Die U16-Mädchen mussten sich nach einem Auf und Ab von Viertel zu Viertel gegen Kroatien mit 55:60 geschlagen geben. Das Team von Head Coach Centa Bockhorst gewann im Rahmen der FIBA U16 Women’s European Championship in Miskolc/HUN bisher beide ersten Gruppenspiele, unterlag nun jedoch im dritten knapp. Damit spielen die U16-Mädchen im Achtelfinale am Dienstag gegen Israel.

Nervosität

Ein etwas holpriger Start voller Steals und Turnover zeichnete die ersten Minuten des beginnenden Viertels. Nala Koletzki eröffnete schließlich das deutsche Punktekonto mit einem Dreier. Kroatien versuchte sich abzusetzen und mehrere Versuche, die die DBB-Mädchen nicht zu beantworten wussten, gingen tatsächlich ins Netz. Zum 3:9 war die erste Auszeit nötig, um sich etwas zu sammeln und die wieder aufkeimende Nervosität zu dämmen. Ein Drive gelang schließlich Chinaza Ezeani zur Mitte des Viertels, gefolgt von Ella Panke, die damit das 7:13 holte. Kroatiens Offensive hatte jedoch öfter Erfolg als die deutsche. Diana Ivancic gelang der nächste Korbleger und Koletzki traf erneut von hinter der Dreier-Marke, woraufhin Kroatien zügig konterte. Ein letzter schneller Angriff von Ivancic durch die kroatische Mitte und sie beendete damit das Viertel mit 14:19.

Aufholjagd

Der Einstieg in das zweite Viertel gestaltete sich ähnlich schwierig wie zu Beginn des vergangenen Viertels, denn die Kroatinnen gerieten in einen 9:0-Lauf, woraufhin Head Coach Centa Bockhorst zum 14:28 sofort die nächste Auszeit einforderte. Kroatien überzeugte mit einem klugen Passspiel und punktete, doch Ezeani antwortete gekonnt erst mit einem Halbdistanzwurf und direkt danach mit einem geschickten Steal und anschließendem Dreier (19:30). Das kroatische Timeout kam in Rekordzeit. Nach einigen Fehlversuchen fanden nun Lilli Schultze und Laura Knaup den Weg durch die gegnerische Defense und schlichen sich damit bis auf zehn Punkte an Kroatien heran. Wieder gelang Schultze ein Drive und auch Ezeani brach durch die Mitte. Zum 27:33 nahm Kroatien gezwungenermaßen eine Auszeit. Die Kroatinnen kamen gestärkt zurück und versuchten Deutschland Aufholversuche zu konterkarieren. Ivancic zog jedoch ein Foul hinter der Dreier-Linie und verzeichnete drei weitere deutsche Punkte. Kroatien überschritt schließlich mit einem unsportlichen Foul die Teamfoulgrenze und ließ Knaup an die Linie, die beide Würfe zuverlässig versenkte. Mit 30:40 gingen die DBB-Mädchen in die Kabine.

Kaum Punkte

Das dritte Viertel begann erneut mit einem Wechselspiel an Turnovern. Ezeani und Koletzki trafen zwar beide jeweils einen Freiwurf, doch ein richtiger Korbangriff gelang lange Zeit nicht. Kroatien kämpfte sich ab und zu zum deutschen Korb, doch beidseitig verlief es eher zäh. Deutschland hatte eine Auszeit bitter nötig, um mit neuen Anweisungen die letzten beiden Minuten des Viertels zu bewältigen. Der erste Korbangriff gelang Schultze erst gegen Ende des Viertels, womit sie das 34:49 bewirkte. Kroatien zog jedoch schnell nach. Weitere Zähler holten wieder Ezeani und Koletzki von der Freiwurflinie, wodurch sie das dritte Viertel mit 38:51 beendeten.

Letzte Mühen nicht belohnt

Endlich gelang ein Drive zum Korb, mit dem Ezeani das letzte Viertel eröffnete und nach einem Foul auch beide Freiwürfe versenkte. Dennoch fielen die kroatischen Bälle sicherer und ließen den Gegner die Führung behalten. Trotz Offensiv-Rebounds wollten die deutschen Bälle nicht ins Netz gehen. Sie verdribbelten sich ebenso einige Male und forcierten eine Shotclock-violation. Dennoch ließ auch Kroatien offensiv nach, als die Deutschen ihre Verteidigung anzogen. Zum 42:56 veranlasste Bockhorst die nächste Auszeit. Zur Mitte des Viertels gelang Koletzki ein Steal, der das deutsche Team mit Punkten belohnte. Nach einem kroatischen Timeout sah es wieder mau aus für das deutsche Punktekonto, bevor erneut Koletzki zweimal mit einem Drive abschloss und Kroatien in eine nächste Auszeit zwang. Das 50:58 holte Darina Zraychenko aus der Halbdistanz, womit Deutschland definitiv wieder in Reichweite der Gegnerinnen war. Noch zwei Minuten waren zu spielen. Ivancics nächster Korbleger saß, dicht gefolgt von Ezeani, die im nächsten Angriff ebenfalls durch die Mitte zog. Lediglich drei Punkte Rückstand zwangen Kroatien ins Timeout. Ein letzter Steal gelang, der jedoch sofort wieder durch Kroatien abgefangen wurde und in einem Korbleger endete. Deutschland verlor die Partie gegen Kroatien trotz eines überragenden letzten Viertels mit 55:60.

„Wir wollen ins Viertelfinale“

„Wir haben leider gegen Kroatien nicht gewinnen können. Wir sind sehr schwach gestartet und hatten ein sehr schwaches drittes Viertel. Offensiv haben wir wieder diese typischen Fehler gemacht, die wir manchmal in den Griff bekommen, oft aber eben nicht. Gerade am Anfang haben wir einfach viel daneben gelegt und da war Kroatien einfach deutlich konsequenter im Korb-Abschluss. Kroatien war phasenweise einfach das deutlich bessere Team. Im vierten Viertel haben wir eine wirklich überragende Aufholjagd gestartet, haben auch defensiv unsere gesamte Energie aufgewendet, hatten viele Steals und haben uns dann konsequent heran gekämpft. Irgendwann war dann klar, dass das nichts mehr wird, aber wir wollten zumindest mit keiner hohen Punktedifferenz verlieren. Und das haben wir geschafft. Einen Korbleger haben wir gegen Ende ärgerlicherweise verlegt, was aber in so einer Druck-Situation einfach passieren kann. Wir waren knapp dran, das Ding noch zu drehen, aber am Ende waren es jetzt diese fünf Punkte. Das hat uns aber den zweiten Platz beschert, was eine extrem starke Leistung ist. Hätten wir höher verloren, dann wären wir dritter geworden. Den Gruppensieg hätten wir uns eigentlich schon gewünscht, aber dafür waren wir heute offensiv nicht gut genug. Man hat uns angemerkt, dass uns bei unserem dritten Spiel in Folge einfach die Energie ausgegangen ist. Insgesamt sind wir extrem happy mit der Aufholjagd. Das hat das Team toll gemacht und wir können wirklich stolz auf uns, auf den zweiten Platz und das Spiel gegen Italien sein, in dem wir in der Overtime gewonnen haben. Das vierte Spiel gegen Israel ist jetzt das wichtigste und wir werden alle Energie bündeln und versuchen, den Klassenerhalt zu sichern und dann ins Viertelfinale zu kommen“, so Head Coach Centa Bockhorst.

Für Deutschland spielten:
Name Punkte Verein
Noemi Schönauer dnp Post SV Nürnberg
Laura Knaup 3 Osterather TV
Dilara Özdemir 0 Rhein-Main Baskets
Chinaza Ezeani 18 Gisa Lions MBC
Darina Zraychenko 2 TSV Hagen
Nala Koletzki 16 BASS Berlin
Mia Wiegand 0 TG Würzburg
Diana Ivancic 8 Regio Team Stuttgart
Frederike Askamp 0 Capitol Bascats Düsseldorf
Liliana Koppke 0 BBU’01/ratiopharm ulm
Ella Panke 2 ALBA BERLIN
Lilli Schultze 6 ALBA BERLIN