Ein weiteres Schlüsselspiel erwartet die WNBL-Mädchen der Talents BonnRhöndorf am kommenden Sonntag daheim gegen die BasketGirls Ruhr (12.30 Uhr, DragonDome, Menzenberg, Bad Honnef). Mit einem Sieg könnte Nicola Happels U18 Basketball-Bundesliga-Ensemble sogar auf Tabellenplatz drei springen.

Durch den nicht zwingend einkalkulierten Heimsieg gegen Neuss stehen die Aktien der Talents im Play-off-Tableau wieder deutlich besser. Die Tuchfühlung zum kommenden Gegner ist jedenfalls hergestellt. Das Bochum-Hagener Kooperationsteam hat allerdings einen Sieg mehr auf dem Konto bei ebenfalls drei Niederlagen.  Das Erfolgserlebnis gegen die Junior Tigers hat den Talents sehr gut getan. Zum einen konnte der Ausfall von Alexa Hans unter dem Korb einigermaßen kompensiert werden, zum anderen feierte Laura Telke ein vielversprechendes Comeback nach schwerer Knieverletzung. Nur mit der hohen Foulbelastung hatten die BonnRhöndorfer Verantwortlichen zu hadern. Auch wenn da – nach Talents-Auslegung –  der eine oder andere fragwürdige Pfiff dabei gewesen war, so müssen die jungen Spielerinnen doch auch lernen, in einigen Situationen weniger „robust“ zu Werke zu gehen. Gerade dann, wenn man foulbelastet ist.

Die Ruhrgebiets-Spielgemeinschaft konnte am Wochenende knapp gegen den Aufsteiger aus Düsseldorf die Oberhand behalten (60:54), tat sich dabei aber unerwartet schwer. Der Grund dafür ist schnell gefunden: man trat ohne Lara Langermann an, die am Abend zuvor in Chemnitz im Zweitligateam der Bochumerinnen gefordert war. Langermann ist trotz ihrer jungen Jahre eine Ausnahmespielerin und in der zweiten Bundesliga für über 16 Punkte pro Spiel gut. Mit der 17jährigem im Kader sind die BasketGirls Ruhr natürlich deutlich stärker einzuschätzen als ohne. Man darf gespannt sein, ob sie am Sonntagmittag am Menzenberg aufläuft, denn Bochum spielt am Abend zuvor in Berlin beim TuS Lichterfelde…

Im Hinspiel konnte die Truppe des Hagener Coaches Ulrich Overhoff die Talents mit 53:48 in einem engen Match schlagen. Nur zu gerne würde Happel auch den direkten Vergleich gegen den Tabellendritten für sich entscheiden. Dazu müsste ein Sieg mit sechs Punkten her. Was für die Talents spricht, ist die enorme Weiterentwicklung, die das Team seit dem Herbst erfahren hat. Vor allem in der Verteidigung stellten die BonnRhöndorfer ihre Gegnerinnen zuletzt immer wieder vor arge Probleme. „Wir haben mit Bochum noch eine Rechnung offen“, so Happel. Dass der kommende Gegner, wie zuletzt Neuss, erneut so schlecht  aus der Distanz treffen wird, glaubt Happel indes nicht. „Wir müssen uns auf ein kompaktes Team einstellen, welches uns alles abverlangen wird. Wir werden unsererseits alles in die Waagschale werfen müssen, um die BasketGirls zu bezwingen.“

Neben Langermann (19 Punkte pro Spiel) sind beim Gegner mindestens auch Hannah Krenz, Jette Rath und Charlotte Behr zu beachten. Ähnlich wie bei den Talents, ist bei der Bochum-Hagener Kooperation das Scoring auf viele Schultern verteilt. Die Offensive kommt auf rund 65 Punkte pro Match, die gleiche Anzahl gab man im Schnitt auch ab. Bei den Talents (62/57) sieht das Verhältnis etwas besser aus, mit deutlichem Potenzial nach oben, was die eigene Offense angeht. Angesichts der 72 gegen Neuss erzielten Punkte, weist der Talents-Trend aber auch dort in die richtige Richtung.

Tabelle WNBL-Gruppe Nord-West

(Bericht Talents, Franz-Werner Krausgrill, Foto von #22 Greta Gomann: Jan Fante)