Basketball als „Religion“
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Basketball als „Religion“
Basketball ist in Litauen fast wie eine Religion. Neben Fußball die absolute Sportart Nummer eins. Mit einer Tradition, die ihresgleichen sucht. Und mit dutzenden großartigen Spielern, die für Litauen und für die UdSSR großartige Erfolge erzielen konnten. Die lautesten, verrücktesten, einfach die besten Fans – mindestens in Europa! Das alles macht die Basketball-Macht Litauen aus, auf das alles dürfen sich die Basketballfans zunächst in Köln freuen.
Auch im vergangenen Jahr sollte es wieder einmal zu Olympia gehen, alle Stars waren an Bord. Und dann fand auch noch das Qualifikationsturnier in Kaunas vor den eigenen Fans statt. Doch statt lautstarken Jubels war die Arena in Kaunas nach dem Finale bis auf den gegnerischen Jubel so leise wie selten. Ein Spieler hatte den Gastgebern einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Der Slowene Luka Dončić wollte mit seinem Team unbedingt nach Tokio und seine fabulöse Leistung unterstrich das mehr als eindrucksvoll: 31 Punkte, elf Rebounds, 13 Assists. Litauen unterlag 85:96 und ließ seine Fans enttäuscht zurück.
In der Qualifikation zum FIBA World Cup 2023 (Indonesien, Japan, Philippinen) sieht es hingegen richtig gut aus für die Balten. Die ersten drei Fenster wurden mit fünf Siegen und einer Niederlage absolviert. Die setzte es im letzten Gruppenspiel zuhause gegen ein fast vollständig besetztes Tschechien u.a. mit Tomas Satoransky. Nun gilt es für das Team von Head Coach Kazys Maksvytis in Gruppe K, drei Teams aus Frankreich (5:1), Montenegro (4:2), Tschechien (3:3), Bosnien und Herzegowina (3:3) und Ungarn (3:3) auf Distanz zu halten.
Die EuroBasket-Vorbereitung läuft bisher äußerst erfolgreich für die Litauer. In vier Freundschaftsspielen gegen Estland und Finnland blieben sie ungeschlagen. In drei dieser vier Partien besiegten sie ihre Gegner deutlich, nur im zweiten Spiel gegen Estland stand ein knappes 90:88 auf der Ergebnistafel. Auf ihre Stars mussten sie gegen Estland noch verzichten, diese stießen erst vor den Begegnungen mit Finnland zur Mannschaft.
Wir glauben für die EuroBasket: Da könnte was gehen in Richtung Medaillen!
Auch die Litauer dürften sich in Köln und dann in Berlin auf kräftige NBA-Power stützen. Und zwar ganz besonders unter den Körben, denn die beiden Spieler, um die es geht, sorgen als „Twin Towers“ an beiden Enden des Courts für ordentlich Alarm beim Gegner. Beginnen wir mit Jonas Valančiūnas von den New Orleans Pelicans. Der 211 cm Center kommt auf 17,8 Punkte, 11,4 Rebounds und 2,6 Assists pro Spiel. Er gewann mit Litauens Nationalmannschaft jeweils Silber bei den Europameisterschaften 2013 und 2015, war auch bei der EM 2017 und der WM 2019 dabei und besticht durch seinen unbändigen Einsatz.
Domantas Sabonis wurde jüngst von den Indiana Pacers zu den Sacramento Kings getradet. Er ist mittlerweils viel mehr als „nur“ der Sohn von Basketball-Legende Arvydas Sabonis. Durchschnittlich 18,9 Punkte, 12,1 Rebounds und 5,2 Assists sprechen eine deutliche Sprache und sehen zusammen mit den Stats von Valančiūnas wahrlich furchterregend aus. Der zweimalige NBA All-Star (2020, 2021) gewann mit Litauen Silber bei der EM 2015 in Frankreich und stand auch im litauischen Olympiateam 2016. Der 26-Jährige ist für seine Länge von 211 cm sehr vielseitig und hat im Laufe seiner NBA-Karriere bereits zahlreiche „triple double“ erzielt.
Trotz jahrzehntelangem Antreten litauischer Basketballer unter der Fahne der UdSSR (mit zahllosen Erfolgen und Titelgewinnen) stellt Litauen eines der erfolgreichsten europäischen Basketball-Teams aller Zeiten. Eine wahre Medaillenflut hat sich über das kleine Land im Baltikum ergossen. Besonders bei Europameisterschaften konnte Litauen häufig glänzen. Drei Mal gewannen litauische Nationalmannschaften die kontinentalen Titelkämpfe, 1937, 1939 und 2003 (in Schweden). Zusätzlich gab es drei Mal Silber (1995, 2013, 2015) und einmal Bronze (2007).
Bei Weltmeisterschaften ist die litauische Bilanz nicht so beeindruckend, aber immerhin eine Bronzemedaille bei der WM 2010 in der Türkei steht in der Bilanz.
Von 1992 in Barcelona über 1996 in Atlanta bis 2000 in Sydney war Litauen Abonnement-Bronzemedaillengewinner bei Olympischen Spielen.
Gegen Litauen spielte eine deutsche Herren-Nationalmannschaft bisher 17 Mal. Lediglich zweimal ging Deutschland als Sieger vom Parkett: 1994 bei einem Freundschaftsspiel in Hamburg (92:73) und 2002 beim Supercup in Braunschweig (86:72). Das Punktverhältnis beträgt dementsprechend 1.296:1.491.
Bitter für Deutschland war 1999 die 61:94-Niederlage in Kaunas im Rahmen des damaligen Nations Cup. Fast schon wie der Sieger sahen die Deutschen 2007 bei der EM-Vorrunde auf Mallorca aus, ehe sich Litauen in der Schlussphase noch den 84:80-Erfolg sicherte.
Die bisher letzte Begegnung der beiden Nationen fand am 6. September 2017 bei der EuroBasket-Vorrunde in Tel Aviv statt, als das DBB-Team mit der 72:89-Niederlage den Gruppensieg verpasste.