Die deutsche U20-Nationalmannschaft der Herren steht bei der Europameisterschaft in Chemnitz im Viertelfinale. Den Einzug unter die acht besten Teams des Turniers schaffte das Team von Bundestrainer Alan Ibrahimagic durch einen 77:63 (29:5, 15:20, 19:10, 14:28)-Erfolg gegen Island. Im Viertelfinale trifft man nun am morgigen Donnerstag, 19. Juli 2018, um 20.15 Uhr in der Messe Chemnitz auf die Türkei. Heute war Kostja Mushidi (Foto unten) bester deutscher Werfer mit 18 Punkten.

Einmal mehr schickte der deutsche Headcoach zu Beginn der Partie Bennet Hundt, Richard Freudenberg, Kostja Mushidi, Louis Olinde und Filip Stanic (Foto li.) auf das Parkett. Mit ganz anderer Körpersprache als gegen Rumänien gingen dien ING-DiBa-Korbjäger in das Spiel. Unter den Augen von NBA-Star Dennis Schröder (Foto re.) waren kaum zwei Minuten gespielt, als Island die erste Auszeit nahm (7:0). Hellwach trat das DBB-Team auf und kam auch mit den ungewöhnlichen Match-ups – die Isländer waren körperlich deutlich unterlegen – gut zurecht. Kurzum: Genau, wie man eine solche Aufgabe angehen muss, agierte die deutsche Mannschaft auch (15:3, 5.). Island hingegen fand kaum einmal einen Weg sich offensiv durchzusetzen und geriet immer deutlicher in Rückstand (25:5, 9.). Egal, welche Formation auf dem Feld stand, Deutschland ließ nicht locker und wollte das Spiel gegen bereits stark foulbelastete Isländer offenbar früh entscheiden.

Auch im zweiten Viertel bot sich zunächst ein unverändertes Bild. Erst nach dem 31:5 kamen die Nordwest-Europäer wieder zu Punkten. Deutschland wurde etwas nachlässiger und gestattete dem Gegner eine Resultatsverbesserung (34:12, 13.). Es blieb aber eine völlig einseitige Angelegenheit, für die die Gastgeber mit einer hervorragenden Einstellung gesorgt hatten. Ibrahimagic ärgerte sich trotzdem über jeden Fehler und holte sein Team nach 14 Minuten zu einer Auszeit zusammen (38:16). Doch man machte die Isländer jetzt durch Nachlässigkeiten unnötig stark (38:21) und musste zurück zur Konzentration finden. Doch das gelang bis zum Seitenwechsel nur bedingt (44:25).

Im Halbzeit-Interview mit DBB-TV erinnerte sich Dennis Schröder sehr gerne an seine eigene U20-Zeit. Er könne sich gut vorstellen, mit einigen Akteuren aus der aktuellen Mannschaft in ein paar Jahren in der A-Nationalmannschaft zusammenzuspielen. Dann ging es ins dritte Viertel. Dort wollte es noch nicht wieder rund für das deutsche Team laufen. Zu leicht wurden die Bälle hergeschenkt und ein stärkerer Gegner hätte das sicher noch mehr ausgenutzt. Drei Dreier in Folge von Kostja Mushidi bedeuteten das 53:29 (25.). Der Shooting Guard war in diesen Minuten die deutsche Versicherung dafür, dass Island kein Comeback schaffte (55:35, 27.). Gegen Ende des dritten Viertels packte dann die deutsche Defense wieder besser zu und ging mit einem ungefährdeten 63:35-Vorsprung in die abschließenden zehn Minuten.

Alle deutschen Spieler kamen zum Einsatz, Ibrahimagic konnte die körperliche Belastung seiner Spieler vor den wirklich harten Partien in den kommenden Tagen gut steuern. Lars Lagerpusch besorgte das 68:38 per Dunking (33.), die tapferen Isländer wehrten sich weiterhin nach Kräften. Und erzielten zum Verdruss von Ibrahimagic elf unbeantwortete Punkte (70:49, 35.), Auszeit Deutschland. Die Spannung war längst raus aus der Partie, aber eben auch aus den deutschen Spielern, die bis zum Schluss nicht mehr in die Spur fanden.

„Pflicht erfüllt gibt es nicht. Wir haben bei diesem Turnier oft genug gesehen, was alles passieren kann. Wir hatten heute einen guten Start, haben dann aber den Faden verloren. Das Turnier ist sehr kräftezehrend, es war gut, heute auch mal anderen Spielern vermehrt Spielzeit zu geben. Wir brauchen jeden einzelnen Spieler! Die Türkei müsste uns besser liegen als Island, da sie viel positionsbezogener spielen. Aber es wird in jedem Fall ein ganz harter Brocken“, so der Bundestrainer im Anschluss an die Partie.

Für Deutschland spielten:
Felix Hecker (Eintracht Frankfurt/FRAPORT SKYLINERS), Nelson Weidemann (FC Bayern München, 10), Bennet Hundt (ALBA BERLIN/Lok Bernau, 6), Nils Haßfurther (Nürnberger Basketball Club, 1), Louis Olinde (Brose Bamberg/Baunach Young Pikes, 4), Richard Freudenberg (Eintracht Frankfurt/FRAPORT SKYLINERS, 8), Ferdinand Zylka (Mitteldeutscher BC, 3), Kostja Mushidi (BC Mega Leks/SRB, 18), Moritz Sanders (Nürnberg Falcons BC/Longhorns Herzogenaurach, 8), Mateo Seric (BSG Ludwigsburg, Porsche Basketball Akademie, 6), Lars Lagerpusch (Basketball Löwen Braunschweig, 4), Filip Stanic (Rockets, 9).

Boxscore

Spielplan EM-Finalrunde und Platzierung

Tickets für die EM-Spiele sind im DBB-Ticketshop erhältlich.

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