Die FIBA EuroBasket 2022 (1. bis 18. September 2022, unter anderem in Köln und Berlin) steht vor der Tür und die Teams bereiten sich fleißig darauf vor. Doch wie liefen die Testspiele der verschiedenen Mannschaften? Welche Mannschaft muss sich bis zum Start des Turniers noch steigern?

Gruppe A

Montenegro:

Die Montenegriner schlossen die Vorbereitung auf die EuroBasket mit zwei Siegen und zwei Niederlagen ab. Gegen die Niederlande (76:67) und gegen Nicht-EM-Teilnehmer Nordmazedonien (89:53) siegte Montenegro. Die beiden Niederlagen gab es gegen zwei der EM-Favoriten, Slowenien (52:70) und Serbien (73:82). Die Scoring-Last verteilte sich bei den Montenegrinern auf unterschiedliche Schultern. Beim Sieg gegen die Niederlande war Jonah Radebaugh (Bild oben) mit 20 Punkten Topscorer.

Georgien:

Die georgische Mannschaft hat ein straffes Testprogramm hinter sich. Seit dem 5. August testete sie sieben Mal, unter anderem gegen Ungarn, Israel, die Türkei und Griechenland. Die Georgier konnten allerdings keines dieser Testspiele gewinnen. Im zweiten Spiel gegen Ungarn, das hinter verschlossenen Türen stattfand, beschlossen die beiden Mannschaften nach vierzig Minuten noch eine fünfminütige Verlängerung dranzuhängen, obwohl Ungarn das Spiel regulär mit 78:75 gewonnen hatte. Nach dieser Overtime hatte Georgien die Oberhand mit 81:80. Der herausragende Spieler der Vorbereitung für Georgien war EuroLeague-Spieler Tornike Shengelia (Bild oben), der in vier Partien Topscorer war.

Spanien:

Die Spanier konnten von vier Testspielen nur eines gewinnen. Das aber immerhin gegen einen hochkarätigen Gegner wie Griechenland (87:80) – das allerdings ohne seinen Superstar Giannis Antetokounmpo auflief. Im zweiten Spiel gegen Griechenland (70:86) und in zwei Partien gegen Litauen (77:82, 76:78) mussten die Spanier Niederlagen einstecken. Überragender Mann für Spanien war NBA-Big Man Willy Hernangomez (Bild oben), der in den drei Partien, in denen er auf dem Parkett stand, immer Topscorer war.

Bulgarien:

Bulgarien verlor seine beiden Testspiele gegen Tschechien und Kroatien jeweils deutlich mit über 30 Punkten Unterschied. Topscorer waren Ivan Alipiev gegen Tschechien mit 13 Punkten und Ventsislav Petkov gegen Kroatien mit elf Punkten.

Belgien:

Belgien testete insgesamt sechsmal, konnte davon allerdings nur einmal gewinnen. Ihr erstes Spiel gegen Finnland gewann die belgische Mannschaft knapp mit 75:71. Danach folgten Niederlagen gegen Finnland (71:80), Deutschland (83:87), Estland (66:79), Bosnien und Herzegowina (68:74) und Frankreich (71:90). Retin Obasohan (Bild oben) war der belgische Topscorer in den letzten vier Spielen des Teams, so auch mit 18 Punkten gegen die DBB-Auswahl.

Türkei:

Die Türkei gehört zum erweiterten Favoritenkreis der EuroBasket. Die Mannschaft rund um Cedi Osman, Furkan Korkmaz und Shane Larkin kann sich durchaus Chancen auf eine Halbfinalteilnahme ausrechnen. Von sechs Testspielen gewannen die Türken drei, jeweils deutlich gegen die Ukraine, Polen und Georgien. Knappe Niederlagen gab es gegen Slowenien (103:104 nach Overtime), Polen (86:87) und Griechenland (80:89). NBA-Forward Cedi Osman war viermal Topscorer, sein Teamkollege Furkan Korkmaz zweimal, im Spiel gegen Slowenien machte er 33 Punkte.

Gruppe B

Deutschland:

Das deutsche Team testete in der EM-Vorbereitung vier Mal. Das erste Spiel gegen die Mannschaft aus Belgien gewann die DBB-Auswahl nach gutem Start. Rookie der Mannschaft und NBA-Spieler Franz Wagner legte bei seinem Einstand im DBB-Dress 23 Punkte auf. Das zweite Spiel absolvierte die Mannschaft auf niederländischem Boden. 68:66 bezwang die DBB-Auswahl die „Oranjes“. Topscorer war Maodo Lo (16). Im Rahmen des Supercups traf die Mannschaft um Gordan Herbert auf Tschechien und Serbien. Gegen Tschechien setzte sich das Team noch erfolgreich durch (101:90), während im Finale des Supercups gegen Serbien das deutsche Team ohne Kapitän Dennis Schröder eine 56:83-Niederlage hinnehmen musste. Andreas Obst legte 12 Punkte auf.

Ungarn:

Ungarn absolvierte in seiner Vorbereitung auf die EM bisher vier Vorbereitungsspiele. Im ersten Spiel gegen den Gegner aus Georgien landete man einen knappen Sieg (89:88). Topscorer bei diesem Spiel war David Vojoda mit 17 Punkten. Im zweiten Test gegen Georgien, welcher Anfang August stattfand, fuhr man den zweiten Sieg ein (78:75). Gegen die Slowakei (72:67) waren Adam Hanga und Csaba Ferencz mit jeweils neun Punkten Topscorer. Beim Spiel am 18. August gegen die Kroaten musste sich das Team mit zwanzig Punkten geschlagen geben (64:84). Zoltsn Perl stach mit 17 Punkten heraus.

Slowenien:

Der Kalender der Slowenen ist mit bisher sechs gespielten Tests ordentlich vollgepackt gewesen. Anfänglich noch ohne NBA-Superstar Luka Doncic (Bild oben) gelangen sowohl gegen die Niederlande (83:76) als auch gegen Montenegro (70:52) zwei Siege. Beim Overtime-Sieg (104:103) gegen die Türken stach besonders Goran Dragic mit 28 Punkten hervor. Einen Tag später verteilte sich das Scoring auf die Schultern von Aleksej Nikolic, Jaka Blazic und Zoran Dragic, die jeweils 13 Punkte zum Erfolg gegen die Ukraine (86:82) beitrugen. Mit der 34-Punkte-Hilfe von Superstar Luka Doncic bezwang das Team in der Overtime sogar den Titelmitfavoriten Serbien (97:92). Beim Spiel am 20. August gegen Kroatien (94:88) war Vlatko Cancar der Mann der Punkte (21).

Litauen:

Ein ähnliches Programm wie Slowenien hat auch die Mannschaft aus Litauen hinter sich. Aus sechs Spielen nimmt man fünf Siege mit und holt sich viel Selbstvertrauen für die anstehende EM-Gruppenphase. Zwei Siege gegen Estland (83:76, 90:88) leiteten die Vorbereitung ein. Beim Spiel gegen Finnland (87:52) führte NBA-Spieler Jonas Valanciunas (18 Punkte) seine Mannschaft zum Sieg. Gegen Spanien landete das litauische Team einen Sieg (82:77) und eine Niederlage (76:78). Neben Jonas Valanciunas (16 in Spiel zwei) war der neuerdings bei Zalgiris Kaunas unter Vertrag stehende Ignas Brazdeikis (19 und 16) Topscorer. Das Spiel am 19. August gegen die Niederlande gewannen die Litauer wieder deutlich (94:68).

Frankreich:

Vier Testspiele standen für die französische Equipe an. Gegen die Niederlande setzte das Team sich souverän (89:65) durch. Kapitän Evan Fournier kam auf 15 Punkte. Es folgten zwei Testspiele gegen Italien. Vincent Poirier war beim 78:77-Overtime Sieg mit 14 Punkten Topscorer. Das zweite Spiel gewannen die Franzosen mehr als deutlich (100:68) AS Monaco Spieler Elie Franck Okobo kam auf 18 Punkte. Im letzten Testspiel am 18. August gegen Belgien gelang ein weiterer 90:71-Coup. Thomas Heurtel war mit 13 Punkten Topscorer, was deutlich zeigt, wie ausgeglichen die Punkteverteilung unter den Spielern ist.

Gruppe C

Griechenland:

Griechenland mit dem zweifachen NBA-MVP Giannis Antetokounmpo (Bild oben) gewann vier der fünf Testspiele. Nur gegen Spanien, als Giannis aussetzte, verlor die Mannschaft mit 80:87. Das erste Spiel gegen Spanien gewannen die Griechen deutlich, außerdem folgten deutliche Siege gegen Polen und Georgien und ein 89:80-Erfolg gegen Türkei, erneut ohne Giannis. Der NBA-Superstar war in seinen drei Spielen zweimal Topsocrer der Griechen, einmal mit 31 und einmal mit 24 Punkten. Sein Bruder Kostas war mit 19 Punkten Topscorer gegen die Türkei.

Estland:

Estland gewann zwei der fünf Testspiele, jeweils deutlich gegen Belgien (79:66) und Bosnien und Herzegowina (102:89). In den anderen drei Spielen mussten die Esten Niederlagen gegen Litauen (70:84, 88:90) und Lettland (69:80) einstecken. Die Rolle des Topscorers teilten sich Kristian Kullamae (gegen Litauen) und Maik-Kalev Kotsar.

Ukraine:

Für die Ukraine begann die Vorbereitung mit einer deutlichen Niederlage gegen die Türkei (70:96). In den folgenden drei Spielen verkaufte man sich besser. Ein deutlicher 88:60-Sieg gegen Polen und zwei knappe Niederlagen gegen Slowenien (82:86), die ohne Luca Doncic aufliefen, und Finnland (94:97/OT) standen am Ende zu Buche. NBA-Guard/Forward Sviatoslav Mykhailiuk, der gegen Slowenien fehlte, war in zwei Spielen Topscorer der Ukraine.

Großbritannien:

Großbritannien wird bei der EuroBasket eine Wundertüte. Die britische Mannschaft hat in der Vorbereitung kein einziges Testspiel absolviert. Zuletzt verlor sie am 3. Juli in der WM-Quali gegen die Türkei mit 71:85. Damit schieden die Briten als Letzte der Gruppe B aus den European Qualifiers für den World Cup aus.

Italien:

Die Italiener verloren von ihren vier Vorbereitungsspielen drei. Zwei Niederlagen gegen Frankreich, einmal knapp in Overtime (77:78) und einmal deutlich (68:100) und die knappe Niederlage im Supercup-Halbfinale gegen Serbien (86:90) musste die italienische Mannschaft einstecken. Im Spiel um Platz 3 des Supercups schlug Italien dann Tschechien mit 96:80. Topscorer war zweimal NBA-Forward Simone Fontecchio (Bild oben) mit 24 und 25 Punkten, einmal Danilo Gallinari mit elf Punkten und einmal Niccolo Mannion mit 20 Punkten.

Kroatien:

Kroatien schloss die EM-Vorbereitung mit zwei Siegen und zwei Niederlagen ab. Gegen Bulgarien (98:68) und Ungarn (84:64) gewann die kroatische Mannschaft deutlich. Die beiden Niederlagen erfolgten gegen Tschechien (83:95) und Slowenien (88:94). Topscorer war zweimal Jaleen Smith, der in der BBL bei ALBA Berlin spielt, mit 21 und 19 Punkten, einmal Karlos Matkovic (16) und einmal Dario Saric (18).

Gruppe D

Niederlande:

Die Niederlande nimmt aus ihrer Vorbereitung fünf Niederlagen aus fünf Spielen mit. Unter den Gegnern waren mit Slowenien (76:83) und Frankreich (65:89) große Namen, die zu den Titelanwärtern der EM gehören. Gegen Litauen (68:94) und Deutschland (66:68) blieb ebenfalls ein Sieg aus. Yannick Franke (Bild oben) war sowohl gegen Montenegro als auch Frankreich mit 21 und 19 Punkten Topscorer der Mannschaft. Gegen Slowenien brachte es Worthy de Jong auf 26 Punkte.

Finnland:

Drei Niederlagen und zwei Siege sind das Resümee aus der Vorbereitungsphase der Finnen. Gegen Belgien spielte das Team zweimal (71:75, 80:71). Topscorer war in beiden Spielen Olivier Nkamhoua (14 und 19 Punkte). Gegen Litauen mussten sich die Finnen zweimal geschlagen geben (61:76, 52:87). Mit 42 Punkten krönte NBA-Spieler Lauri Markkanen (Bild oben) das letzte Testspiel am 18. August gegen die Ukraine (97:94).

Polen:

Polen gelang erst im vierten Testspiel der erste Sieg. Gegen die Ukraine (60:88) und die Türkei (78:94) blieb das polnische Team chancenlos. Auch gegen Griechenland (78:101) gab es eine klare Niederlage. Mateusz Ponitka (Bild oben) kam hier auf 15 Punkte. Im zweiten Spiel gegen die Türkei am 18. August setzte sich das polnische Team (87:86) durch. Mateusz Ponitka avancierte zu 16 Punkten. Einen weiteren Sieg erkämpfte das Team gegen Georgien (87:76), als der ehemalige EWE Baskets Oldenburg Spieler Michal Michalak 22 Punkte beisteuerte.

Tschechien:

Zwei Siege und zwei Niederlagen aus vier Spielen, so sieht die Bilanz der tschechischen Mannschaft aus. Gegen Bulgarien (93:60) und Kroatien (95:83) feierte das Team zwei Erfolge. Patrick Auda (16 gegen Bulgarien) und der Braunschweiger Martin Peterka (Bild oben, 18 gegen Kroatien) waren die Topscorer. Im Supercup gab es sowohl gegen Deutschland (90:101) als auch im Spiel um Platz drei gegen Italien (80:96) eine Pleite. Vojtěch Hruban legte 21 Punkte im Spiel gegen Deutschland auf. Tomas Satoranky knickte in diesem Spiel unglücklich um und ist aktuell für die EM fraglich. Gegen Italien (80:96) war Euroleaguespieler Jan Vesely mit 17 Punkten Topscorer.

Israel:

Gegen das Collegeteam der Auburn Tigers absolvierten die Israeli ihren ersten Test. 95:86 gewann die israelische Mannschaft das Spiel. Auch gegen Georgien (104:96) und zweimal gegen Rumänien (112:61, 105:61) fuhr das Team drei weitere Siege ein. Ob das Team allerdings in seiner EM-Gruppe ebenfalls so erfolgreich sein wird bleibt abzuwarten. Ein Auge sollte man auf Yam Madar (Bild oben) werfen, er trug bei den rumänischen Siegen einmal 17 und einmal 18 Punkte bei.

Serbien:

Vier Testspiele, zwei davon im Rahmen des Supercups in Hamburg, absolvierten die Serben. Viermal hieß der Topscorer Nikola Jokic (Bild oben). Gegen Montenegro (82:73) und Slowenien in der Overtime (92:97) holte sich das serbische Team zeinen Sieg und eine Niederlage. In Hamburg durfte die Mannschaft dann den Supercup-Pokal hochstemmen, nachdem sie Italien (90:86) und Deutschland (83:56) geschlagen hatte.