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Nach monatelanger Hängepartie wurde die WNBL-Saison 2020/2021 nun endgültig abgebrochen. Ohne Meistertitel und Absteiger. Wie haben die Spielerinnen die Nachricht aufgenommen?
Bea: Wir haben die Spielerinnen mental gut darauf vorbereitet, dass es zu dieser Entscheidung kommen könnte und sind sehr realistisch mit der Thematik umgegangen. Die Enttäuschung ist dennoch da, aber der Wunsch einfach wieder gemeinsam Basketball zu spielen, scheint derzeit wesentlich größer zu sein.
Thomas: Ich glaube es war keine große Überraschung. Irgendwie hat keiner mehr so richtig mit einer Fortsetzung gerechnet.
Kann man da – vor allem für den ausscheidenden 2003er Jahrgang – von einem verlorenen Jahr sprechen? Welcher Art Trost ist möglich?
Bea: Dies trifft ja nun bereits auf zwei Jahrgänge zu, sowohl die 2002erinnen, als auch die 2003erinnen, sind besonders gebeutelt. Das letzte Jahr in der Jugend nicht aktiv spielen zu dürfen ist keine schöne Erfahrung, zumal die Erfahrung etwas ein letztes Mal gemeinsam zu tun, nicht einfach so zu ersetzen ist. Dies ist vergleichbar mit der Erfahrung eine letzte Saison am College zu spielen. Das prägt den Charakter und ist sehr wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung. Ich bin glücklich darüber, dass die Liga versucht diesen Verlust mit einer Pokalrunde ein wenig zu schmälern. Immerhin ist dies ein Ausblick.
Thomas: Das Jahr verlieren im Endeffekt alle Spielerinnen. Es geht ja auch irgendwann weiter. Hintendran kommen weitere spannende Projekte im Damenbereich. Und so wahnsinnig viele 2003erinnen waren bei uns ja auch nicht im Team.
Die BG hat zu Beginn zwei Partien absolviert und gewonnen. Was hätten die Mädels – mit Blick in die Glaskugel – in dieser Spielzeit in der Mitte-Gruppe erreichen können?
Bea: Die Play-Offs waren auf jeden Fall drin. Als Neuling in dieser Gruppe kann man die Situation in voller Gänze nicht beurteilen. Aber die Pole-Position wäre sicherlich an den Top4 Kandidaten aus Grünberg gegangen. Alles was darüber hinaus passiert wäre, ist mir zu spekulativ.
Thomas: Die Playoffs hätten wir locker erreicht. Danach sind es halt Playoffs. Je nach Gegner und Tagesform kann es weit gehen oder schnell zu Ende sein.
Gibt es Pläne für eine Art Sommerliga – quasi als Ersatzprogramm für die Mädchen? (sofern dies die Infektionslage zulässt)
Bea: Es gibt Pläne und es läuft viel im Hintergrund. Wir warten derzeit auf erneute Rückmeldung der Liga zum Sommerprogramm der sogenannten „Summer League“ – alles in Abhängigkeit des Infektionsgeschehens.
Thomas: Wir haben die Möglichkeiten kommuniziert. Momentan gibt es viele Optionen sowohl in Auswahlen, als auch auf Bundes-/Landesebene. Abwarten bis sich der Nebel etwas lichtet und bis dahin alle Trainingsmöglichkeiten ausschöpfen.
Mit Greta Kröger, Alexa Hans (beide im Foto) und anfangs auch Karoline Steffen konnten drei BG-Spielerinnen beim frisch gebackenen Erstligaaufsteiger Rheinland Lions in der 2. Bundesliga trotz Corona-Einschränkungen weitgehend „normal“ trainieren und auch Spielpraxis sammeln. Wie wertvoll war/ist dies für die BG?
Bea: Es ist ein wahnsinniger Mehrgewinn für den Verein! Die Kommunikation mit den Lions ist hervorragend! Wir stehen und standen die gesamte Saison über im Austausch miteinander und man hat/te stets Einsicht in die Entwicklung der Spielerinnen. Die Absprachen verlaufen reibungslos und die Alexa und Greta haben eine großartige Chance – unabhängig von der derzeitigen Situation – in einer sehr challengenden Situation zu wachsen und einen Blick über den Horizont hinaus zu wagen. Die Erfahrung, die so dort machen, bringen sie mit in unsere WNBL und somit in den Verein und verbessern auf diese Art und Weise das Training und folglich auch ihre Mitspielerinnen. Ich würde diese Empfehlung jederzeit wieder aussprechen.
Thomas: Das ist eine Plattform, die wir (noch) nicht bieten können. Durch die Pandemie ist das natürlich doppelt wertvoll. Gutes regelmäßiges Training, erfahrene Mitspieler und Wettkampf auf hohem Niveau … dem Gegenüber standen/stehen Online-Workouts im Wohnzimmer…
Im Gespräch ist wohl auch eine weitere Aufstockung der Ligen, weil es keine Absteiger – aber womöglich Aufsteiger – in die derzeit 24 Teams starke und viergruppige U18 Nachwuchs-Bundesliga gibt. Was ist dazu zu sagen?
Bea: Da habe ich mir noch keine Meinung zu gebildet.
Thomas: Ist wohl die einzig faire Lösung. Bin da etwas zwiegespalten. Einerseits verwässert es die Liga, andererseits gibt’s dann auch mehr WNBL-Spiele pro Team…
Im Herbst soll dann die neue WNBL-Saison 21/22 starten. Es wäre die letzte Spielzeit für den starken 2004er Jahrgang der BG. Wie sieht der – noch ferne – Outlook für die neue Spielzeit aus?
Bea: Der Blick in die Ferne sieht derzeit so aus: Wir wollen einfach endlich wieder gemeinsam trainieren und spielen! Es bleibt abzuwarten wie wir und die anderen Teams nach dieser langen Pause wieder zurückkehren und was sich ggf. sonst personell ändert (Thema: Drop-Out-Quote im Leistungssport).
Thomas: Ich kann die Glaskugel im Nebel schlecht erkennen. Aber das Ergebnis wird sicherlich besser sein als es die Platzierung dieses Jahr gewesen wäre. Sprich: Playoffs sind locker drin und dann kann es bis ins TOP4 gehen…
Spielberechtigt wären dann auch Aktive des Jahrgangs 2006 und – mit Sondergenehmigung – auch Spielerinnen des Jahrgangs 2007. Auf welche neuen Gesichter darf man sich womöglich in der WNBL freuen? Hat die BG das Zeug und das Talent, das Unternehmen WNBL weiterhin alleine zu stemmen?
Bea: Es wird einige Überraschungen und neue Gesichter geben – mehr verraten wir nicht!
Thomas: Ein paar neue Spielerinnen kommen dazu. Aber die sollen sich ruhig über den Sommer empfehlen. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt’s da noch keine Wildcard. Parallel arbeiten wir auch an Strukturen um den Leistungsbasketball weiter auszubauen. Und dann kenne ich da auch ein paar ambitionierte Mädels bis runter in den 2014er Jahrgang. Sollte für die nächsten Jahre WNBL reichen…
Fotos: Jan Fante