mitte“ gelingt den Rhein-Main Baskets der Brustlöser gegen Nürnberg. Dazu bleibt Oben alles beim Alten, da alle zweit- und erstplatzierten Teams ihre Pflichtaufgaben erfüllen.

Gruppe Nordwest

Rhein Bascats Düsseldorf – TG Neuss Junior Tigers 87:81
Metropolitain Girls – OSC Junior Panthers 71:37

Im Derby zwischen den Bascats (4/4) und den Junior Tigers (4/4) setzten sich die Düsseldorferinnen durch und ziehen damit am TG Neuss vorbei auf den dritten Platz. Wie bereits in unserer Vorschau erwähnt, mussten die Junior Tigers auf Marija Ilic verzichten. Umso bemerkenswerter die Neun-Punkte-Führung nach dem ersten Viertel. Im Verlauf des Spiel dominierten die Bascats das Spielgeschehen aber. Besonders beim Rebounding zeigte das Heimteam seine Qualitäten und griff sich 40 Rebounds mehr als die Gäste aus Neuss (63:23). Eine weitere statistische Auffälligkeit boten die Freiwürfe. Bei über 60 Fouls, standen beide Mannschaften 100 Mal an der Linie. Während Düsseldorf 36 von 49 netzte, traf die TG nur 28 von 51. Angeführt von Frederike Askamp (23, 14 REB, 4 AST, 9/10 FT, 28 EFF) und Nina Wisniewski (21, 7 REB, 6 AST, 5 STL, 12/16 FT), Antonia Marzani (15, 10 REB, 4/5 FT) und Kim Störmer (14, 4/8 FG) gewann Düsseldorf sein erstes Spiel im neuen Jahr. Johanna Huppertz (26, 8 STL, 11/16 FT) schulterte ohne Topscorerin Ilic die meiste Last. Neben ihr kamen Greta Ohrmann (3 REB & AST) auf 15 und Mia Brohl (3 REB) auf 14 Punkte.

Klare Angelegenheit in Recklinghausen. Tabellenprimus Metropolitain Girls (8/0) siegt souverän gegen Schlusslicht OSC Junior Panthers (0/8) und besticht wieder mal mit seiner starken Defense. In Zahlen ausgedrückt bedeutete dies für Osnabrück nur vier Assists und eine Feldwurfquote von 28%. Bereits zur Pause wirkte die Partie beim Stand von 41:18 entschieden. Auch ohne Clara Bielefeld generierten die Metro Girls 21 Steals. Besonders auffällig hierbei das Duo Lucie Keune und Lana Schlegel. Beide kamen zusammen neben 13 Rebounds und sieben Assists auf 14 Steals und hielten den Topscorerinnen Adna Halibasic (17, 9 REB, 3 AST) und Antonia Köller (11, 6 REB, 5/5 FT) den Rücken frei.

Gruppe Nordost

TuS Lichterfelde – ALBA BERLIN 56:63
Girls Basket Braunschweig-Wolfenbüttel – BASS Berlin 63:18
Mitteldeutsche Basketball Academy – SC Rist Wedel 56:78

Das Berliner Duell zwischen dem TuS Lichterfelde (3/4) und ALBA BERLIN (6/1) entschied der Favorit wenn auch mit Mühe für sich. Der TuSLi agierte über weite Strecken des Spiels auf Augenhöhe und durfte sich nach drei Vierteln beim Stand von 41:49 noch berechtigte Hoffnungen auf einen Heimsieg machen. In einer somit auch statistisch ausgeglichenen Partie, machten am Ende auch die fünf mehr getroffenen Dreier den Unterschied für ALBA. Besonders wurffreudig zeugte sich Rosalie Esser (24, 3 REB, 5 STL), die fünf ihrer zwölf Versuche von draußen verwandelte. Zweiter wichtiger Faktor des dritten Sieges im neuen Jahr war Center-Spielerin Lilli Schultze (17, 11 REB, 8/9 FG). Auf Heimseite setzten Mia Briesemeister (18, 11 REB) und Emilie Matern (14, 3 REB, 4 STL) die Akzente.

Einen absoluten Horrortag erlebte BASS Berlin (0/8) beim Auswärtsspiel bei den Girls Basket (5/3) in Braunschweig. In Abwesenheit von Topscorerin Nala Koletzki, trafen die Berlinerinnen über die gesamte Partie lediglich sechs Würfe aus dem Feld. Dazu blieb man im zweiten Viertel gänzlich ohne Punkte und verbaute sich somit alle Chancen auf den ersten Saisonsieg. Braunschweig-Wolfenbüttel dominierte die Begegnung und blieb dank Anouk Webers Sahnetag (18, 10 REB, 4 AST, 5 STL, 6/6 FG, 39 EFF) auf Playoffkurs. Lilly Faustmann (12) und Karla Busch (9, 12 REB, 3 STL) überzeugten ebenfalls.

Der Tabellenführer heißt weiterhin SC Rist Wedel (7/1). In Manier eines Spitzenteams fuhren die Wedeler bei der MBA (2/6) ihren siebten Saisonsieg ein und bleiben damit auf der Pole Position. Bereits zur Pause lagen die Gäste mit über 20 Punkten in Front und ließen der MBA auch im zweiten Abschnitt keine Chance auf ein Comeback. Neben der starken Dreierquote von 38% (9/24) konnte sich Wedel auf Luise Linke (19, 6 REB, 6 STL, 6/9 2P) und Antonia Laabs (19, 5/10 3P) verlassen. Chinaza Ezeani (15, 6 STL, 2/4 3P), Prudents David Oboh (14, 19 REB, 5 BLK) und Maria Neumann (11, 7 REB, 3 STL) hatten trotz guter Leistungen das Nachsehen.

Foto oben: Manningeaux

ALBA BERLIN in der Saison 2023/2024.

Gruppe Mitte

Basket-Girls Rhein-Neckar – Südhessen Juniors 53:65
Post SV Nürnberg – Rhein-Main Baskets 46:57
ChemCats Chemnitz – TG Main Sharks Würzburg 68:83

Nach der zweiten Niederlage am Stück scheinen die Basket-Girls Rhein-Neckar (2/6) aus dem Playoff-Rennen auszuscheiden. Gegen die Südhessen Juniors (5/3) steigerte man sich nach schwachem ersten Viertel, konnte die Partie aber nicht mehr drehen. Die Juniors bleiben mit dem dritten Sieg in Serie auf dem zweiten Platz. Trotz 34 Turnover, die unter anderem in 21 Heidelberger Steals endeten, gelang es Südhessen die Partie unter Kontrolle zu halten. Wichtig für den Sieg war die hochprozentige Freiwurfquote von 83% (20/24). Die Basket-Girls ließen dort im Vergleich zu viele einfache Punkte liegen (12/23). Bei den Juniors punkteten Hanna Adaszewska (18, 11 REB, 3 BLK, 9/15 FG), Ida Bokemeyer (16, 5 REB, 6 AST, 14/15 FT) und Emily Haux (15, 6 REB, 4/5 3P) zweistellig. Anna-Lisa Wuckel (17, 7 REB, 3 AST & STL), Charlotte Kolb (12, 6 REB, 3 AST & STL) und Carla Koch (10, 3 STL) hielten die Fahnen der Basket-Girls hoch.

Im Verfolgerduell zwischen dem Post SV Nürnberg (4/4) und den Rhein-Main Baskets (5/3) gelang den Hessen die Revanche für das Hinspiel. In einer ausgeglichenen Partie, erlahmte die Offensive der Nürnbergerinnen im dritten Viertel und konnte den wachsenden Rückstand nicht verhindern. Die Baskets profitierten zudem vom deutlichen Übergewicht an Rebounds (50:66) und kamen 18 Mal an die Freiwurflinie, währen der SV lediglich fünf Foulwürfe zugesprochen bekam. In einer ansonsten eher punktearmen Partie avancierte Inga Oberhag (15, 9 REB, 4 STL, 24 EFF) zur Matchwinnerin. Neben ihr gaben Dilara Özdemir (14, 9 REB, 2/4 3P) und Charlotte Kriebel (9, 13 REB, 3 AST) den nötigen Support. Trotz Noemi Schoenauers (6 REB, 7 AST, 4 STL) 17 Punkte und Jana Kochs (12, 11 REB, 3 AST & STL) Double-Double bleibt Nürnberg im Abwärtstrend.

Ohne Chanel Ndi und Elina Timoschenko fuhren die TG Main Sharks Würzburg (7/1) den siebten Saisonsieg ein. Chemnitz (1/7) blieb trotz des am Ende deutlichen Ergebnisses lange im Spiel und machte den Würzburgerinnen das Leben schwer. Die Entscheidung zu Gunsten der Main Sharks fiel in Viertel zwei und drei, in welchen Würzburg offensiv heiß lief und 71% aus dem Zweierbereich traf. Für Würzburg stachen Charlotte Soth (25, 7 REB, 4 AST & STL) und Mia Wiegand (20, 9 REB, 4 AST, 3 BLK) heraus. Bei den ChemCats gestaltete sich das Scoring ausgeglichen. Über zehn Punkte schafften es Lisa Hoppe (13, 6 REB, 3 AST), Leni Zeug (12, 9 REB, 4 STL) und Alea Stephan (10, 3 REB & AST).

Gruppe Süd

BSG Basket Ludwigsburg – TS Jahn München 89:78
BBU ’01 – RegioTeam Stuttgart 56:89
SG Inn-Mangfall Baskets – MTV München 66:83

In einem offenen Schlagabtausch zwischen der BSG Basket Ludwigsburg (4/3) und der TS Jahn München (3/5), sichert die BSG Platz drei. Der Spielverlauf glich einem ständigem Auf und Ab. Ludwigsburg begann stark, ließ im zweiten Viertel aber deutlich nach, um dann nach der Pause wieder zwei Gänge hochzuschalten. Den benötigten Run im vierten Viertel bekam der TS Jahn nicht mehr zu Stande. Grund dafür waren auch die vielen verpassten Würfe aus dem Zweierbereich (18/49). Lilith Maitra (29, 9 REB, 30 EFF) und Lola Stamenkovic (19, 12 REB, 3 BLK) waren für die TS Jahn kaum einzufangen. Sophia Krull steuerte zudem 13 Punkte, sieben Rebounds und fünf Assists bei. Dem entgegen standen Uliana Kolesnyk (6 REB, 3/5 3P) mit 17 und Lisa Grüner (4 REB, 5/10 2P) mit elf Zählern.

Einen sorgenfreien Sieg fuhr RegioTeam Stuttgart (8/0) gegen die BBU ’01 (2/6) ein. Ulm fand bis auf das letzte Viertel keine Wege den Tabellenführer zu stoppen, bleibt aber aufgrund der Niederlage der TS Jahn mit Chancen auf die Playoffs. Besonders im Rebounding (47:70) dominierte das RegioTeam und traf zudem 45% aus dem Zweierbereich, aus welchem man den Gegner bei unter 30% halten konnte. Gewohnt stark performte Lisanne Räwer-Tanguep, die mit 29 Punkten und 17 Rebounds voranging. Hinter ihr lagen Nadine Sasse (6/9 FG) und Diana Ivancic (10 REB, 3 AST) jeweils bei 13 Punkten. Dieselbe Anzahl legten Leni Wilhelm (3 REB & AST, 3/6 3P) und Lara Heinichen (7 REB) für die BBU aufs Parkett.

Ebenfalls deutlich machte es der MTV München (6/2) gegen die SG Inn-Mangfall Baskets (0/7). Der Außenseiter hielt in der ersten Halbzeit gut mit, konnte das Tempo aber nicht über die zweiten zwanzig Minuten halten. Knackpunkt des Spiels waren die Offensivrebounds des MTV. Insgesamt 32 eigene Würfe sammelte der Tabellenzweite ein und erkämpfte sich so 30 Wurfversuche mehr als die SG. Nathalie Schauermann (20, 17 REB) und Julia Reichert (17, 15 REB, 3 AST & STL) waren diesbezüglich besonders aktiv. Emma-Fee Stockinger (15, 8 REB, 4 AST) und Marisa Köhler (14, 8 REB, 6 AST) machten den sechsten Saisonsieg perfekt. Auf Seiten der Baskets sorgten Sara Cirkic (18, 6 REB, 4/7 3P) und Florentine Kronast (18, 9 REB, 3 AST) für Highlights.