Die Reise der U18-Mädchen im Rahmen der FIBA U18 Women’s European Championship in Matosinhos/POR ging weiter und forderte nach dem nächsten Gegner. Nach dem knappen Verpassen des Viertelfinales, ging es nun in das Spiel um die Platz 9-16 gegen die Mannschaft aus Lettland. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit kamen zum dritten Viertel Probleme auf, die Deutschland letztlich mit 73:82 gegen Lettland verlieren ließen. 

Raketenstart

Nach einem echten Kräftemessen zu Beginn des ersten Viertels machte Rosalie Esser die ersten Punkte für das deutsche Team. Johanna Huppertz erzielte wenig später einen Dreier und stellte damit auf 6:6. Mit Schmackes gingen die Deutschen durch die Verteidigung und zogen gleich mehrere Fouls, die alle erfolgreich im Korb landeten, sodass Deutschland kurzzeitig knapp in Führung ging. Lettland zog jedoch nach und kämpfte zur Mitte des Viertels um den 10:10-Ausgleich. Esser kam wieder zurück und versenkte gleich zwei Distanzwürfe. Die Lettinnen brachen trotzdem weiter durch die deutsche Defense und kamen so zu weiteren Zählern. Die Dreier schienen das Viertel über auch fallen zu wollen, denn nicht nur Maria Perner traf gleich den nächsten, sondern auch Greta Gomann überzeugte innerhalb kürzester Zeit aus besagter Distanz. Der letzte Wurf brachte Deutschland die 5-Punkte-Führung und ließ das erste Viertel mit 25:20 ausklingen.

Echte Kämpferinnen

Karla Busch eröffnete das zweite Viertel mit einem Korbleger, dem allerdings gleich mehrere lettische Aktionen folgten, die die Gegnerinnen nur einen Punkt hinter Deutschland wandern ließen. Nach einem weiteren erfolgreichen lettischen Korbleger verlangte Deutschland zum 27:28 seine erste Auszeit. Huppertz kam zurück und fand sich schnell erfolgreich unter dem lettischen Korb wieder. Und da war schon Clara Bielefeld, die ebenfalls mit einem starken Dreier abschloss und die Führung wiederherstellte (32:28). Der nächste Dreier flog durch die Luft, diesmal wieder von Esser. Chloé Emanga legte im nächsten Angriff an Tempo zu zog zum Korb. Da war auch wieder der nächste Drei-Punkte-Wurf durch Huppertz. Team Deutschland stand zur Mitte des zweiten Viertels also mit 40:33 – demnach sieben Punkten – vorne. Lettland blieb aber bissig und näherte sich wieder bedrohlich, was der 40:40-Gleichstand kurz vor der Pause bestätigte. Erst Englisch, dann Huppertz. Die Bälle landeten immer da, wo sie sollten. Nach zwei weiteren erfolgreichen Freiwürfen ging Deutschland mit 47:45 in die Halbzeitpause.

Plötzliche Stille

Nicht nur die deutsche Mannschaft kehrte zum dritten Viertel zurück aufs Parkett, auch der Dreier war wieder mit von der Partie, den Esser nach einem lettischen Korbleger versenkte (50:47). Anschließend wurde es aber still auf deutscher Seite. Lettland zog seine Defense an und Deutschland verließ das Treffer-Glück. Kein erfolgreicher Korbabschluss, kein geglückter Wurf bis zu einem Freiwurf von Bielefeld in der 27. Minute. Deutschland kam nicht ins Laufen und schien nicht mehr die Mannschaft zu sein, die so eine starke erste Halbzeit gespielt hatte. Lediglich vier Punkte machten die DBB-Mädchen schließlich im dritten Viertel und ließen Lettland in jeglicher Hinsicht dominieren. Mit 51:62 gingen die deutschen Spielerinnen in das abschließende Viertel.

Verpasste Chancen

Die Motivation des deutschen Teams schien nicht verloren zu sein, als Perner sich mit einem Drive in das letzte Viertel aufmachte. Bielefeld folgte im nächsten Angriff und der Ball landete im Netz. Esser gelang ein Floater über die Gegnerinnen. Lettland wollte gewinnen, denn die Antworten kamen schnell. Huppertz brachte ihre Dreierqualitäten erneut an den Tag und holte das 64:73. Neun Punkte Rückstand aufzuholen war in den verbleibenden fünf Spielminuten noch absolut zu schaffen und Bielefeld startete den ersten Versuch. Zum 69:75 ging Lettland in die Auszeit. Es war noch alles möglich. Nach einem Layup von Esser lag Deutschland nur vier Punkte hinten. Die Chance auf den nächsten Ball verlangte nun so kurz vor Schluss nach einem Foul, dass unverzüglich folgte. Lettland traf aber beide Würfe von hinter der Linie und Head Coach Janet Fowler-Michel gab in einem Timeout entscheidende Anweisungen. Doch statt eines Treffers kassierte die Mannschaft zwei weitere Fouls, die sich die Lettinnen nicht nehmen ließen und keine Chance mehr auf ein Aufholen gaben. Nach einer sehr starken ersten Halbzeit waren die Kräfte geschwunden und Deutschland musste mit 73:82 eine frustrierende Niederlage hinnehmen.

„Gedanklich in der Umkleide geblieben“

Head Coach Janet Fowler-Michel reflektierte das Spiel gegen Lettland wie folgt: „Wir sind heute mit der Hoffnung ins das Spiel gegangen, dass die Mädchen die Energie von gestern haben. Das haben sie in der Offensive schon mitgebracht, aber in der Defense waren wir nicht in der Lage die Aktionen auszuführen, die wir uns uns vorher überlegt haben. Trotzdem haben wir die erste Halbzeit gewonnen. Die zweite Halbzeit sind wir irgendwie gedanklich in der Umkleide geblieben. Lettland hat letztendlich viel mehr Energie gehabt. Sie haben einfach alles getroffen, egal ob Korbleger oder aus der Distanz. Wie gestern hatten wir nur 33% Trefferquote unter dem Korb und die Gegnerinnen aber 50%. Mit unserer Freiwurfquote kann man leider auch kein Spiel gewinnen. Jetzt haben wir noch zwei Spiele und brauchen unbedingt zwei Siege. Wir haben erstmal einen Tag frei und hoffentlich kriegen die Mädels ihren Kopf frei. Wir sind eine tolle Mannschaft und wir werden alles, alles geben, damit wir nicht absteigen.“

Für Deutschland spielten:
Name Punkte Verein
Clara Bielefeld 12 Citybasket Recklinghausen
Karla Busch 2 Girls Baskets Braunschweig
Remi Drantmann 0 Kangoeroes Basket Mechelen/BEL
Xara Eich 0 TuS Lichterfelde
Chloé Emanga 2 BSG Basket Ladies Ludwigsburg
Helena Englisch 9 MTV München
Rosalie Esser 22 ALBA BERLIN
Greta Gomann 3 Talents BonnRhöndorf
Johanna Huppertz 16 TG Neuss Tigers
Jana Koch 0 Post SV Nürnberg
Chanel Ndi 0 TG QOOL Sharks Würzburg
Maria Perner 7 TSV Wasserburg