Dank eines überzeugenden 61:46-Sieges gegen Ägypten (18:14, 15:9, 14:11, 14:12) qualifizierten sich die U17-Mädchnen unter den Augen des begeisterten DBB-Präsidenten Ingo Weiss bei ihrem World Cup-Debüt im ungarischen Debrecen für das Viertelfinale. Dort warten am Freitag in Frankreich Favoritinnen auf den Titel (15:00 Uhr live im FIBA-Stream).

„Mindestens das Viertelfinale erreichen“, hatte Head Coach Janet Fowler-Michel vor Beginn des U17 World Cups als Ziel ausgegeben. Als ihr Team nach nur zwei Minuten bereits mit zehn Punkten hinten lag, schien dieses Ziel in die Ferne zu rücken. Ein sensationeller 33:13-Lauf bis zur Halbzeitpause, angeführt von einer herausragenden Annika Soltau brachte die DBB-Auswahl jedoch auf die Siegesstraße.

Comeback zum Auftakt

Mit einem Paukenschlag begann Ägypten die Partie. Zehn unbeantwortete Punkte in zwei Minuten verpassten dem deutschen Team zum Einstieg in die Partie einen echten Dämpfer. Was auf diesen ersten Rückschlag folgte, war eine Geschichte, die nur der Basketball schreibt:

Bis zum Ende der Halbzeit befeuerte die DBB-Auswahl einen 33:13-Lauf, vorangetrieben durch puren Einsatz, der in der Offensive zweite Chancen (10 OREBs zur HZ) und Freiwürfe zu Tage förderte sowie in der Defensive jeden gegnerischen Wurf schwer machte. Und natürlich von einer überragenden Annika Soltau: Das Ausnahmetalent erzielte zwölf deutsche Punkte in Folge, vollendete Fastbreaks nach Ballgewinnen im Alleingang, traf von außen, von innen, mit Foul, aus der Drehung – alles fiel für Soltau. Nach 20 Minuten hatte sie satte 26 Punkte bei 10/18 Treffern aus dem Feld auf dem Konto und verhalf ihrem Team zu 33:23-Halbzeitführung im ersten K.O.-Spiel des Turniers.

Ein Team, ein Ziel

Offensiv blieben die U17-Mädchen auch nach dem Seitenwechsel im Rhythmus. Sei es Annika Soltau, die nach perfekt ausgeführtem Einwurfplay vollendete oder Mailien Rolf, die mit ihrem aggressiven Spiel Freiwürfe zog und davon vier in Folge traf.

Auch darüber hinaus erarbeitete sich das deutsche Team gute Würfe. So auch durch Joanna Scheu, die nach ihrem Ballgewinn den Fastbreak selbst zu Ende spielte. Dieser Spielfluss, gepaart mit absoluter Einsatzbereitschaft und einem echten Füreinander, schien den Viertelfinaleinzug in greifbare Nähe zu rücken. Plus-13 nach drei Vierteln schürte zumindest berechtigte Hoffnungen.

Auch im Schlussviertel investierte das deutsche Team enorm viel Energie, um die Ägypterinnen weiter unter Druck zu setzen. Dieser couragierte Einsatz trug Früchte. Ägypten blieb zwar in Schlagdistanz und deutete immer wieder eine Aufholjagd an, wirklich aus der Ruhe bringen ließen sich die U17-Mädchen aber nicht mehr.

Keinen Ball gaben sie verloren, warfen sich in jeden Ballbesitz als wäre es ihr letzter. Die kleinen Dinge, die jede einzelne Spielerin zu dem Ziel Viertelfinaleinzug beitrug, machten am Ende den Unterschied. So hielt die DBB-Auswahl Ägypten auch bis zum letzten Buzzer auf Distanz und sicherte sich einen selten gefährdeten 61:46-Sieg.

Top-Scorerin war die frei aufspielende Annika Soltau mit historischen 33 Punkten (13/28 FG, 2/5 3P), 14 Rebounds, 4 Steals und 3 Assists, gefolgt von Marianna Byvatov (3/8 FG) und Miriam Diala 4/10), die jeweils neun Punkte beisteuerten.

„So weit nach oben wie möglich“

Head Coach Janet Fowler-Michel war die Euphorie über diesen Sieg für die Geschichtsbücher kurz nach Spielende anzumerken: „Die Mädchen haben es geschafft, Geschichte zu schreiben! Ich bin super stolz auf sie. Wir haben flach angefangen, ich glaube, das war die Nervosität. Dann haben die Mädels aber doch an sich geglaubt. Unsere Defense war der Schlüssel. Wir haben den Ägypterinnen mehr weggenommen als sie uns. Das war echt wichtig. Klar, eine hervorragende Annika Soltau hilft auch, aber ich finde, das war durchweg eine starke Teamleistung. Nachdem wir unser Ziel, das Erreichen des Viertelfinals erreicht haben, müssen wir uns jetzt neue Ziele setzen. Frankreich ist eine der besten Mannschaften der Welt. Das ist ein tougher Gegner für uns. Wir werden uns morgen vorbereiten. Wenn man Top-8 ist, dann will man so weit nach oben wie möglich.“

Für Deutschland spielten

Melina Aigner (TS Jahn München, 0), Marianna Byvatov (SC Rist Wedel, 9), Miriam Diala (Basket-Girls Rhein-Neckar/Basket Ladies Kurpfalz, 9), Helena Englisch (MTV München, 0), Naima Fox (TuS Lichterfelde, 0), Nafi Harz (TuS Lichterfelde, 0), Emmanuelle Kenfac Djuela (TuS Lichterfelde, 0), Maria Perner (TuS Bad Aibling/TSV 1880 Wasserburg, 0), Mailien Rolf (TV Hofheim/SV Rhein-Main Baskets Langen, 7), Joanna Scheu (BSG Basket Ludwigsburg, 3), Annika Soltau (TG Sandhausen/TSV TOWERS Speyer-Schifferstadt/Flying Towers, 33), Magdalena Winter (TuS Lichterfelde, 0).

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