Die deutschen U20-Damen haben in ihrem zweiten EM-Spiel im portugiesischen Matosinhos den ersten Sieg gefeiert. Gegen Schweden, das am Vortag Serbien mit 52:73 unterlegen war, gewann das Team von Bundestrainer Patrick Unger einen Tag nach der starken Leistung gegen Italien mit 69:60 (19:19, 18:4, 13:14, 19:23). Nadjeschda Ilmberger (Foto) traf im deutschen Team am besten (18 Punkte). Am kommenden Dienstag wird die Vorrunde mit der Partie gegen Serbien abgeschlossen. Dann dürfte es angesichts des 68:41 von Italien gegen Serbien vielleicht sogar eine realistische Siegchance geben.

Paulina Körner, Alexandra Wilke, Emma Stach, Laura Zdravevska und Nadjeschda Ilmberger wurden von Unger anfangs auf das Parkett geschickt. Zdravevkas Dreier bedeutete das schnelle 5:0, Ilmberger stellte auf 7:0 (3.). Dann fing man zwei schlecht verteidigte Dreier (9:6, 4.). Schweden blieb vor allem aus der Distanz gefährlich und das DBB-Team tat sich schwer (13:16, 7.). Offensiv war der Faden gerissen, bis sich Luana Rodefeld zweimal schön durchsetzte und zum 17:16 traf.

Annalena Blume versenkte einen Dreier und brachte ihre Mannschaft nach zwölf Minuten wieder in Führung (22:21), Rodefeld und Ilmberger legten zum 26:21 nach (15.). Die Defense stand jetzt wieder besser, und man konnte sich etwas weiter absetzen (32:23, 17.). Ilmberger wurde zum Turm in der Schlacht, aber fortan leistete sich die deutsche Mannschaft wieder einige unnötige Ballverluste. Schweden konnte daraus allerdings kein Kapital schlagen, zur Pause sprach vieles für die ING-DiBa-Korbjägerinnen (37:23, „and one“ Rodefeld).

Zu leicht wurde den Schwedinnen nach dem Seitenwechsel das Punkten gemacht. Acht fast unbedrängte Punkte der Skandinavierinnen führten zum 41:31, zwar noch nicht bedrohlich, aber für Unger ärgerlich genug um sofort eine Auszeit zu nehmen (24.). Schweden blieb am Drücker, Deutschland schloss überhastet ab: 41:33. Auf Ilmberger war dann Verlass, sie übernahm wieder das Rebounden und Punkten: 46:33 (26.). Stach beruhigte die deutschen Nerven zum 48:33, alles war wieder in der Spur (28.).

Im Schlussabschnitt sah es lange so aus, als sollte nichts mehr anbrennen. Der wichtige Erfolg geriet allerdings überraschend noch einmal ernsthaft in Gefahr. Schweden versuchte den Rückstand aus der Distanz zu verkürzen, aber Deutschland hielt zunächst dagegen (59:44, 34.). Gegen Ende schlichen sich dann doch noch einige Unkonzentriertheiten ins deutsche Spiel, die von Schweden zur Resultatsverbesserung genutzt wurden. 90 Sekunden vor dem Ende war Schweden auf 63:58 heran. Rodefeld traf zwei Freiwürfe, Körner ebenfalls (67:58, ´55). Körner machte an der Linie alles klar (69:60, ´19).

„Ich bin echt glücklich über unseren ersten Sieg hier. Schweden war stark und hat Emma Stach weitgehend aus dem Spiel genommen. Aber das war ein echtes Teamding heute, Ilmberger hat sicher herausgeragt. Am Ende hat uns die Cleverness gefehlt, um das noch sicherer nach Hause zu spielen. Aber wir haben gut verteidigt und werden es hier als Team schaffen“, so der Bundestrainer.

U20-Maedchen2016Auszeit-700

Für Deutschland spielten:
Johanna Klug (TSV 1861 Nördlingen), Sarah Stock (z. Zt. ohne Verein), Alexandra Wilke (Bender Baskets Grünberg, 5), Paulina Körner (Columbia University/USA, 8), Luana Rodefeld (Bender Baskets Grünberg, 13), Lena Wenke (University of Winnipeg/Kanada), Laura Zdravevska (Bender Baskets Grünberg, 8), Emma Stach (Gonzaga University/USA, 12), Annalena Blume (TuS Lichterfelde, 5), Nadjeschda Ilmberger (Eisvögel USC Freiburg, 18), Laura Schinkel (SV Halle LIONS), Maria-Angelina Sola (Herner TC).

EM-Vorrundenspiele (dt. Zeit)
Di., 12. Juli 2016, 15.00 Uhr: Deutschland – Serbien

Ergebnisse, Statistiken etc. unter http://www.fiba.com/europe/u20women/2016