Der große Traum von einer Olympia-Teilnahme in Tokio ist für die deutschen 3×3-Damen heute leider geplatzt. Beim Olympischen Qualifikationsturnier (OQT) im österreichischen Graz musste sich das Team von Disziplinchef Matthias Weber nach den beiden Auftaktsiegen gegen Uruguay und Indonesien heute den beiden Weltklasseteams Frankreich (12:21) und USA (12:21) beugen und verpasste somit das Viertelfinale. „Trotz des Ausscheidens kann ich unserem Team nur ein Kompliment machen. Es ist hier stark aufgetreten und kann das Turnier erhobenen Hauptes verlassen. Ich glaube, dass wir von dieser Mannschaft künftig noch einiges erwarten dürfen“, meinte DBB-Präsident Ingo Weiss, der einmal mehr als Augenzeuge in Graz mit dabei war.

Die Enttäuschung war natürlich riesengroß, aber letztlich sollte sich in den nächsten Tagen und Wochen die Erkenntnis durchsetzen, dass 3×3 in Deutschland durch die Damen in den vergangenen Wochen einen enormen Schub bekommen hat. Und die Entwicklung ist noch lange nicht beendet.

Der Weltranglisten-Erste und amtierende Europameister Frankreich, der nach der 17:21-Niederlage gegen die USA vor der Partie mit dem Rücken zur Wand gestanden hatte, zeigte von Beginn an seine Klasse. Das 0:3 konterte Svenja Brunckhorst noch mit einem Zweier, aber beim 2:10 (4.) war der Anschluss verloren. Frankreich traf sensationelle sieben von zehn Zweiern, besonders Migna Touré war einfach nicht zu bremsen.

Der Gegner „bearbeitete“ Satou Sabally (Foto unten) mit allen Mitteln, die Unparteiischen ließen viel laufen. Beim 8:14 durch einen Sabally-Zweier kam noch einmal etwas Hoffnung auf, aber Frankreich antwortete mit drei Distanztreffern, die Partie war nach acht Minuten entschieden (12:21). „Das hatten wir uns sicher anders vorgestellt. Frankreich hat verdient gewonnen und eine tolle Trefferquote gehabt. Da haben wir den Zugriff einfach nicht gefunden und selber offensiv einige Dinge liegenlassen“, bilanzierte Weber nach dem Spiel.

Vor dem Spiel gegen die USA war klar, dass erstens nur ein Sieg und zweitens dieser möglichst deutlich mit möglichst vielen erzielten Punkten ausfallen musste, um noch den Weg ins Viertelfinale zu schaffen. So sah es beim schnellen 0:4 nicht gut aus. Stephanie Dolson herrschte unter dem Korb, aber dann kamen die großen Minuten von Sabally. Drei Zweier versenkte sie und nach vier Minuten hieß es auf einmal 6:6.

Bis zum 9:10 (6.) blieb das DBB-Team nach Punkten von Brunckhorst, Grigoleit und Sabally dran, aber dann zog der Gegner auf 10:16 davon (8.). Deutschland war hoch foulbelastet und die Zweier wollten jetzt nicht mehr fallen. So kamen die USA letztlich zum ungefährdeten Erfolg. „Mit dem Spiel gegen die USA dürfen wir zufrieden sein. Ich bin stolz auf diese Mannschaft, sie hat Charakter gezeigt. Insgesamt haben wir den deutschen Basketball hier gut repräsentiert. Wir kommen wieder!“ meinte Weber abschließend.

Für Deutschland spielten:
Svenja Brunckhorst (4 Punkte gegen Frankreich/2 Punkte gegen die USA/6 Punkte gesamt), Theresa Simon (Foto oben, 4/0/4), Stefanie Grigoleit (1/2/3) und Satou Sabally (3/8/11).

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