Ganz wichtiger Erfolg zum Auftakt der EM in Lignano Sabbiadoro/Italien: Die deutsche U20-Herren-Nationalmannschaft bezwang heute Abend nach zwischenzeitlicher 20-Punkte-Führung Slowenien mit 68:63 (16:13, 21:17, 22:15, 9:18) und tat damit einen ersten großen Schritt in Richtung Zwischenrunde, die den Klassenerhalt bedeuten würde. Erfolgreichster deutscher Korbschütze war Andreas Obst mit 15 Punkten. Nach einem Tag Spielpause geht es am kommenden Donnerstag mit der Partie gegen Großbritannien weiter. Die Briten unterlagen der Türkei zum Auftakt nach Verlängerung mit 57:59 (25:34, 53:53).

Von Beginn an glänzte die deutsche Startformation (Akpinar, Grof, Ferner, Ugrai, Sengfelder) mit hervorragender Defense. Offensiv wurde konzentriert agiert und der gegnerische Korb konsequent attackiert. Schon nach fünf Minuten nahmen die Slowenen die erste Auszeit (8:3). Menz wechselte gewohnt früh und in kurzen Intervallen, hielt so die Intensität hoch. Slowenien stellte auf Zonenverteidigung um und die DBB-Auswahl damit vor Probleme. Nach einem slowenischen Dreier hatte die Führung gewechselt (10:11, 8. Min.). Zudem gestattete man dem Gegner in diesen Minuten zu viele Offensivrebounds und damit zweite Chancen. Deutschland „erholte“ sich und das erste Viertel endete 16:13.

Ismet Akpinar (Foto) überzeugte durch energische Rebounds und schöne Anspiele. Eines davon führte zum 18:13 durch Christian Sengfelder, gefolgt von einem weiten Dreier von Maximilian Ugrai mit der Sirene (21:13, 13. Min.). Man hielt die Slowenen bis zu diesem Zeitpunkt auf unter 20 Prozent Wurfquote und kam durch Andreas Obst und Joschka Ferner zum 24:13 (14. Min.). Dann aber fanden die Slowenen zweimal in Folge einen (zu) einfachen Weg zum Korb, was Menz umgehend zu einer Auszeit veranlasste (26:19, 16. Min.). Das Momentum war zum Gegner gewechselt, der per Dunking zu zwei weiteren Punkten kam und jetzt oft nur noch durch Fouls gebremst werden konnte (26:23, 18. Min.). Obst durchbrach den slowenischen Lauf durch einen ganz weiten Dreier, aber die Slowenen gingen immer wieder an die Freiwurflinie. Lukas Meisner und Akpinar netzten weitere Dreier (35:28), zur Pause lagen die ING-DiBa-Korbjäger mit 37:30 in Front.

Die etwa 100 deutschen Anhänger in der kleine Halle feuerten ihr Team auch nach dem Seitenwechsel lautstark an. Nach Freiwurftreffern von Jonas Grof war der deutsche Vorsprung wieder zweistellig (41:30, 22. Min.). Die DBB-Auswahl bestimmte in diesen Minuten die Partie, hing sich hinten wieder voll rein und wurde durch Dino Dizdarevic und Daniel Mayr für den Einsatz belohnt (51:33, 25. Min.). Viel sprach nach diesem 10:0-Lauf jetzt für die deutsche Mannschaft. Der Dreier von Meisner bedeutete das 55:35 (26. Min.), jetzt galt es die Spannung hochzuhalten. Das gelang den DBB-Youngstern in den letzten Minuten des dritten Spielabschnittes aber nur bedingt, sodass nach 30 Minuten noch keine Entscheidung gefallen war (59:45).

Slowenien war nach 34 Minuten auf 61:51 herangekommen, weil das DBB-Team seinen Vorsprung zu sehr verwaltete statt weiter zu attackieren. Der Gegner witterte plötzlich wieder seine Chance, da taten die beiden Freiwurftreffer von Obst der deutschen Mannschaft kurzzeitig gut. Noch vier Minuten waren zu spielen, als es beim 63:60 wirklich noch einmal ganz brenzlig wurde. Offensiv ging nichts mehr für die deutsche Manschaft, die von Menz lautstark dazu aufgefordert wurde zum Korb zu gehen. Der Ausgleich zum 63:63 fiel fast zwangsläufig zwei Minuten vor dem Ende. Nach einem unsportlichen Foul der Slowenen ging Deutschland durch Meisner an der Freiwurflinie wieder in Führung (1´30). Zwei vergebene Dreier der Slowenen folgten, dann traf Obst 17 Sekunden vor Schluss zwei Freiwürfe zum 66:63. Deutschland schickte Slowenien an die Linie, beide vergeben (´15). Wieder Obst sicherte den Sieg, erneut an der Linie.

„Wir haben den Slowenen lange Zeit alles weggenommen, was wir Ihnen wegnehmen mussten. Sie haben nur schwierige Würfe getroffen. Dann hatten wir bei scheinbar sicherer Führung einen Hänger gegen die wechselnde Verteidigung, sind aber selber defensiv immer stabil geblieben. Diese Slowenen muss man erst einmal schlagen. Am Ende haben wir uns für eine über weite Strecken gute Leistung belohnt und sind jetzt erleichtert. Es bleibt hier weiterhin eine ganz schwierige Aufgabe, aber der erste Schritt ist getan“, meinte Frank Menz nach den spannenden 40 Minuten.

Für Deutschland spielten:
Constantin Ebert (s. Oliver Baskets), Lukas Meisner (Druff! Baskets Braunschweig/University of Columbia, 7),  Dino Dizdarevic (BCM Baunach, Brose Baskets Bamberg, 6), Joschka Ferner (ratiopharm akademie ulm/Weißenhorn Youngstars, 1), Ismet Akpinar (ALBA Berlin, 11), Jonas Grof (Phoenix Hagen/Iserlohn Kangaroos, 6/11 Reb.), Andreas Obst (Brose Baskets Bike-Cafe Messingschlager Baunach, 15), Sebastian Heck (BIS Baskets Speyer), Maximilian Ugrai (s. Oliver Baskets, 7), Johannes Joos (Team Ehingen Urspring, MHP Riesen Ludwigsburg, 2), Daniel Mayr (FC Bayern München, 5), Christian Sengfelder (Fordham University, USA, 8).

Weitere EM-Vorrundenspiele (dt. Zeit):
Do., 9. Juli 2015, 14.15 Uhr: Deutschland – Großbritannien
Fr., 10. Juli 2015, 16.30 Uhr: Deutschland – Litauen
Sa., 11. Juli 2015, 18.45 Uhr: Deutschland – Türkei

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