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Während die heimischen Vertreter BG 74 und ASC 46 in der Altersklasse U10 überzeugten, ging der Turniersieg in der Königsklasse, der U12 männlich, fast schon traditionell nach Berlin. Durchaus überraschend gewann jedoch nicht einer der üblichen verdächtigen Vereine, sondern der Friedenauer TSC. Im Endspiel besiegte der Außenseiter Alba Berlin vor den Augen von knapp 800 begeistert mitfiebernden und anfeuernden Zuschauern mit 36:30 (16:12), zeigte sich dabei besonders in der Schlussphase nervenstark.
Einer der Sieggaranten für Friedenau war Nils Machowski, Sohn von Eisbären-Trainer Sebastian Machowski. Er war nicht der einzige Spross „berühmter Eltern“, der an diesem Wochenende in Göttingen auf Korbjagd ging. Ebenfalls aus Berlin angereist von Ex-Nationalspieler und Olympiateilnehmer Sven Schultze, um seinen Sohn Nicola zu unterstützen – mit Erfolg. „Er hat mit der U10 von Alba Berlin den Titel verteidigt“, so der 37-Jährige, der mittlerweile als Landestrainer beim Berliner Basketball-Verband und Sporttherapeut im Klinikum arbeitet. Als Schlüssel des Erfolgs machte er „ein gutes mannschaftliches Zusammenspiel“ aus, die Stärken seinen Sohnes charakterisiert Schultze wie folgt: „Gute Einstellung, gutes Händchen.“ Erinnert an den Papa.
Ein Wettkämpfer wie sein Vater ist auch Jacob Ensminger. „Er hat sich mächtig geärgert, als sein Team gegen den MBC ausgeschieden ist“, sagte BBL-Legende Chris Ensminger, der über das Miniturnier nur gute Worte verliert: „In Deutschland müsste es mehr Turniere dieser Art geben. Es ist auch im jungen Alter schon wichtig, sich mit den stärksten Konkurrenten zu messen“, weiß der Trainer von Zweitligist Oettinger Rockets Gotha. Ihre Mutter Gundula, unter ihrem Mädchennamen Hahn als international beschlagene Bundesliga- und Nationalspielerin bekannt geworden, hat sich Antonia Laabs zum Vorbild genommen. Die Achtjährige trägt zu ihren Ehren extra die Trikotnummer acht. „Es ist meine Lieblingszahl“, sagt die Spielerin des SC Rist Wedel. Dass ihre Mama „eine gute Trainerin“ ist, steht außer Frage: Wedel wurde Zweiter in der U10.
Einer der Hauptanlaufpunkte inmitten des Gewusels rund um die Sporthallen des Felix-Klein-Gymnasiums war der Parcours der Kinder+Sport-Basketball-Academy. Gut 700 Kinder tummelten sich dort an beiden Turniertagen an den einzelnen Stationen. Unterstützt wurden sie unter anderem vom BBL-Profi Andy Onwuegbuzie von der BG Göttingen. „Die Teilnehmerzahlen steigen jedes Jahr an“, unterstreicht Christian Steinberg, bei der BBL verantwortlich für die Nachwuchsentwicklung. Dass es mittlerweile bereits Neun- und Zehnjährige gebe, die die Academy mit dem All-Star-Level, also der höchsten Stufe, abschließen, stehe sinnbildlich für die gute Entwicklung im deutschen Minibereich. „In diesem Jahr haben auch die ersten Mädchen das All-Star-Level gemeistert“, sagt Julia Meischen von Kinder+Sport. Ein Ende der Nachwuchsinitiative ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: „Die Tendenz ist stark wachsend. Es ist uns sehr wichtig, Kinder weiterhin zu Bewegung zu motivieren und vom Basketball zu begeistern“, so Meischen.
Interview mit DBB-Vizepräsident Stefan Raid
Welchen Stellenwert besitzt das Miniturnier?
Es ist eines unserer Premiumevents in dieser Altersklasse in ganz Deutschland. Es ist immer wieder toll zu sehen, wie viele Kids dabei sind. Das unterstützen wir gerne.
Wie schneidet das Miniturnier im europäischen Vergleich ab?
Die Verbände arbeiten im Minbereich teils nach sehr unterschiedlichen Konzepten und Ideen. Das macht die Vergleichbarkeit schwierig. Welches hohe Ansehen das Miniturnier genießt, lässt sich aber daran ablesen, dass fast jedes Jahr ausländische Teams mitspielen. Es ist ein äußerst anerkanntes Event.
Wie bewerten Sie die Bedeutung des Turniers für die Entwicklung eines Spielers?
Während der Saison messen sich die Mannschaften nur mit Gegnern ihres Landesverbands. In Göttingen ist der Vergleich über die Verbandsgrenzen hinaus möglich. Gerade für leistungsorientierte Klubs ist das extrem wichtig. Das Miniturnier wird deshalb häufig als inoffizielle Deutschen Meisterschaft bezeichnet, da in diesen Altersklassen noch nicht deutschlandweit gespielt wird. Auch emotional ist die Teilnahme für die meisten Akteure der erste große Höhepunkt ihrer Laufbahn.
Sind Sie mit der Situation im Nachwuchsbereich in Deutschland derzeit zufrieden?
Wir sind dabei, uns von unten heraus zu verbreitern und die Kinder noch besser in den Grundlagen zu schulen. Dazu gehören Fangen, Passen, Dribbeln und Werfen. Das gelingt uns an allen Stellen momentan sehr gut.
Was steht als nächstes auf der Agenda?
Die Minitrainer-Initiative geht ins zweite Jahr. Damit befassen wir uns intensiv. Es geht darum, Trainer speziell für diese kleinen Menschen zu schulen. Sie sollen Basketball mit Spaß und Freude vermitteln. Das ist nur mit guten Schulprogrammen und viel Einsatz vor Ort möglich. Ziel muss es sein, die Kinder schon deutlich früher als im Alter von zwölf Jahren in die Vereine zu bekommen.
Trägt die Kinder+Sport-Basketball-Academy dazu bei, Kinder für Basketball im Verein zu begeistern?
Wir heißen grundsätzlich alles gut, was dazu führt, dass Kinder sich messen können und dafür eine Anerkennung erhalten. Genau wie bei unserem Basketball-Spielabzeichen ist die Kinder-Academy eine weitere Möglichkeit. Junge Sportler müssen im Team arbeiten, sich aber auch bewusst werden, dass individuelle Arbeit nötig ist.
Sieger:
U12 männlich: Friedenauer TSC
U12 männlich II A: Alba Berlin
U12 männlich II B: Südwest Baskets Wuppertal
U12 weiblich: Chemcats Chemnitz
U12 weiblich II: SV Halle Lions
U11 männlich: TSV Quakenbrück
U11 männlich II: Alba Berlin
U11 weiblich: TuS Bad Essen
U10 männlich: Alba Berlin
U10 männlich II A: BG 74 Göttingen
U10 männlich II B: TuS Bad Essen
U10 weiblich: UBI Graz
U9: BG Bonn
U9 II: City Baskets Berlin
Text: Rupert Fabig