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Die Dragons erwischten dabei einen schlechten Start in das Spiel und zeigten ihr, schon fast in Vergessenheit geratenes, schlechtes Gesicht. Ähnlich wie bei den Niederlagen gegen Rhein Main Baskets und USC Freiburg fehlte dem RTV jegliche Intensität. Die Gäste aus Würzburg sahen ihre Chance, attackierten die spannungslose Verteidigung und verwandelten hochprozentige Würfe in der Zone. (8:3, 5. Minute). Zwar initiierte, die, zu diesem Zeitpunkt, einzige auf normalem Level spielende, Arina Vlasenko (Foto), einen schnellen 6:0-Run, der die Dragons erstmals in Führung brachte (9:8, 7. Minute), die Main Sharks beantworteten diesen jedoch postwendend. Ein viertelübergreifender 11:2-Run der Gäste, bedingt durch die eklatant schlechte Körpersprache der Dragons, sorgte für den ersten hohen Vorsprung der Franken (12:21, 12. Minute).
Bis zur Halbzeitpause konnten sich die Dragons davon nicht mehr erholen. Zwar versuchten sich Carlotta Ellenrieder und Corinna Flaskamp mit viel Einsatz beim Rebound noch zu wehren, die Defensive des RTV blieb jedoch desolat. Dies führte zu Foul Trouble auf Seiten der Rheinländerinnen und wenig Spannung in der Offensive, offenbart durch einfache Fehlwürfe, Fehlpässe und schlechte Entscheidungen. Mit einem 22:34-Rückstand ging es in die Kabine.
Aus dieser Kabine kam eine völlig verwandelte Mannschaft auf das Parkett in der heimischen Menzenberger Halle. Mehrere unglückliche Aktionen in den ersten zwei Minuten ließen den Vorsprung zwar nochmal auf 23:38 ansteigen, der Mannschaft sah man nun aber wieder die Leidenschaft und das Herz an, mit der sie in dieser Saison über weite Strecken zu überzeugen wusste. Eine ganz andere Körpersprache zeigte die Mannschaft von Robert Gan und Maike Otto nun, arbeitete füreinander in der Verteidigung und profitierte davon in der Offensive. Die überragende Arina Vlasenko und eine, im Vergleich zur ersten Halbzeit, ganz anders auftretende Julia Loock, gaben den Dragons Sicherheit. Die Formation Loock, Vlasenko, Schiffer, Menne und Ellenrieder zeigte minutenlang hohe defensive Qualität und gutes Reboundverhalten (29:38, 24. Minute).
Nun schlug die Stunde von Jessika Schiffer. Nach einem Dreier in der ersten Halbzeit versenkte sie zwei Dreier hintereinander und gab ihrer Mannschaft damit den letzten nötigen Funken, um das Dragons-Feuer zu entfachen (35:40, 26. Minute). Schiffer war es daraufgehend auch, die mit einem Dreier-Buzzerbeater zum Ende des dritten Viertels für die erste Führung der Dragons sorgte (44:43. 30. Minute).
Würzburg antwortete nochmals mit vier schnellen Punkten zu Beginn des vierten Viertels (44:47, 31. Minute), konnte den Dragons daraufhin aber nichts mehr entgegensetzen. Julia Loock mit zwei schönen Midrange-Würfen, Carlotta Ellenrieder mit zwei erfolgreichen Freiwürfen, Katrin Menne mit einem Midrange-Wurf und Arina Vlasenko per Dreier sorgten für einen 11:0-Run der Gastgeber (55:47, 36. Minute). Nach einem Korb vom Würzburg war es nun wieder Schiffer, die zuerst per Midrange-Wurf und daraufhin durch ihren insgesamt fünften Dreier das Spiel entschied (60:49, 38. Minute). Bezeichnend für die deutliche Leistungssteigerung und gleichzeitig der Garant für den Sieg, waren dabei die lediglich 17 Punkte auf Seiten der Gäste, die die Dragons Defense in der zweiten Halbzeit zuließ.
Am kommenden Sonntag geht es für die Dragons nun zum Tabellenführer aus Ludwigsburg, der genauso wie der RTV in der Hauptrunde bisher ungeschlagen ist, aus der Vorrunde aber keine Niederlage mitnahmen. Im Duell um die Tabellenspitze kann gespannt darauf geblickt werden, welches ihrer beiden Gesichter die RTV-Mannschaft um Kapitän Katrin Menne zeigt. Mit dabei sein wird hoffentlich auch wieder Corinna Flaskamp, die vor zwei Wochen vom Kooperationspartner Opladen zum Team dazugestoßen ist und gegen Würzburg ein gutes erstes Spiel für die Dragons-WNBL machte. Ein großer Dank geht dabei an das Opladener Trainergespann Kunel/Schneider, das maßgeblich am Bereitstellen dieser Möglichkeit beteiligt war.
Für den RTV spielten: Rasch 3, Agirdogan, Vlasenko 12, Ritter 2, Carstens, Menne 5, Flaskamp 2, Ellenrieder 12, Emrich, Loock 11, Lenze, Schiffer 17.
(Bericht Rhöndorfer TV, Robert Gan, Foto: Jörg Schiffer)