„Man sollte schon aufpassen, dass man nicht andauernd über die Spielerinnen spricht, die gar nicht dabei sind“, warnt Head-Coach Armin Sperber. „Das haben nämlich die, die jetzt Woche für Woche die Kastanien aus dem Feuer holen, nicht verdient!“

Also an dieser Stelle nur eine kurze Bemerkung über das Erstaunen bei den Gastgeberinnen und ihren zahlreichen Zuschauern, als sie sahen, dass eine der besten deutschen Akteurinnen, Emmy Bessoir, nicht mit den Münchnerinnen ins Saarland gereist war. „Nein, nix passiert – wir haben ihr nur ein Wochenende freigegeben von der Doppelbelastung Zweite Liga und WNBL!“ So die offizielle Vereins-Info.

Ein Blick auf die Stats vom schweren Auswärtsspiel beim Gruppen-Mitfavoriten Saarlouis zeigt, was der Coach meint: Jojo Häckel kam auf 20 Punkte (drei Dreier, vier Assists, sieben Ballgewinne) und brachte in gut 36 Minuten jede Menge Energie und Verantwortung. Viky Rajcic holte 12 Rebounds und noch dazu sieben Punkte. Toni Bieringer kam auf neun Punkte (ein Dreier), Vicki Klein auf acht Zähler in nur sieben Versuchen. Dazu schnappte sich das Energiebündel sechs Rebounds. Auch Sophia Mühling wusste mit acht Punkten und sieben Rebounds zu überzeugen.

Zum Spielverlauf: Jahn konnte das erste Viertel – von den Einheimischen mit viel Wirbel eröffnet – zum Glück einigermaßen knapp gestalten – nur sechs Punkte Rückstand. Hie und da etwas pomadig und schon auch überrascht von der Intensität des unbekannten Gegners. Verständlich, denn fünf der neun Münchnerinnen waren vom Jahrgang 2002 oder 2003, da befindet man sich noch am Anfang der Lernkurve.

Auch bis zur Pause lag das Momentum noch beim Erstliga-Nachwuchs, die Young Royals führten weiter mit 34:28. Die Halbzeitansprache der Jahn-Coaches thematisierte die gegnerischen elf Offensivrebounds, die elf Punkte von Maja Ensch, die neun von Helena Eckerle und den Fakt, dass bisher kein einziger Punkt nach Ballgewinn zu verzeichnen war. Mehr Arbeit unter dem eigenen Brett und klügere Verteidigung wurden eingefordert.

Das dritte Viertel brachte tatsächlich de Wende: 20:7 das Zwischenresultat, jetzt führte Jahn 48:41. Und ließ sich diesen Vorsprung nun ganz routiniert nicht mehr nehmen, während die enttäuschten Gastgeberinnen sich nicht mehr aufbäumen konnten. Nur noch fünf Offensivrebounds landeten bei den Royals, dagegen zehn bei den Gästen. Die Topscorer konnten im zweiten Durchgang nur keinen beziehungsweise nur noch einen Punkt erzielen. Jahn hatte in der Tat einen Gang hochschalten können.

Mit einem ganz langen Dreier in der Schlusssekunde griff sich München die höchste Führung dieses überaus interessanten Spiels und gewann mit 61:50. Am kommenden Sonntag um 14:45 Uhr sind die Mädels aus Heidelberg zu Gast in München.
Reden wir dann wieder über die, die Kastanien aus dem Feuer holen!

(Bericht TS Jahn München, Armin Sperber/ Foto, Jojo Häckel)