Die WNBL des Rhöndorfer TV hat am vergangenen Wochenende beim regionalen Süd Top4 in Ludwigsburg durch den 67:55 (12:14, 18:10, 14:15, 23:16)-Sieg im Halbfinale gegen die Main Sharks aus Würzburg, nach wahrer Nervenleistung, in einem echten Do or Die Spiel, das gesamtdeutsche TOP4 erreicht. Im Finale, am Tag drauf, krönte die Mannschaft von Robert Gan und Maike Otto sich, durch den 63:55 (14.16, 16:11, 17:13, 16:15) Sieg gegen die Basket Girls Rhein Neckar aus Heidelberg, zum Süddeutschen Meister.

Nach dem Gewinn der Vorrundengruppe Südwest und dem zweiten Platz in der Hauptrunde Süd gingen die Dragon Girls am Samstag als Favorit gegen die Drittplatzierten Main Sharks aus Würzburg in das zweite Alles oder Nichts Halbfinale des Turniers. Nachdem die BSG Basket aus Ludwigsburg, als Erstplatzierter der Hauptrundengruppe und damit Ausrichter des Turniers, ihr Halbfinale gegen den krassen Außenseiter aus Heidelberg verloren hatte, war der RTV gewarnt.

Trotzdem starteten die Dragons nervös und wirkten wie paralysiert. Es dauerte fünf Minuten und brauchte einen 0:7 Rückstand bis die Dragons Girls sich aus ihrer Schockstarre lösten. Angeführt durch Teambasketball in der Offensive und mit einer deutlichen Intensitätssteigerung übernahm der RTV mit einem 12:2-Run die Führung (12:9, 8. Minute). Es blieb aber eine Restnervosität, die sich immer wieder in einfachen defensiven und offensiven Fehlern äußerte und aus der viele Führungswechsel resultierten (15:17, 14. Minute).

Nun kam die große Stunde von Katrin Menne. Der RTV-Kapitän nahm das Spiel an sich, scorte acht Punkte in Folge und gab ihrem Team damit erstmals Sicherheit. (27:19, 19. Minute). Verantwortlich war dafür neben der überragenden Menne und der defensiv starken Vlasenko nun ein Trio von Bankspielerinnen: Alexandra Ritter, Annika Graß und Corinna Flaskamp die dem RTV das Momentum gab. Dieses Momentum verpassten die Starterinnen halbzeitübergreifeng in den folgenden vier Minuten mitzunehmen und ließen die Gegner aus Franken zurück ins Spiel (32:31, 24. Minute).

Als das Spiel zu kippen schien, setzten die RTV-Coaches Gan/Otto ihr Vertrauen wieder in das Lineup Vlasenko, Menne, Ritter, Flaskamp und Graß und wurden dafür postwendend belohnt. Ein 12:4-Run sorgte für ein kleines Polster. Es entwickelte sich ein Spiel der Runs, in dem Würzburg auf drei Punkte verkürzte (44:41, 31. Minute), bevor Jessika Schiffer mit ihrem zweiten Dreier des Tages einen weiteren RTV-Run initiierte und diesen mit ihrem dritten Dreier abschloss (53:43, 34. Minute). Würzburg antwortete umgehend per 7:0-Run und verkürzte damit wieder auf drei Punkte (53:50, 36. Minute).

Als alles auf ein Herzschlagfinale hindeutete, war es wieder das Quintett Menne, Ritter, Graß, Vlasenko und die überragend verteidigende Corinna Flaskamp, das die Gegner in den nächsten drei Minuten bei nur zwei Punkten hielt, sowie durch immens wichtige neun Punkte in zwei Minuten von Alexandra Ritter das Spiel entschied (60:52, 39. Minute) und den Dragon Girls damit den Einzug ins Top 4 sicherte.

Für den RTV: Rasch, Agirdogan 2, Vlasenko 8, Ritter 11, Carstens, Menne 13, Flaskamp 10, Graß 4, Ellenrieder 6, Loock 2, Lenze, Schiffer 11.

Nach dem großartigen Erfolg im Halbfinale am Vortag ging es daraufhin für die Dragons am Sonntag gegen die Basket Girls Rhein Neckar im Finale um die bessere Platzierung für das Top 4 und den Titel süddeutscher Meister. Von Anfang an entwickelte sich ein spannendes und ausgeglichenes Spiel, in dem die Dragons durch drei Dreier von Jessika Schiffer und der glänzend aufgelegten Arina Vlasenko getragen wurden. Das Trainerduo Gan/Otto nutzte dies, um allen zwölf Spielerinnen das ganze Spiel über viel Spielzeit zu geben und damit den Leistungsträgerinnen genügend Pausen zu geben. Trotz einiger defensiver Probleme gegen die stark spielenden Heidelbergerinnen gingen die RTV Girls mit einem knappen Vorsprung in die Kabine (30:27).

Im Gegensatz zum Vortag, an dem die Bankspielerinnen dem RTV das Spiel gewannen, waren es nun die aus der Halbzeit herauskommenden exzellent aufgelegten Starterinnen, die einen fünf Minuten langen 10:0-Run aus dem Lehrbuch hinlegten und sich damit zum ersten Mal eine zweistellige Führung erarbeiteten (40:27, 25. Minute). In der Folge entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, in dem der RTV jedes Mal eine Antwort fand gegen die zahlreichen Aufbäumen der stark dagegen haltenden Heidelbergerinnen. Durch zahlreiche Mid Range Würfe, einen weiteren wichtigen Dreier sowie vier erfolgreiche Freiwürfe am Ende gelang es RTV-Topscorer Jessika Schiffer mit ihren 22 Punkten als erste Spielerin des RTV in dieser Saison, bei einem Sieg ihrer Mannschaft über 20 Punkten aufzulegen und ihr Team damit zu einem grandiosen Erfolg zu führen.

Für den RTV spielten: Rasch, Agirdogan 3, Vlasenko 17, Ritter, Carstens, Menne 4, Flaskamp 1, Graß 2, Ellenrieder 10, Loock 4, Schiffer 22.

Am 02.05 geht es für die Dragon Girls nun in Wolfenbüttel im Halbfinale der deutschen Meisterschaft gegen den Herner TC um eine mögliche Chance am darauffolgenden Tag im Finale um die deutsche Meisterschaft zu spielen. Zwar gehen die Dragon Girls aufgrund des sehr jungen Kaders, mit vielen Leistungsträgerinnen im jüngeren Jahrgang 1999 bzw 2000 und der damit verbundenen Unerfahrenheit, als klarer Außenseiter in das Spiel, hoffen jedoch darauf die stark besetzte Herner Mannschaft um die Jugendnationalspielerinnen im älteren Jahrgang 1998 Anna Lappenküpper, Maria Angelina Sola und Jule Kassack sowie MVP-Kandidat Jenny Strozyk, ärgern zu können.