Niederlage trotz teilweise starker Vorstellung: Beim ERGO Supercup in Neu-Ulm unterlag das Team von Bundestrainer Chris Fleming den favorisierten Russen mit 73:92 (16:17, 20:27, 18:25, 19:23). Bester deutscher Werfer war Tibor Pleiß mit 12 Punkten. Morgen trifft Deutschland um 15 Uhr auf Polen.

Vor dem Spiel wurde Tibor Pleiß (Foto) für sein 100. Länderspiel von DBB-Vizepräsident Armin Andres geehrt. Danilo Barthel wurde geschont, bei Russland fehlte Shved. Die Russen hatten am gestrigen Tag gegen die Polen einen sehr starken Eindruck hinterlassen. Doch die deutsche Mannschaft, die mit Maodo Lo (Foto unten), Akeem Vargas, Paul Zipser, Daniel Theis und Tibor Pleiß begann, begegnete dem Favoriten ohne übermäßigen Respekt. Zwei Dreier von Zipser und ein Sprungwurf von Theis führten zum 8:3 nach drei Minuten. Los Dreier nach sechs Minuten bedeutete das 11:5, der gewünschte gute Start war gelungen.

Bis dahin hatte Pleiß den russischen Center Timofej Mozgov gut im Griff, aber offensiv wurde es jetzt schwieriger, da die Russen in der Verteidigung deutlich anzogen. Russland kam zum Ausgleich (11:11, 8.), aber Theis antwortete mit einem „and one“. Dimitrij Kulagin spielte im russischen Angriff den Alleinunterhalter, gegen Ende des ersten Viertels lag der Gegner leicht vorne. Staubtrocken netzte Robin Benzing einen Dreier und holte die Führung zurück. Bastian Doreth musste mit drei Fouls auf die Bank, doch Benzing war wieder von der Dreierlinie zur Stelle (22:19, 12.). Beim 22:24 hatte man sich dann drei unnötige Fehler in Folge geleistet, Fleming nahm eine Auszeit (13.).

Doch es ging direkt mit zwei Ballverlusten weiter, die Spielkontrolle war kurzfristig verloren gegangen. Fleming musste sofort wieder mit einer Auszeit einschreiten. Die DBB-Auswahl beendete die Durststrecke mit einem Dreier von Lo, der allerdings umgehend von den Russen gekontert wurde (25:31, 16.). Wieder Lo und Theis per Dunking besorgten das 29:31, aber hinten war man jetzt zu offen für die russischen Dreier. Es ging munter hin und her, die Russen behaupteten eine knappe Führung (32:35, 17.). Die Russen blieben sicher aus der Distanz und ließen den ING-DiBa-Korbjägern kaum eine Chance das Resultat zu verbessern. Im Gegenteil, beim Gang in die Kabinen war der Rückstand auf 36:44 angewachsen.

LoMaodo2016vsRUS-300Mit viel Energie kam Deutschland auf das Spielfeld zurück, aber Russland hielt voll dagegen (38:49, 23.). Unverdrossen rannte die deutsche Mannschaft weiter an und hatte mit einigen Stopps auch durchaus Erfolg. Aber man belohnte sich zu selten und Russland agierte extrem abgeklärt (40:52, 25.). Pleiß hatte bis zum 45:52 einige gute Szenen, die Russen aber eine starke Antwort parat (45:57, 26.). Dann drohte man den Anschluss zu verlieren, weil Russland gefühlt jeden Dreier versenkte (47:62, 27.). Johannes Voigtmann brachte sein Team noch einmal auf 54:65 heran (29.), aber bis zum Viertelende war eine Vorentscheidung gefallen (54:69).

Als Theis zum 60:71 traf (32.), keimte noch einmal Hoffnung in der ratiopharm arena auf. Das DBB-Team mobilisierte die letzten Kräfte und biss sich noch einmal in die Partie hinein. Russland ließ sich aber nicht beirren, auch wenn Makai Mason den Rückstand wieder einstellig machte: 64:73 (34.). Ein offensivfoulverdächtiger Dunking von Mozgov und ein Dreier von Vorontsevich später war die letzte Hoffnung auf eine Wende dahin (64:79, 35.). Elf deutsche Dreier in Folge verfehlten ihr Ziel, aber die deutsche Mannschaft steckte bis zum Schluss nicht auf.

Chris Fleming: „Wir haben heute eine sehr starke Mannschaft gesehen. Die Russen sind wie erwartet sehr physisch aufgetreten und haben ihre Erfahrung ausgespielt. Anfangs waren wir gut im Spiel und Tibor hat gut gegen Mozgov ausgesehen. Im zweiten Viertel haben die Russen den Druck erhöht und wir hatten Probleme mit der offensiven Disziplin. Immer wieder haben wir uns herangekämpft, aber wir sind noch nicht auf dem Niveau der Russen. Die haben uns heute die Grenzen gezeigt. Die Dreier der Russen aus Offensivrebounds und Transition haben uns weh getan. Hut ab vor Russland, ein ganz starkes Team!“ Auf Nachfrage nach Makai Mason: „Makai wird das hinbekommen, er kriegt die Kurve. Er hat gute Phasen in Portugal gehabt, ich bin davon überzeugt, dass er es schafft. “

Für Deutschland spielten:
Makai Mason (Yale University/USA, 4), Akeem Vargas (ALBA Berlin), Maodo Lo (Brose Bamberg, 11), Niels Giffey (ALBA BERLIN, 2), Daniel Theis (Brose Baskets, 11), Tibor Pleiß (Utah Jazz/USA, 12), Robin Benzing (CAI Saragossa/ESP, 11), Bastian Doreth (medi Bayreuth, 2), Paul Zipser (Chicago Bulls/USA, 10), Patrick Heckmann (Brose Bamberg, 4), Johannes Voigtmann (Kutxa Laboral Vitoria/ESP, 6).

Boxscore

Spielplan ERGO Supercup

So., 21.08.2016
15:00 Uhr: Deutschland – Polen
17:30 Uhr: Finnland – Russland

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