Die ChemCats Chemnitz sind neuer WNBL-Champion 2019. Das Team von Headcoach Thomas Seltner trotzte dem Heimvorteil des Gegners und bezwang im Endspiel vor rund 500 Zuschauern den TuS Lichterfelde mit 68:54 (19:15, 14:16, 21:12, 14:9). Zuvor hatte sich Titelverteidiger TS Jahn München den dritten Platz gegen die DJK Don Bosco Bamberg erkämpft.

Das Nord-Finale begann sehr hektisch und war in den ersten Minuten extrem oft durch Foulpfiffe unterbrochen. Chemnitz kam besser ins Spiel (4:8, Elea Gaba, Foto, 3.), aber Meret Kleine-Beek (Foto unten) ging für TuSLi sehr energisch zur Sache (8:8, 4.). Die Intensität blieb hoch, die Zahl der geahndeten Fouls ebenso. Die ChemCats legten vor (8:16, Dreier Nicole Brochlitz, 6.), die Gastgeberinnen wirkten beeindruckt. Da taten der Dreier von Martha Pietsch und der Fastbreak von Johanna Rosenthal gut (13:16, 8.). Neuber-Valdez netzte als Antwort einen Dreier und das Finale hatte schon zu diesem Zeitpunkt offensiv eine Menge mehr geboten als die Spiele zuvor. Nach zehn Minuten lag Chemnitz weiter vorne (15:19).

Das dritte Foul von Neuber-Valdez nach nicht einmal 13 Minuten war schmerzhaft für die ChemCats, die über drei Minuten ohne Punkte blieben, dann aber durch Anica Bertram und Luise Rohland zum 17:26 kamen (15., Auszeit TuSLi). Lichterfelde wusste durch die starke Kleine-Beek erneut zu kontern (21:26, 16.). Prompt war Chemnitz wieder am Zuge, ehe Kleine-Beek ihren zweiten Dreier versenkte (24:30, 17.). Das Spiel war jetzt auf einem hohen Niveau und eines Endspiels würdig. Kleine-Beek überragte in dieser Phase, traf ihren dritten Drteier und brachte TuSLi wieder ganz nah an den Gegner heran (29:30, 18.). So blieb es auch bis zur Pause (31:33).

Chemnitz war nach dem Seitenwechsel sofort wieder hellwach (31:37, Neuber-Valdez, 22.), Lina Sontag erhielt auf Berliner Seite ihr viertes Foul. Brochlitz traf zum 33:41 und wieder mussten sich die Gastgeberinnen auf eine Aufholjagd begeben. Auch die anschließenden beiden Dreier der nun aufdrehenden Brochlitz passten, Chemnitz war  zweistellig vorne (34:47, 25.), Auszeit TuSLi. Gaba band immer zwei Gegenspielerinnen, sodass Chemnitz auf den Außenpositionen reichlich Platz bekam und diesen immer mal wieder nutzte. So wie Neuber-Valdez, die per Dreier das 36:52 besorgte (28.). Vor dem Schlussviertel hatte Berlin sich aber wieder näher herangekämpft (45:54).

Lichterfelde erhöhte den Druck und versuchte alles, um dem Spiel noch eine Wende zu geben. Um jeden Zentimeter auf dem Spielfeld wurde gekämpft, Chemnitz blieb zunächst weitgehend cool (47:56, 33.). Die Würfe von Berlin wollten nicht fallen, unerbittlich tickte die Uhr herunter. Beide Teams ließen sich jetzt von der allgemeinen Hektik anstecken und prroduzierten viele Fehler. Mehrere Minuten lang änderte sich nichts am Spielstand. Dann punktete Pietsch zum 49:56 (38.) und machte der Überzahl der Zuschauer kurzfristig noch einmal Hoffnung. Doch die ChemCats sicherten sich noch mehrere ganz wichtige Offensivrebounds und versenkten entscheidende Freiwürfe zum umjubelten und verdienten Erfolg.

Boxscore

Nach dem Finale wurden neben der Siegerehrungen auch folgende Auszeichnungen vergeben:

Trainer des Jahres: Markus Klusemann (TS Jahn München)
Rookie des Jahres: Frieda Bühner (OSC Junior Panthers)
Saison-MVP: Magdalena Landwehr (DJK Don Bosco Bamberg)
TOP4-MVP: Elea Gaba (ChemCats Chemnitz)

Fotos: Thomas Brüning