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Djordevic ist Cheftrainer der serbischen Nationalmannschaft (am Sonntag, 6. September 2015 Gruppengegner der deutschen Mannschaft) und hochmotiviert, mit seiner Mannschaft in Berlin anzutreten. Der amtierende Vizeweltmeister will mit stolzgeschwellter Brust und vielen Emotionen überzeugen und das große Erbe des jugoslawischen Basketballs annehmen. Coach Djordevic weiß, wie es geht: als Spieler gewann er die Europameisterschaft ganze drei Mal (1991, 1995 und 1997) – und er hätte sicher nichts dagegen einen weiteren Siegeszug mit seiner jungen und hochtalentierten Mannschaft zu starten.
Wie gefährlich das Team um Point Guard Milos Teodosic (Foto) ist, bekamen im WM-Halbfinale die Europameister aus Frankreich zu spüren. Euphorisiert vom Sieg über die Spanier im Viertelfinale und mit den Gedanken schon im Traumfinale gegen die USA, wurden die Franzosen von den Serben gestoppt (90:85). Im späteren Finale gegen die USA blieben die Serben dann zwar chancenlos (92:129) – doch vom schlafenden Riesen oder Geheimfavoriten spricht nun niemand mehr.
Die Silbermedaille von Madrid hat Serbien wieder aufsteigen lassen zu den großen Basketball-Nationen und sie sprechen nun ein großes Wörtchen mit, wenn es um die Medaillen geht. So hält es auch Sasha Djordjevic: „Wir können uns nicht hinter dem Erfolg des letzten Jahres verstecken. Wir müssen rausgehen und uns mit den Besten messen. Vielleicht sind wir nicht die Besten, aber niemand verbietet uns, wie die Besten zu trainieren und zu denken, dass wir die Besten sind.“
Diese Einstellung verkörpern seine Spieler zum Teil beispielhaft. Selbstbewusst, nervenstark und mit einem hohen Basketball-IQ ausgestattet: so spielen die Serben. Vielleicht am besten verkörpert dies ihr Anführer und Spielgestalter Milos Teodosic. Der 28-Jährige führte die ausgeglichene Mannschaft bei der WM in Spanien mit durchschnittlich 13,6 Punkten und 4,4 Assists an. Teodosic, der bei CSKA Moskau spielt, ist ein eiskalter Schütze und Passgeber mit sehr gutem Auge.
Grund zum Jubeln hatten die Serben bei der WM 2014 in Spanien: Silber sprang am Ende heraus. Foto: FIBA
Seine feinen Pässe haben viele Abnehmer: zum Einen Nenad Krstic, den erfahrenen Center in den Reihen der Serben, mit seinen 31 Jahren der Veteran im Team von Djordjevic. Gemeinsam mit Center-Kollege Miroslav Raduljica, der für die Milwaukee Bucks in der NBA spielt, bildet Krstic einen tiefen Front Court, zu dem auch der aus der Beko Basketball Bundesliga bekannte Center Vladimir Stimac gehört. Die Flügelpositionen besetzen bei den Serben junge Spieler, die zumeist in der heimischen Pvra Liga aktiv sind. Marko Simonovic, Stefan Jovic sowie die beiden Türkei-Legionäre Bogdan Bogdanovic und Nemanja Bjelica sind vor allem für eines bekannt: schnelle und sicher verwandelte Würfe aus der Distanz. Wie kaum eine andere Mannschaft verstehen es die Serben, ihre Gegner mit dem Wechsel aus dem Spiel unter dem Korb (Krstic und Co.) und gefährlichen Distanzwürfen zu zermürben.
Es könnte ein kleiner Vorteil für die serbische Auswahl sein, dass mit Raduljica lediglich ein Spieler eine lange NBA-Saison in den Knochen hat. Alle anderen Spieler des Kaders sind in hochklassigen europäischen Clubs unter Vertrag, was sicher nicht gegen ihre Qualität, wohl aber für ihre Regenerationszeit spricht.
Doch all diese Überlegungen sind nichtig, wenn es nach Trainer Djordjevic geht, für ihn geht es in Berlin um viel. Mit seinen Äußerungen hat er aufhorchen lassen und seine Spieler in die Pflicht gerufen. Denn er weiß genau: in Berlin bei der EuroBasket 2015 rechnet man mit den Serben. Die Rolle des Außenseiters ist seit dem Vize-Weltmeistertitel im letzten Jahr dahin; die Mannschaft will und muss weitere Erfolge liefern. Ob sie diesem Druck gewachsen ist, ob Teodosic einer der Stars der EM wird, ob Serbien das sportlich große Erbe Jugoslawiens antreten kann – all diese Fragen werden sich in Berlin beantworten.