Angesichts der längeren Basketball-losen Zeit, die uns allen leider bevorsteht, haben wir uns entschieden, in den kommenden Wochen noch einmal etwas genauer auf das 70-jährige Jubiläum des DBB Ende vergangenen Jahres einzugehen. In exklusiver Auflage von nur 70 Exemplaren wurde dafür eine kleine Jubiläumsbroschüre erstellt, die neben den Präsidenten und Generalsekretären jeweils ein Ereignis aus den sieben Jahrzehnten DBB 1949 – 2019 besonders würdigte. Heute Teil zwei, die DBV-Damen holen EM-Bronze 1966:

DBV-Damen holen EM-Bronze 1966
Sehr ausgeglichene Besetzung

Was für ein Paukenschlag vor mittlerweile 54 Jahren! Die Damen-Nationalmannschaft der DDR gewinnt bei der 10. Europameisterschaft vom 2.-9. Oktober 1966 in Sibiu und Cluj (Rumänien) die Bronzemedaille. Die erste internationale Medaille für ein deutsches Basketballteam überhaupt!

„Alle Hoffnungen, die insgeheim gehegt wurden, haben sich erfüllt. Das war möglich, weil wir eine weitaus ausgeglichenere Besetzung aufzubieten hatten als noch vor zwei Jahren in Budapest (6. EM-Platz – Anm. d. Red.)“, sagte der damalige Trainer Dieter Laabs. Mit dem dritten Platz sicherte sich die DDR-Auswahl zudem einen Platz für die WM 1967 in Prag, wo das Team hervorragender Vierter wurde.

Die EM in Rumänien begann mit einem überdeutlichen 105:51-Erfolg gegen die DBB-Damen, die letztlich Zwölfte wurden. Es folgten eine 54:69-Niederlage gegen den späteren Zweiten CSSR sowie drei Erfolge (72:45 gegen Frankreich, 88:74 gegen Jugoslawien und 62:48 gegen Bulgarien), mit denen die Endrunde um die Plätze eins bis vier erreicht wurde.

Chancenlos war das Laabs-Team dann im Halbfinale gegen die damals überragende UdSSR (69:93). Im Spiel um Platz drei ging es schließlich gegen die Gastgeberinnen. In einem dramatischen Spiel vor 3.000 Zuschauern, die Rumänien unablässig anfeuerten, setzte sich die DBV-Auswahl mit 65:60 durch. Folgende Spielerinnen durften damals jubeln:

Irene Krause (TSC Berlin), Rita Wandrey (TSC Berlin), Barbara Kühn (TSC Berlin, ehem. SC Chemie Halle), Helga Zimmermann (SC DHfK Leipzig), Jutta Schmidt (Kapitän, SC DHfK Leipzig, ehem. Lok HfV Dresden), Gerda Thieme (TSC Berlin), Gabriele Schaal (SC Chemie Halle), Heidrun Fleischer (SC DHfK Leipzig, ehem. Lok HfV Dresden), Regina Bartholomäus (SC Chemie Halle), Brigitte Brüning (SC Chemie Halle), Hannelore Venzke (SC Chemie Halle), Renate Ameis (SC DHfK Leipzig, ehem. Lok HfV Dresden), Trainer: Dietrich Laabs (TSC Berlin).


Kapitänin Jutta Schmidt bei der Siegerehrung

 

Weitere Highlights im Jahrzehnt 1960-1969:
– 1967: DDR-Damen werden WM-Vierter in Prag
– 1969: Zentrale Spielerpasskartei in der DBB-Geschäftsstelle