Das letzte Spiel der U20-Damen bei der FIBA U20 Women’s EuroBasket 2024 endete leider nicht zugunsten des deutschen Teams. Die Mannschaft des Deutschen Basketball Bundes, angeführt von Bundestrainer Stefan Möller, konnte sich im Spiel um Platz drei nicht durchsetzen und unterlag mit 48:70 (14:21, 15:15, 8:22, 11:12) gegen Italien. Damit platzte der Traum von einer Bronzemedaille, auf die sie so hart hingearbeitet hatten. Doch trotz dieser Enttäuschung haben die deutschen U20-Damen allen Grund zur Freude: Sie schreiben ein kleines Stück Geschichte, indem sie als Aufsteiger zu den besten vier Mannschaften der Europameisterschaft zählten. 

Italien auf Vormarsch

Beide Teams hatten bis zum diesem Spiel nur eine Niederlage hinnehmen müssen und so war klar, dass es kein leichtes sein würde für die deutsche Mannschaft hier als Sieger rauszugehen. Bereits in den frühen Spielminuten kam es zu vielen Ballverlusten und die Italienerinnen konnten kurzzeitig vorlegen, bis Nicole Brochlitz mit einem Dreier die ersten Punkte für Deutschland machte (3:4, 2.). In den nächsten Minuten blieben beide Kopf-an-Kopf, wobei sich das gegnerische Team ab der 4. Spielminute absetzen konnte. Jeder Rebound wurde genutzt und die offenen Räume konsequent bespielt, so fiel es den Deutschen immer schwerer Zugriff zu erlangen, nach einem Jump shot von Paula Spaine stand es 11:21. Kurz darauf verwandelte Spain den Ball von der Dreierwurflinie und mit diesem Ergebnis ging es dann in das zweite Viertel.

 

Dran bleiben

Nach einem schwierigen Start fanden die U20-Damen in der Offensive immer besser ins Spiel. Besonders Frieda Bühner machte den Italienerinnen mit ihren Layup-Treffern das Leben schwer. Dank ihrer Durchschlagskraft kamen die Deutschen bis auf 21:25 heran (16. Minute) und blieben auch in den folgenden Minuten offensiv stark. Ein weiterer Dreipunktewurf brachte Deutschland noch näher heran, doch die italienische Mannschaft konterte, indem sie frühzeitig Druck ausübte und die Deutschen zu leichten Fehlern zwang. Trotz des Hin und Her blieb das Viertel insgesamt ausgeglichen, wobei Italien aufgrund ihrer starken Leistung in den ersten zehn Minuten weiterhin in Führung lag (26:36, 19. Minute). Kurz vor der Halbzeitpause kam es zu einem echten Highlight für das deutsche Team: Mit nur wenigen Sekunden auf der Uhr versuchte Mailen Rolf einen Half-Court-Shot, der perfekt im Netz landete und die deutschen Spielerinnen und Fans jubeln ließ. So ging es mit einem 29:36-Zwischenstand und neuer Hoffnung in die Halbzeitpause.

Fotos: FIBA

Knackpunkt zweite Halbzeit

Bereits im letzten Spiel hatten die Deutschen Schwierigkeiten, aus der Halbzeitpause zu kommen, und leider wiederholte sich dies heute. Während die Italienerinnen Punkt um Punkt erzielten, musste das DBB-Team jeden Punkt hart erkämpfen. Nach 25 Minuten konnte Italien eine komfortable Führung von 47:33 beibehalten. Nach einer Auszeit des deutschen Teams gelang es Bühner und Co. zwar, Punkte zu erzielen, aber sie konnten den Rückstand nicht verkürzen. Das dritte Viertel endete somit mit 37:58 zugunsten des gegnerischen Teams.

Traum geplatzt

Zum Ende hin zeigte das deutsche Team noch einmal seine gewohnte Stärke in Defensive und Offensive. Beide Teams spielten auf Augenhöhe und demonstrierten, warum sie zu den Top 4 der EM gehörten. Schlag auf Schlag trafen beide Mannschaften abwechselnd den Korb. Leider wurde im ersten und dritten Viertel deutlich, dass der Traum von einer Medaille in Gefahr war. Mit einem letzten Dreier von Paula Spaine zum Endstand von 48:70 (14:21, 15:15, 8:22, 11:12) verabschiedet sich das deutsche Team aus diesem Turnier. Trotz der Niederlage haben die Spielerinnen großen Einsatz sowie beeindruckenden Teamgeist gezeigt und holen am Ende den 4. Platz nach dem Aufstieg in die Division A.

„Wir können unfassbar stolz sein“

Bundestrainer Stefan Möller äußerte sich nach dem Spiel: „Wir können unfassbar stolz darauf sein, was für eine unglaubliche Europameisterschaft wir gespielt haben und was für einen tollen Sommer wir hatten. Es war mir eine Ehre, mit diesen Spielerinnen und diesem Staff zu arbeiten und diesen gemeinsamen Weg zu gehen. Vielleicht werden wir in ein paar Tagen anders auf das Turnier blicken können, aber im Moment tut es einfach weh, dass wir uns nicht belohnen konnten. Dennoch können wir mit erhobenem Haupt das Turnier verlassen — das war einfach eine super Leistung vom gesamten Team.“

Für Deutschland spielten:
Name Punkte Verein
Nicole Brochlitz 7 GISA Lions MBC
Frieda Bühner 18 Movistar Estudiantes Madrid/ESP
Marianna Byvatov 0 BC Pharmaserv Marburg
Miriam Diala 0 BasCats USC Heidelberg
Hilke Feldrappe 1 University of Missouri/USA
Paula Huber-Saffer 0 BG 89 Avides Hurricanes
Leoni Kreyenfeld 3 ALBA BERLIN
Greta Kröger 0 Wings Leverkusen
Lara Langermann 2 University of New Mexico/USA
Mailien Rolf 7 Rhein-Main Baskets
Joanna Scheu 0 Eisvögel USC Freiburg
Paula Spaine 10 TuS Lichterfelde