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„Unsere“ Europameisterschaften sind vorbei und haben neben vielen neuen Eindrücken wiederum große Erfolge für das zahlenmäßig sehr starke deutsche Team 2022 gebracht. Zehn Damen- und 15 Herrenmannschaften bildeten die größte Delegation bei diesen Spielen. Eigentlich sollten diese Meisterschaften bereits 2020 an gleicher Stelle stattfinden, aber die Coronakrise hat alle internationalen Basketballaktivitäten verhindert. So merkte man allen die Vorfreude besonders beim Einmarsch der 19 Länder aus Europa an.
Das Besondere diesmal war, es waren offene Europameisterschaften, denn auch andere Länder wollten unbedingt wieder spielen, und so kamen noch 31 Mannschaften aus 14 Ländern dazu, die das Bild der Nationen bei der Eröffnung noch viel bunter machten.
Was bleibt von Malaga 2022: Es war eine tolle Veranstaltung bei der die Freude am besten Hallensport der Welt einige Unzulänglichkeiten in der Organisation überdeckten. Man merkte, Corona hat uns alle verändert, alle Teilnehmer waren deutlich zurückhaltender bei der Begrüßung, und es wurde auch nicht so ausgelassen gefeiert. Mit guten Grund, denn es zeigte sich, dass das Virus weiterhin grassierte. So war eine Indoor Veranstaltung mit über tausend Teilnehmern beim social evening sicher keine gute Idee, denn die Zahl der Infektionen stieg danach an, und mit großer Sicherheit haben sich danach nicht alle neu getestet.
Nun zum Sportlichen: Die Spiele waren für deutsche Delegation sehr erfolgreich und unsere Damen gingen mal wieder voran. Von den acht Medaillen gewann sie allein sechs und dabei die zwei EM-Titel, den Herren und dabei den Super Oldies blieben „nur“ zwei Silber Medaillen. Die Damen 40 und Ü60 sind die Erfolgsgaranten, beide waren bei der letzten EM in Maribor die Sieger und sie konnten 2022 ihre Titel verteidigen.
Das deutsche Team um Kapitänin Rebecca Thoresen aus Wasserburg wurde durch weitere (ehemalige) 1. und 2. Bundesligaspielerinnen, wie Yvonne Weber, Mirna Paunovic, Lubica Cardodzic, Ozana Klein und Ingrid Heidler ergänzt. Carolin Bövingloh, Mirna Kasper, Alena Krawinkel, Yvonne Deffaa und Britta Kohn komplettierten die diesjährige F40+ Mannschaft.
Nach einem ungefährdeten 79:40 gegen Großbritannien B folgte ein 76:50 gegen Ungarn. Im Viertelfinale dann ein wahrer Basketballkrimi gegen Polen: Mit nur einem Punkt gewannen die deutschen Damen das Match. In der Crunchtime zeigte sich einmal mehr die Führungsqualität von Thoresen und dass gute Zusammenspiel mit Heidler beim 60:59-Sieg. Im Halbfinale überzeugten die Damen mit einem 75:63 gegen Lettland und so ergab sich die Möglichkeit zur Titelverteidigung.
In einem hochklassigen Finale standen sich die beiden bisher ungeschlagenen Teams von Italien und Deutschland gegenüber. Hier bewiesen die Damen um die Trainer Nils Klauck und Dean Jenko, dass sie dem Druck in Rückstand zu geraten gut standhalten können. Sieben Minuten vor Schluss hatten die Italienerinnen noch neun Punkte Vorsprung, aber jetzt begann die phänomenale Aufholjagd des deutschen Teams. Die Zuschauer bekamen alles zusehen, Dreier, Fast-Breaks, unsportliche Fouls und sogar ein technisches Foul gegen das deutsche Team, weil nach einem Wechselfehler gleichzeitig sechs Spielerinnen auf dem Feld standen.
Am Ende stand da ein 79:73 für die Titelverteidigerinnen aus Deutschland, Herzlichen Glückwunsch. Es war sicherlich das beste Damenspiel der gesamten Europameisterschaft, wie fast alle Zuschauer bestätigten.
Am gleichen Tag verteidigten auch unsere 60iger Damen ihren Titel aus Maribor. Dabei waren Kapitänin Karin Asshoff aus München, Anke Hamann, Nada Peter, Karin Donhauser, Evelyne Scherer, Silke Westphalen, Ulrike Günther, Astrid Frisch, Heidi Heiland, Beatrix Greeske, Heike Schönau und Christine Päffge.
Einige von Ihnen waren bereits bei der Damenpremiere 2004 in Helsinki dabei, als zum ersten Mal eine Frauenmannschaft bei einer EM antrat. Coach war damals Ulli Ruez, die bei dieser EM leider nicht dabei sein konnte. Dieser Titel war ganz besonders ihr gewidmet. Vier Siege und die für den Verlauf der EM unbedeutende Niederlage gegen Costa Rica führten zum Titel.
Siege gegen Ungarn 36:33 (spannend gemacht, aber gewonnen), Slovakei 59:19, und im. 4. Spiel gegen Germany A 43:30 (obwohl bereits drei Corona-Ausfälle zu verzeichnen waren) waren der Weg ins Finale. Im Endspiel gegen Lettland mobilisierten unsere Mädels in den letzten drei Minuten nochmals die verbliebenen Kräfte und sicherten sich mit nur neun Spielerinnen (Karin Asshoff hatte sich im Verlaufe des Turniers schwer verletzt) die Goldmedaille mit dem 34:31-Sieg. Coach Peter Scherer hat Ulli Ruez würdig vertreten. Glückwunsch auch an unsere 2. Europameister.
Es gab noch weitere Medaillen und sehr gute Platzierungen für unsere Damen. Silber in einem spannenden Endspiel gegen Polen für die Mädels F45 um Birgit Focht und Bronze für unsere Teams F35 , F50 und F55. Aber auch alle weiteren Plätze sind aller Ehren wert. 4. Platz für das zweite F60-Team, jeweils 5. für F45B und F50B und der 8. Platz für die Grey Ladies F60.
Die Herren waren nicht ganz so erfolgreich und hier zeigten die Ältesten den Jüngeren den Weg.
In den Altersgruppen M70 und M75 wurden jeweils die Silbermedaillen gewonnen, nach drei Siegen unterlagen die Siebziger Germany B Litauen 37:46, und unsere Super-Oldies M75 den Esten 25:36, wobei diese Silbermedaille für alle sehr überraschend kam. Ein toller Erfolg und dazu den allerherzlichsten Glückwunsch.
Die 13 weiteren Mannschaften der deutschen Delegation errangen zum Teil sehr respektable einstellige Platzierungen, wobei uns dabei häufig die bei den Männern überragenden Italiener im Wege standen. Die Jüngsten hatten sich bestimmt mehr als den 10. Platz ausgerechnet. Aber sie haben Blut gelegt und wollen es im nächsten Jahr in Rio?? (noch nicht entschieden, bis jetzt nur ein Gerücht) oder 2024 in Italien besser machen. Die 50iger des Teams Germany A zeigten wie gewohnt gute Leistungen, aber Italien verhinderte den Einzug ins Halbfinale und so blieb nach einem 81:66 über ein weiteres italienisches Team nur der 5. Platz. Germany C wurde 12. und Germany B 16.
Die 55iger von Germany A hatten großes Pech, denn sie erreichten nach sehr guten Leistungen das Halbfinale, konnte aber dann nur noch mit fünf Spielern (Verletzungen und Corona) antreten und verloren beide Spiele deutlich. So blieb leider nur der 4. Platz, trotzdem eine Superleistung. Zwei weitere Teams schlugen sich auch sehr beachtlich mit Platz 6 für Germany C und Platz 7 für Germany B.
In der Kategorie M60+ waren aus Deutschland zwei sehr gute Mannschaften am Start. Beide erreichten das Viertelfinale bei 21 Teilnehmern, aber leider traf das Team Germany A auf den späteren Vize-Europameister Slowenien und musste sich knapp 55:59 geschlagen geben, der 5. Platz war dann der verdiente Lohn. Germany B verlor leider auch und erreichte am Ende den guten 8. Platz. Die dritte Mannschaft Germany C übernahm letztlich die rote Laterne und wurde 21.
Hans-Jürgen Duchstein