ALBA Berlin – Young Dragons Quakenbrück 81:53
ALBA Berlin steht im Endspiel um die NBBL-Meisterschaft und hat am morgigen Sonntag die Chance, zum dritten Mal nach 2009 und 2014 den Titel zu erringen. Im zweiten TOP4-Halbfinale bezwangen sie die Young Dragons Quakenbrück am Ende deutlich mit 81:53. Finalgegner ist der TSV Tröster Breitengüßbach, der nach 2012 zum zweiten Mal die NBBL-Meisterschaft holen kann.
Im ersten Viertel entwickelte sich zunächst eine zähe Partie, in der beide Teams eine gewisse Anlaufzeit brauchten. Ein Dreier von Berlins Junioren-Nationalspieler Ferdinand Zylka zum 7:4 (5. Minute) brach dann das Eis. In der Folge verstand es ALBA dann immer besser, seine physische Überlegenheit unter den Körben auszuspielen. Ein ums andere Mal setzte sich die Berliner Centergarde durch bzw. griff sich einige Offensiv-Rebounds. Auf der anderen Seite hatte Quakenbrück Probleme, am Korb seine Würfe kontrolliert loszuwerden; nach sieben Minuten lag ALBA 14:6 in Front. Die Young Dragons bissen sich aber wie gewohnt in die Partie, attackierten unablässig den Berliner Korb und kamen so zu ihren Erfolgserlebnissen. Beim Viertelstand von 19:13 hatten die Niedersachsen schon einige Punkte gutgemacht.
Ein Slam Dunk von Berlins Benedikt Turudic zum 26:15 (14.) war dann das erste Highlight im zweiten Viertel, aber Quakenbrück blieb auf Augenhöhe: Auch Philipp Herkenhoff ließ sich nicht lumpen und drückte den Ball von oben zum 30:24 (18.) durch die Reuse. Wenig später ließ der lange Forward einen Dreier folgen: Die Young Dragons waren beim 32:29 eine Minute vor der Halbzeitsirene wieder voll im Spiel. Beim Stand von 34:29 wurden dann die Seiten gewechselt.
Die ersten Minuten nach der Halbzeit gehörten dann wieder ALBA Berlin. Nach 25 Minuten führten die Hauptstädter mit 42:33, um kurz darauf Quakenbrück beim Einwurf den Ball zu klauen und Zylka mit „and one“ die Führung auf 45:33 ausbauen ließen. Ein Dreier von Thorben Döding (47:38, 28.) weckte noch einmal die Lebensgeister der Young Dragons, aber Berlin ließ sich jetzt nicht mehr aufhalten: Vor dem Schlussviertel führten sie mit 57:41. An diesem deutlichen Vorsprung sollte sich auch im letzten Abschnitt nichts mehr ändern: ALBA verwaltete die Führung souverän, Quakenbrück mühte sich, hatte sich im Kampf gegen die körperlich überlegenen Berliner aber auch schon aufgerieben.
ratiopharm akademie – TSV Breitengüßbach 56:65
Der TSV Tröster Breitengüßbach ist nur noch einen Sieg von der NBBL-Meisterschaft entfernt: Im ersten Halbfinale beim TOP4 in Ulm besiegten sie die Gastgeber nach 40 intensiven Minuten mit 65:56. Der zweite Finalist wird im Spiel zwischen ALBA Berlin und den Young Dragons Quakenbrück ermittelt. Bester Korbjäger für den TSV war vor 2.000 Zuschauern in der Kuhberghalle Tibor Taras mit 22 Zählern, David Krämer kam für die Hausherren auf 23 Punkte.
Der Favorit schien erst gar keine Missverständnisse aufkommen lassen zu wollen, wer den Weg ins Finale antreten wird: #missionmeisterschaft stand auf den Warm-Ups der Güßbacher, und die legten im ersten Viertel gegen die TOP4-Gastgeber auch los wie die Feuerwehr: Nach fünf Minuten hieß es 9:2 für die Franken, die den Ball schnell laufen ließen und mit physischer Präsenz den Ulmer zunächst den Schneid abkauften. Es dauerte eine Weile, bis sich die ratiopharm akademie an diese Gangart gewöhnte, kam dann aber vor allem aus der Distanz wieder heran: Zwei Dreier von Marcell Pongo und Nicolas Möbius brachten kurz vor Ende des ersten Viertels den 14:14-Ausgleich. Mit einer knappen 16:14-Führung gingen die Tröster-Jungs in die Viertelpause.
In Abschnitt zwei sorgte Tibor Taras mit fünf schnellen Punkten in Serie dafür, dass die Ulmer, die gut aus den Startlöchern kamen, nicht allzu weit davonzogen (23:22, 16.). Direkt im Anschluss kassierte Ulms Forward Marvin Omuvwie, der bis dato noch überhaupt nicht ins Spiel gefunden hatte, schon sein drittes persönliches Foul. Gleiches galt auf der Gegenseite für Liga-MVP Leon Kratzer, der erst in der 20. Minute seinen ersten Punkt an der Freiwurflinie sammelte (bis dahin aber schon zehn Rebounds gesammelt hatte). Beim Stand von 27:29 für die Franken ging es in die Halbzeit.
Würde es den Ulmern gelingen, den Breitengüßbachern weiter einen niedrigen Score aufzuzwingen und so die Chancen auf den eigenen Sieg aufrecht zu erhalten? Bislang haben die Franken in jedem NBBL-Spiel mindestens 65 Punkte erzielt – davon waren sie auch Mitte des dritten Viertels noch weit entfernt. Daniel Keppeler erzielte nach 25. Minuten per Dunk die 33:32-Führung für den TSV, aber David Krämer, dem bis dahin das Wurfglück nicht hold war, konterte mit seinem zweiten Dreier der Partie (37:36, 27.). Zwei Minuten späte ließ Krämer den nächsten Dreier folgen, direkt gekontert aber von Tibor Taras (42:42, 29.). Kurz darauf wurde die Faulprobleme bei den Hausherren größer: Nach Lukas Rosenbohm und Bernhard Benke kassierte auch Omuvwie sein viertes Foul (29.). In der Schlussphase des dritten Viertels ging das „Privatduell“ zwischen Taras und Krämer von Downtown weiter: Der Güßbacher legte vor (42:45), Krämer konterte mit der Schlusssirene des dritten Viertels per Dreier. zum Ausgleich (45:45). Alles war angerichtet für ein spannendes Schlussviertel.
Die personellen Sorgen der Hausherren wurde hier nicht kleiner: Marcell Pongo verletzte sich beim Drive zum Korb und musste den Rest der Partie verletzt von draußen verfolgen. Anschließend eröffnete Marc Kunz das kleine Dreier-Festival der Güßbacher: Sein Distanzwurf bedeutete die erneute 49:47-Führung, danach ließ Arndoldas Kulboka zwei weitere Treffer von Downtown folgen: Ulm sah sich plötzlich einem 50:55-Rückstand gegenüber, und nur noch drei Minuten waren zu spielen. Die jeweils vierten Fouls von Taras und Kratzer änderten nun nichts mehr daran, dass die TSV’ler am morgigen Sonntag um den NBBL-Titel spielen würden – Taras’ Dreier zum 60:53 in der vorletzten Minute räumte daran die letzten Zweifel aus.