Im zweiten Spiel der diesjährigen U19-WM stand das deutsche Team, das als Mitfavorit ins Turnier gestartet ist, nach der Auftaktniederlage gegen Litauen gleich unter Druck. Doch der Nachwuchs aus der Bundesrepublik behielt die Nerven und glich mit einem 69:49 (18:9, 16:15, 15:17, 20:8) die Bilanz aus. Bester deutscher Werfer wurde Oscar da Silva (Foto) mit 14 Punkten. Louis Olinde punktete mit elf Zählern nicht nur zweistellig, sondern holte mit elf Rebounds zudem ein Double-Double.

Bundestrainer Alan Ibrahimagic vertraute zunächst fast seiner kompletten Starting-Five vom gestrigen Spiel. Bis auf Isaac Bonga, der durch Lars Lagerpusch (SG Braunschweig/Junior Löwen Braunschweig/MTV Wolfenbüttel) ersetzt wurde, ging mit Louis Olinde (Brose Bamberg/Baunach Young Pikes), Nelson Weidemann (FC Bayern München), Ferdinand Zylka (ALBA BERLIN/Lok Bernau) und Oscar da Silva (MTSV Schwabing/IBA München) die selbe Startformation vom Litauenspiel aufs Parkett.

Die Mannschaft von Ibrahimagic begann zunächst mit zwei guten Defensivaktionen, bis Cruz mit seinem Dreier für die erste Führung der Südamerikaner sorgte. Ferdinand Zylka der beste Deutsche am gestrigen Tag drehte den Spielstand jedoch mit einem Freiwurf (3. Min.) und einem Distanzwurf (4:3, 4. Min.). Die nächsten Minuten waren vor allem geprägt durch Defensiv-Rebounds beider Mannschaften. Erst nach fünf Minuten konnte Lars Lagerpusch die nächsten Zähler holen (6:3, 5. Min.). Dass die nervliche Anspannung auf deutscher Seite hoch war, konnte man vor allem an zwei verworfenen Freiwürfen durch Olinde sehen, ehe er erneut von der Linie Deutschland zum 8:5 (6. Min.) warf. Da Silva und Olinde (beide 8. Min.) bauten die Führung auf 12:7 aus. Nach einem Fehlwurf der Gegner schnappte sich Bonga daraufhin den Ball und leitete damit den Dreier plus erfolgreichem Freiwurf von Richard Freudenberg ein, der die DBB-Auswahl aussichtsreich in Führung brachte (16:7, 9. Min.). Puerto Rico reagierte mit einer Auszeit, die jedoch nicht die nächsten Punkte durch Moritz Sanders verhindern konnte (18:7, 9. Min.). So ging es nach konzentrierten zehn Startminuten mit 18:9 in die erste Viertelpause.

Zum zweiten Abschnitt brachte Ibrahimagic mit Philipp Herkenhoff einen frischen Spieler aufs Parkett. Die erste erfolgreiche Aktion gehörte allerdings Isaac Bonga, der nach erfolgreichem Rebound unter dem eigenen Korb und verfehltem Wurf dann im Nachfassen erfolgreich einnetzte (20:9, 12. Min.). Danach war Richard Freudenberg nach Guadarramas Korbleger aus der Halbdistanz treffsicher und holte das 22:11 (12. Min.), das allerdings nur bis zu den Körben von Guadarrama und Pacheco Bestand hatte (22:13, 12. Min.). Nach einem starken Block von Bonga und einem defensiven Rebound von Weidemann markierte Herkenhoff mit seinen ersten Punkten das 24:15 (13. Min.). Auch in der Folge holte sich Deutschland vor allem durch das Rebound-Plus (22:8) wichtige Bälle. Nach einer punktlosen Phase war es Ferdinand Zylka, dessen Dreier das 30:18 brachte (16. Min.). Lars Lagerpusch legte nach und schraubte den Vorsprung auf 14 Zähler hoch (32:18, 18. Min.). Zu viele verfehlte Wurfversuche waren dann jedoch von den ING-DiBa-Korbjägern zu sehen, so dass Puerto Rico bis auf 32:24 herankommen konnte (20. Min.). Da Zylka eine halbe Minute vor der Halbzeit noch ein Zweier gelang, ging es mit 34:24 in die Kabine.

Texeira und Oscar da Silva eröffneten die Punktejagd im zweiten Durchgang (36:27, 21. Min.). Da Silva war es dann auch, der erneut für sein Land traf (38:27, 22. Min.). Vor allem am Brett tat sich nun Louis Olinde hervor. Der Bamberger fischte alle Bälle unterm Korb weg und kam so nach 23 Minuten bereits auf sieben Rebounds. Für die nächsten Punkte auf deutscher Seite sorgte Bongas 40:29 (24. Min.). Nun zeigte sich Schwarz-Rot-Gold jedoch zu nachlässig: Ballverluste und Fehlwürfe ließen den Gegner wieder bis auf sechs Zähler herankommen (40:34, 25. Min.). Im Gegenzug sicherte Sanders 42:34 dann jedoch den Vorsprung ab. Nach zwei Freiwürfen von Allende warf Isaac Bonga aus der Nahdistanz das 44:36 (26. Min.). Infolge eines technischen Fouls gegen Puerto Ricos Coach durfte sich Richard Freudenberg über einen Zähler von der Linie freuen. Wenig später gab es zwei stark umjubelte Szenen von Bonga: ein Block samt späterem Defensiv-Rebound, der sich allerdings leider nicht auf dem Punktekonto zählbar wiederfand. Kurz vor Ablauf der Vierteluhr brachte Olindes Lay-up das 49:41, mit dem der Schlussabschnitt starten sollte.

Die ersten knapp zwei Minuten waren geprägt davon, dass beide Seiten keinen Fehler machen wollten. Doch dann kam Puerto Rico besser ins Viertel und holte mit fünf Punkten schnell auf (49:46, 32. Min.). Dies veranlasste Alan Ibrahimagic zur Auszeit, um seine Jungs noch einmal zu Konzentration zu mahnen. Lagerpuschs Freiwurf (50:46, 33. Min. ) blieb der einzige Punkt des AST-Siegers von 2016 in den ersten knapp vier Minuten des finalen Abschnitts. Erst dann brachte Oscar da Silva mit einem Korbleger das nächste Erfolgserlebnis (52:46, 34. Min.). Erneut der Münchner sowie Lars Lagerpusch sorgten dann wieder für etwas mehr Entspannung auf der deutschen Bank (55:46, 36. Min.). Nun war die Körpersprache des Teams aus der Bundesrepublik eine wesentlich zuversichtlichere. Da Silva gehörten auch die nächsten Aktionen: erst mit einem Freiwurf und dann mit einem Korbleger schraubte er sein persönliches Punktekonto weiter hoch (60:46, 38. Min.). Den Vorsprung ließ sich die U19-Nationalmannschaft dann nicht mehr nehmen, so dass sie am Ende eindeutig mit 69:49 gewann und mit einem Sieg am kommenden Dienstag (20.30 Uhr) gegen den WM-Gastgeber Ägypten weiter auf eine positive Vorrunden-Bilanz hoffen darf.

Für Deutschland spielten: Isaac Bonga (FRAPORT SKYLINERS, 7), Oscar da Silva (MTSV Schwabing/IBA München, 14), Richard Freudenberg (FRAPORT SKYLINERS, 7), Philipp Herkenhoff (SC RASTA Vechta/Young RASTA Dragons, 6), Bennet Hundt (ALBA BERLIN, 3), Louis Olinde (Brose Bamberg/Baunach Young Pikes, 11/11), Nelson Weidemann (FC Bayern München), Lars Lagerpusch (SG Braunschweig/Junior Löwen Braunschweig/MTV Wolfenbüttel, 8), Moritz Sanders (Nürnberg Falcons BC, 4), Ferdinand Zylka (ALBA BERLIN/Lok Bernau, 9)

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