Ihren siebten Saisonerfolg und den siebten Sieg in Serie feierte die BG Bonn 92 am Sonntag mit 80:53 (40:29) gegen die Junior Dolphins aus Marburg. Damit bleiben die Bonnerinnen weiter an der WNBL-Tabellenspitze und haben nun allerbeste Aussichten auf eine Play-off-Teilnahme. Angetrieben von Alexa Hans (24 Punkte), Karoline Steffen (19 Punkte) und Greta Kröger (12 Punkte, 16 Rebounds, 8 Assists) lieferten die Bonnerinnen eine Überzeugende Leistung ab. Die „Big 3“ der BG hatten wieder einmal ihre Klasse bewiesen und den Tabellenvierten auf Abstand gehalten.

Es war die erwartet schwere Aufgabe für Bea Waffenschmied und ihr U18-Bundesligateam. Die Gäste starteten hellwach und führten schnell mit 7:0, ehe die Bonnerinnen sich überhaupt auf die kampfstarken Hessinnen eingestellt hatten. Das gelang dann recht schnell, so dass die BG nach Sara Brazils Dreier (4.) zum 10:09 wieder „Herr der Lage“ war. Der Matchplan von Headcoach Bea Waffenschmied war recht offensichtlich: Größenvorteile ausspielen und am offensiven Board abschließen. Und in der 1,92 Meter großen Alexa Hans hatte die BG die auch körperlich alles überragende Spielerin auf dem „Parkett“. Immer wieder suchten und fanden die Bonner Point Guards ihre bewegliche Anspielstation unter dem Korb. Marburg stemmte sich mit Macht gegen den Größennachteil, konnte aber oft nur zuschauen. So holte sich die BG das erste Viertel mit 24:17 und Hans hatte bereits 13 Zähler auf ihrem Konto.

Im zweiten Durchgang gönnte Waffenschmied ihrer Punktbesten eine wohlverdiente Pause, das BG-Spiel wandelte sich jetzt und die Distanzspezialistinnen kamen nun mehr zum Zug. Greta Gomann gelangen zwei Treffer von jenseits der 6,25-Meter-Linie und auch Saison-Topscorerin Steffen warf sich langsam warm. Zur Pause stand ein 40:29 für den Tabellenführer auf dem elektronischen Scoreboard im Sportpark Pennenfeld. Die Frage war: wann würden die nur mit neun Feldspielerinnen angereisten Marburgerinnen ihrem lauf- und körperintensiven Spiel Tribut zollen müssen?

Zunächst einmal blieb es jedoch beim 10-12 Punkte Vorsprung für die Gastgeberinnen. Denn Marburg ließ sich nicht abschütteln und man merkte weder Flora Lukow (18 Punkte) noch Kimberly Geisler an, dass die beiden 17 Jährigen am Abend zuvor in Berlin noch im Zweitligateam der Marburgerinnen gestanden und gespielt hatten. Erst zum Viertelende hin bauten Waffenschmieds Schützlinge die Führung wieder etwas aus, Smilla Kolmetz, Kröger und erneut Brazil fanden Lücken in der jetzt öfter durchlässigen Dolphins-Defense. Mit einem 60:40-Vorteil im Gepäck ging es für die BG in den letzten Durchgang.

Das Match gaben die BGlerinnen natürlich nicht mehr aus den Händen. Über 64:40 (Hans), 71:48 (Sophie Herdering) und 75:50 (Steffen) schaukelten die Bonner Mädels den siebten Saisonsieg nach Hause. Greta Kröger schrammte nur knapp an einem „Triple Double“ vorbei.

Viel zu kritisieren hatte Waffenschmied in ihrer Matchanalyse dann auch tatsächlich nicht. „Ich bin sehr zufrieden, dass wir uns auch spieltaktisch gegen dieses unangenehm zu spielende Team so gut aus der Affäre gezogen haben“, lobte der Coach. Man habe nach dem holprigen Start die Nerven behalten und am eigenen Konzept festgehalten. Gut gefielen der Trainerin neben den bekannten Leistungsträgerinnen auch die erst 14jährige Greta Gomann, die eine starke erste Hälfte gezeigt hatte.

Viertelergebnisse: 24:17 /16:12 / 20:11 /20:13

Es spielten: Karoline Steffen 19 Punkte/2 Dreier, Pauline Bantes 2, Viktoria Höbbel 2, Greta Gomann 10/2, Inga Hewicker, Sophie Herdering 2, Alexa Hans 24, Smilla Kolmetz 2, Luisa Sundermann, Sara Brazil 7/1, Greta Kröger 12/1, 16 Rebounds, 8 Assists.

Tabelle

(Bericht BG Bonn 92, Franz-Werner Krausgrill, Fotos: Jan Fante)