Das morgige Finale des WNBL TOP4 2019 in Berlin lautet: TuS Lichterfelde gegen ChemCats Chemnitz. Im zweiten Halbfinale unterlag der Titelverteidiger aus München den ChemCats Chemnitz überraschend mit 36:44 (9:10, 13:16, 4:11, 10:7). Das Endspiel wird am Sonntag, 28. April 2019, um 13.30 Uhr ausgetragen, zuvor spielen DJK Don Bosco Bamberg und München um Platz drei (11.00 Uhr).

München ging leicht favorisiert in die Begegnung. Von Beginn an ging es besonders unter den Körben ordentlich zur Sache, das Duell zwischen Praise Egharevba und Elea Gaba (Foto) stand im Blickpunkt. 7:7 hieß es nach sechs Minuten in einer verbissen geführten  Partie, in der noch keines der beiden Teams einen Rhythmus gefunden hatte. Chemnitz spielte häufig mit einer sehr jungen Formation mit drei 2004er Spielerinnen und hielt couragiert dagegen. Offensiv taten sich die Teams sehr schwer, so intensiv agierten die Defensiven.

Es blieb auch im zweiten Viertel eine zähe Angelegenheit, der Dreier von Nina Wagner zum 12:10 (13.) bildete bis dahin eine echte Ausnahme. Egharevba legte zweimal nach, Auszeit Chemnitz. Offensiv spielte das Top-Duo der ChemCats, Gaba und Anabel Neuber-Valdez (Foto unten), bis dahin überhaupt keine Rolle. Prompt traf Letztere zweimal, Chemnitz war „wieder da“ (16:14, 15.). Die Chemcats gingen durch einen Dreier von Anica Bertram in Führung (18:19, 18.), Olivia Borsutzki konterte ebenfalls aus der Distanz, doch umgehend folgte der nächste Treffer von weit draußen für Chemnitz durch Nicole Brochlitz (21:22). Das Momentum war jetzt auf Seiten der Sächsinnen, die durch Luise Rohland zum 21:25 kamen (19.), Auszeit München. Auch ohne Gaba und Neuber-Valdez auf dem Feld agierten die ChemCats äußerst geschickt und lagen zum Seitenwechsel weiter vorne (22:26).

Neuber-Valdez eröffnete die zweite Halbzeit mit einem starken Move zum Korb, in der Defense waren die ChemCats an jedem Ball. Beim Titelverteidiger von „Wackeln“ zu sprechen, war aber deutlich verfrüht. Technische Fehler auf beiden Seiten häuften sich jetzt gegen die aggressive Verteidigung. Die starke Brochlitz besorgte das 24:32 (25.), aber Jahn hatte in Person von Nina Wagner etwas gegen einen deutlichen Rückstand. Dennoch, bei München ging in diesen Minuten offensiv so gut wie nichts und so lautete der Spielstand nach drei Vierteln folgerichtig 26:37.

Gaba kassierte ihr viertes Foul, blieb aber auf dem Feld. München fiel einfach nichts ein, bis Paula Graichen und Nina Wagner zum 30:37 trafen (33.). Wieder war es die Kleinste auf dem Feld, Brochlitz, die den ChemCats mit beherzten Aktionen Luft verschaffte (30:42, 34.). Auch Egharevba sammelte ihr viertes Foul, aber München steckte nicht auf (36:42, Talena Fackler, 36.). Die Nerven flatterten bei den ChemCats, aber die TS Jahn konnte mehrmals kein Kapital daraus schlagen, sodass der Spielstand auch 70 Sekunden vor dem Ende unverändert war. Die verzweifelten Dreierversuche des Titelverteidigers verfehlten allesamt ihr Ziel, Chemnitz durfte am Ende jubeln.

Boxscore

Fotos: Thomas Brüning