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Die WNBA („Wubble“ in Bradenton/Florida) und weitere US-amerikanische Profiligen schlossen sich später an. Welche Konsequenzen die Spielabsagen haben, steht derzeit noch nicht fest. Die Milwaukee Bucks um ihren Star-Spieler und frisch gebackenen „Defensive Player of the Year“ Giannis Antetokounmpo betraten zum geplanten fünften Duell mit den Orlando Magic (Stand 3:1 für Milwaukee) gar nicht erst das Parkett. Dieser Protest ist in der NBA in dieser Art und Weise bisher beispiellos. Auslöser war die jüngste Gewalttat von Polizisten gegen den Afroamerikaner Jacob Blake. Der 29 Jahre alte Familienvater war am Sonntag in Kenosha/Wisconsin durch mehrere Schüsse der Polizei in seinen Rücken schwer verletzt worden. Der Tatort liegt in der Nähe von Milwaukee.
Die NBA reagierte auf die Protestaktion und sagte alle für Mittwochabend angesetzten Playoff-Spiele ab. Damit fanden auch die Duelle zwischen den Houston Rockets und Oklahoma City Thunder mit dem deutschen Nationalspieler Dennis Schröder sowie zwischen den Los Angeles Lakers und den Portland Trail Blazers nicht statt. Sie sollen nach aktuellem Stand neu angesetzt werden.
Später erklärte auch die WNBA, wie die NBA alle geplanten Partien an dem Tag abzusagen. Nach intensiven Diskussionen unter den Spielerinnen verlas Elizabeth Williams von den Atlanta Dream eine Erklärung und begründete die Entscheidung der Basketballerinnen: „Konsens ist, heute nicht zu spielen und stattdessen zu knien, die Arme unterzuhaken und die Faust während der Nationalhymne zu erheben. Wir sind solidarisch mit unseren Brüdern in der NBA.“ Insgesamt drei Begegnungen waren geplant, darunter auch das Duell der Los Angeles Sparks um die deutsche Nationalspielerin Marie Gülich gegen die Minnesota Lynx.
Satou Sabally, deutscher Forward in Diensten des WNBA-Klubs Dallas Wings und sehr engagiert im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung, hatte sich schon zuvor trotz ihrer Karrierebestleistung in der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen die Las Vegas Aces schockiert gezeigt: „Ich werde keine Fragen beantworten, denn wir brauchen Gerechtigkeit für Jacob Blake. Darauf müssen wir unseren Fokus richten.“
DBB-Präsident Ingo Weiss erklärte: „Die Aktion der Spielerinnen und Spieler in der WNBA und NBA halte ich für ein legitimes Mittel zum Protest und zum engagierten und gemeinsamen Aufstehen gegen Rassismus und Diskriminierung. So wird diesem wichtigen Thema eine enorme Aufmerksamkeit beschert und man kann sich nur wünschen, dass dadurch auch etwas bewegt wird.“