Am Sonntag trafen die Metropolitain Girls im WNBL-Viertelfinale der Deutschen Meisterschaft in eigener Halle auf den bislang ungeschlagenen Favoriten Phoenix TSV 1860 Hagen. Trotz eines personell geschwächten Kaders lieferten die Gastgeberinnen einen leidenschaftlichen Fight – und verpassten nur hauchdünn den Sieg. Am Ende stand eine knappe 66:68- Niederlage auf dem Scoreboard, die aber alle Chancen für das Rückspiel in drei Wochen lässt.

Die Ausgangslage vor dem Spiel war alles andere als ideal: Gleich vier Leistungsträgerinnen fehlten verletzt oder konnten nur angeschlagen auflaufen, was das Trainerduo Predrag Radanovic und Frank Konstandt vor die Herausforderung stellte, sich den starken Hagenerinnen entgegenzustellen und eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel zu erspielen. Zunächst zeigte sich das Team allerdings unbeeindruckt von der Situation und legte mit einem starken 8:0-Lauf in den ersten drei Minuten los, bevor die Hagener Spielerinnen in Schwung kamen und das erste Viertel noch mit 18:21 für sich entschieden.

Im zweiten Abschnitt entwickelte sich zunächst ein offener Schlagabtausch, in dem die Gäste allerdings vor allem durch ihre bessere 3-Punkte-Quote immer einen Schritt voraus waren und ihre Führung behaupten konnten. Wichtige Punkte von Clara Bielefeld, die insgesamt 27 Punkte, 24 Rebounds und 8 Assists auflegte, und Antonia Köller (14 Punkte, 9 Rebounds) sorgten jedoch dafür, dass die Girls den Anschluss nicht verloren und so ging das Heimteam mit einem sechs Punkterückstand in die Halbzeit.

Nach dem Seitenwechsel übernahm zunächst Phoenix das Kommando und setzte sich Punkt um Punkt weiter ab, bevor Clara Bielefeld mit zwei Feldkörben und einem Drei-Punktewurf die Metropolitain Girls wieder auf Schlagdistanz heranbrachte. Rosa Butzert verkürzte anschließend in der 31. Minute mit ihrem wichtigen Dreier auf einen Punkt. Doch auch dadurch ließen sich die Hagenerinnen nicht beirren und zogen mit sicherem Teamspiel und der treffsicheren Hannah Abramowski, die im Verlauf der Partie vier Dreier versenkte, wieder auf 14 Punkte davon. Drei Minuten vor dem Ende beim Stand von 54:68 lagen die Gäste klar in Führung. Doch wer glaubte, dass die Metropolitain Girls aufgaben, lag falsch. Das Team zeigte Moral und kämpften sich in einem energischen Schlussspurt wieder heran. In den letzten Sekunden gab es sogar noch die Chance zum Ausgleich, doch der Wurf verfehlte knapp sein Ziel. Die Zwei-Punkte-Niederlage schmälert daher in keiner Weise die Leistung des Teams, das nun im Rückspiel noch alle Chancen hat, mit einem Sieg von mindestens drei Punkte das TOP4 um die deutsche Meisterschaft zu erreichen.

„Meine Mannschaft hat heute trotz der schwierigen Situation durch die Ausfälle stark gekämpft und ist immer wieder zurückgekommen“, zeigte sich Headcoach Predrag Radanovic nach dem Spiel stolz. „Vor allem im Rebounding waren wir heute sehr stark. Hier geht ein besonderes Lob auch an Miriam Musa, die in der Offense überzeugen und wichtige Rebounds holen konnte. Jetzt hoffen wir, dass bis zum Rückspiel in drei Wochen unsere angeschlagenen Spielerinnen wieder fit werden und wir nochmal angreifen können. Denn natürlich ist es unser klares Ziel nach Berlin zum TOP4 zu fahren“, so Headcoach Predrag Radanovic.

(Bericht Metropolitain Girls Recklinghausen, Predrag Radanovic u. Frank Konstandt)