Zwei Sieger aus Berlin gab es bei den diesjährigen Finalrunden im DBB-Jugendpokal für die U16- und die U18-Jungen. TuS Lichterfelde (U16, 1. Foto unten) und ALBA Berlin (U18, 2. Foto unten) heißen die Gewinner der begehrten Trophäen. Während die Partien bei den U16-Korbjägern bis auf das erste Halbfinale durchweg eindeutig ausgingen, war es bei den U18-Youngstern deutlich knapper und damit spannender. Hier alle Ergebnisse auf einen Blick:

DBB-Jugendpokal 2015 U16-Jungen
Halbfinale
FC Bayern München – Eintracht Frankfurt 54:62
SG Süd-West Baskets Wuppertal – TuS Lichterfelde 51:80
Spiel um Platz 3
FC Bayern München – SG Süd-West Baskets Wuppertal 55:85
Endspiel
Eintracht Frankfurt – TuS Lichterfelde 49:64

Halbfinalspiele:
Im ersten Halbfinale dominierten die Frankfurter mit ihren schnellen Guards die Münchener nach Belieben. Zu keinem Zeitpunkt hatte man den Eindruck, dass die Münchner das Spiel in den Griff bekommen würden, da die intensive Verteidigung der Frankfurter dies nicht zuließ. Dennoch konnten sich die Frankfurter nie entscheiden absetzen, zur Halbzeit stand es gerade einmal 42:31. Nach der Halbzeit konnten die Frankfurter sich auf 15 Punkte absetzen und bis Mitte des letzten Viertels sogar ihren Vorsprung auf fast 20 Punkte ausbauen (58:39). Dann ließen die Frankfurter die Zügel ein wenig schleifen und die Münchner konnten sich mit einer Ganzfeldpresse wieder heran kämpfen, ohne dass der Sieg der Frankfurter je in Gefahr geriet. Endstand 62:54.

Das zweite Halbfinale bestritten dann die Gastgeber aus Wuppertal und die Mannschaft des TuS Lichterfelde. Gegen die körperbetonte und intensive Spielart der Berliner fanden die Wuppertaler nie ins Spiel. Zudem führte die sehr schlechte Freiwurfquote schnell zu einem deutlichen Rückstand. Mit einem 15:8 ging es in das zweite Viertel. Durch Einzelaktionen konnten die Wuppertaler den Rückstand bis zur Halbzeit noch erträglich gestalten (36:22). Das dritte Viertel verlief einigermaßen ausgeglichen, mit einem beruhigenden Vorsprung für die Berliner (55:38) ging es in das letzte Viertel. Auch das letzte Viertel verlief bis zu Mitte hin ausgeglichen, ehe den Wuppertalern mit ihrer kleinen Rotation die Puste ausging und sie eine deutliche Niederlage hinnehmen mussten (Endstand 80:51).

JugendpokalU16-2015-TuSLichterfelde-700

Spiel um Platz 3:
Im Spiel um Platz drei trafen die beiden Verlierer aus Wuppertal und München aufeinander. Das erste Viertel verlief ausgeglichen und endete mit einem Gleichstand 14:14. Im zweiten Viertel konnten die Wuppertaler ihre körperlichen Vorteile nutzen und erkämpften sich einen kleinen Vorsprung bis zur Halbzeit (34:29). Die Wuppertaler kamen dann auch besser aus der Pause und erhöhten den Vorsprung schnell auf 10 Punkte, bis Ende des dritten Viertels sogar auf 15 Punkte. Viertelübergreifend kamen die Wuppertaler Jungs zu einem 24:2-Lauf, der letztlich spielentscheidend war. Lasse Nick und Max Marcus (beide Jahrgang 2000) dominierten die Bretter an beiden Enden des Feldes und führten mit Tarik Kilic die Wuppertaler zu einem unerwartet hohen Sieg; Endstand 85:55.

Endspiel:
Im Endspiel gab es die Neuauflage des Halbfinals der Deutschen Meisterschaft U14 vom letzten Jahr, Eintracht Frankfurt gegen TuS Lichterfelde. Die Hoffnung auf ein spannendes Spiel wurde von den Lichterfeldern schnell zunichte gemacht. Schon nach dem ersten Viertel war die Messe gelesen! Mit 18:4 dominierten die Lichterfelder das Geschehen, den Frankfurtern gelang kein Feldkorb gegen die intensive und körperbetonte Verteidigung der Berliner. Im punktearmen zweiten Viertel das gleiche Bild. Mit 31:10 ging es dann in die Pause. Da die Frankfurter verletzungsbedingt auf einen ihrer Center verzichten mussten, dominierte der körperlich herausragende Hendrik Drescher die Bretter, so dass die Frankfurter ihr Glück von außen versuchten; dies jedoch auch nur mit mäßigem Erfolg. Dennoch verlieft das dritte Viertel ausgeglichen, die Betrachter hatten jedoch zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, die Frankfurter könnten das Spiel noch drehen. Mit 49:29 ging es in das letzte Viertel. Schnell vergrößerten die Berliner ihren Vorsprung auf fast 30 Punkte (58:29), ehe sie das Baskteball-Spielen fast komplett einstellten. Mit einem 18:4-Lauf konnten die Frankfurter das Ergebnis ein wenig freundlicher gestalten. Die Dominanz der Lichterfelder war deutlicher als es das Endergebnis – 64:49 – vermuten lässt.

Die Mannschaft des Tus Lichterfelde ist aufgrund ihrer Ausgeglichenheit gepaart mit herausragenden Akteuren (Hendrik Drescher) verdienter Deutscher Pokalsieger 2015.
Thomas Braun

 

JugendpokalU18-2015-ALBABerlin-700
DBB-Jugendpokal 2015 U18-Jungen
Halbfinale
TSV Bayer 04 Leverkusen – ALBA Berlin 52:64
USC Freiburg – FC Bayern München 71:72
Spiel um Platz 3
TSV Bayer o4 Leverkusen – USC Freiburg 60:71
Endspiel
ALBA Berlin – FC Bayern München 75:70

Halbfinalspiele
Bayer Leverkusen gegen ALBA Berlin: ALBA startete besser in die Partie, führte nach drei Minuten mit 4:0, ehe Leverkusen durch Linßen bis zum Ende des 1. Viertels auf 14:8 davonziehen konnte. Im 2. Viertel übernahmen die Berliner dank sehr körperbetonter Defense wieder die Kontrolle über das Spiel und gestatteten der von Hansi Gnad trainierten Leverkusener Mannschaft bis zur 15. Minute keinen Korberfolg. Die Berliner führten nach 15 Minuten mit 19:16 und bauten diese Führung bis zum Seitenwechsel auf 30:22 aus. Bis zur 28. Minute war dieses Spiel dann eigentlich entscheiden, die Hauptstädter zogen auf 48:29 davon und gaben die sichere Führung auch nicht mehr aus der Hand. Beste Werfer bei ALBA: Skibbe (16) und Kirchner (11). Beste Werfer bei Leverkusen: Linßen (17) und Gnad (8).

Basketball, Jugendsport, DM, U18, USC Freiburg - Bayern München am Samstag (30.05.2015).
Basketball, Jugendsport, DM, U18, USC Freiburg – Bayern München am Samstag (30.05.2015).

USC Freiburg gegen Bayern München: 500 Zuschauer in der Freiburger Sepp-Glaser-Halle bildeten eine prächtige Kulisse für das 2. Halbfinale, in dem sich zunächst keine Mannschaft entscheidend absetzen konnte. Die Gastgeber konnten vor allem durch Grühn entscheidende Akzente setzen, Bayern hatte in Ballhausen seinen auffälligsten Akteur. Im zweiten Viertel hatten zunächst die Münchener die Nase vorne (26:21, 13. Minute), ehe der USC mit einem fulminanten Zwischenspurt und einer vorzüglichen Angriffsleistung von Osaby bis zur Halbzeit auf 40:28 davonziehen konnte. Diese 12-Punkte-Führung hielt auch bis zur 26. Minute, danach schlichen sich bei den Gastgebern einige Fehler ein, die Bayern mit einer Serie von fünf Dreiern bis zur 33. Minute bestrafte (59:58 für Freiburg). Jetzt wechselte die Führung ständig, in der 39. Minute stand es 68:68, In den beiden Schlussminuten hatten die Freiburger das Glück nicht auf ihrer Seite und unterlagen unglücklich mit 71:72. Beste Werfer Freiburg: Grühn (20), Osaby (13, Foto rechts www.patrickseeger.de). Beste Werfer München: Kropp (15, 5 Dreier), Falkenstein (12).

Spiel um Platz 3
USC Freiburg gegen Leverkusen: Beiden Mannschaften merkte man zunächst die Enttäuschung über die verlorenen Halbfinals an, das erste Viertel war geprägt von Ballverlusten und unkonzentrierten Aktionen. Das Niveau zog im zweiten Viertel an, es konnte sich keine Mannschaft entscheidend absetze. Leverkusen hatte zur Halbzeit mit 28:27 die Nase vorne. Die Entscheidung zugunsten der Freiburger fiel zwischen der 28. und 35. Minute, als der USC attraktiven Angriffsbasketball spielte und von 41:41 auf 56:46 davonziehen konnte. Allein im 4. Viertel markierten die Gastgeber sechs Dreier zu 71:60-Endstand. Beste Werfer Freiburg: Osaby (20), Mayer (17). Beste Werfer Leverkusen: Gand (10) und Wetzstein (9).

Endspiel
ALBA Berlin gegen FC Bayern München: Ein spannendes und hochklassiges Endspiel in Freiburg: Beide Mannschaften verteidigten sehr intensiv und körperbetont, jeder Wurf musste hart erarbeitet werden. Eine ständig wechselnde Führung war die logische Folge (8:6 ALBA, 3. Minute, 15:11 München, 8. Minute). Die erste deutlichere Führung der Berliner in der 13. Minute (30:24) wurde prompt durch einen 9:0-Lauf der Münchener gekontert, so dass es nach 36 Minuten 34:34 stand. Bis zum Seitenwechsel hatte der FC Bayern mit 41:37 die Nase vorne. Im dritten Viertel legte Berlin dann in der Defense nochmals einen Zahn zu und ging mit einer 9:2-Serie zwischen der 28. und 30. Minute mit 59:55 in Führung. Die Bayern konnten kurz vor Spielende zwar nochmals auf 70:72 herankommen, schafften es aber nicht mehr, an den insgesamt kompakteren Hauptstädtern vorbeizukommen. Der ALBA-Sieg war aufgrund der kompakteren Verteidigungsleistung verdient. Beste Werfer bei ALBA: Knauf und Hibsch (je 13). Beste Werfer bei Bayern: Hack-Vazquez (18) und Falkenstein (11).
Sigi Eckert