Die deutsche Herren-Nationalmannschaft ist wieder in der Spur und hat Kurs auf die FIBA EuroBasket 2025 genommen. Im  insgesamt vierten Qualifikationsspiel landete das Team von Bundestrainer Álex Mumbrú heute den zweiten Sieg. Drei Tage nach der bitteren Niederlage in Stockholm nahm die DBB-Auswahl in Heidelberg gegen Schweden mit 80:61 (23:19, 18:12, 19:17, 20:13) erfolgreich Revanche. Damit geht die deutsche Mannschaft mit guten Aussichten in die beiden abschließenden Qualifikationsspiele im Februar 2025 in Montenegro und gegen Bulgarien.

SNP Dome gibt früh Gas

Unverändert schickte Mumbrú seine Starting Five aufs Parkett. Nelson Weidemann, David Krämer, Kay Bruhnke, Dylan Osetkowski und Johannes Thiemann nahmen die Partie für Deutschland in Angriff. Für den nachnominierten Malte Delow war Elias Baggette aus dem Kader genommen worden. Die 4.380 Zuschauer im ausverkauften SNP Dome gaben gleich ordentlich Gas, während beide Teams hoch aggressiv verteidigten und kaum Punkte zuließen (4:2, 4.). Die Nervosität im deutschen Team war zu spüren, da tat der Dreier von Weidemann zum 7:7 richtig gut (5.). Thiemann punktete früh, es war ein verbissener Kampf (11:9, Osetkowski, 6.). Malte Delow führte jetzt die deutsche Defense an, die sich einige Stops erarbeitete. Der 18-jährige Jack Kayil traf einen Dreier zum 17:12, seine ersten Punkte für A-Deutschland (8.). Es kam Tempo in die Partie, Delow nahm nach zwei Fouls wieder auf der Bank Platz. Nach zehn Minuten hieß es 23:19, nachdem Christian Sengfelder zweimal glänzend direkt unter dem Korb eingesetzt wurde.

Kayil geht voran

Kayil spielte hervorragend, punktete und verteilte exzellente Pässe. Auch Tibor Pleiß trug sich in die Punkteliste ein. Beim 27:19 nach 13 Minuten hatten bereits sieben deutsche Spieler gepunktet. Ganz anders als in der ersten Partie vor drei Tagen in Schweden. Die Halle feuerte kontinuierlich an, aber Schweden ließ sich nicht weiter abschütteln. Volle Konzentration war gefragt und da war Osetkowski genau der Richtige (29:25, 15.). Ein Dreier von Bruhnke und ein Dunk von Krämer führten zum 34:27 (17.), während Kayil das Team phasenweise sogar anführte (37:27, and one Kayil, 17.). Zum Seitenwechsel lagen die Gastgeber nach Delow-Punkten mit 41:31 vorne. Es lag aber noch ein Haufen Arbeit vor dem DBB-Team.

Jeder Zentimeter umkämpft

Elf deutsche Spieler waren schon vor der Pause eingesetzt worden, neun davon hatten gepunktet. Mit einer solch geschlossenen Teamleistung musste es weiter gehen. Thiemann versenkte einen Dreier zum 45:33 (22.), ehe ein paar Nachlässigkeiten der DBB-Korbjäger schnell zum 45:40 führten (24.), Auszeit Deutschland. Osetkowski und einmal mehr Kayil „befreiten“ die DBB-Auswahl, sodass Schweden beim 51:40 zur Auszeit gezwungen war (25.). Deutschland tat alles dafür, den Gegner nicht ins Spiel zurückzulassen, jeder Zentimeter war umkämpft. Die Fans halfen dem deutschen Team bei jeder Aktion und verzeihten auch Fehler. Ein unglücklicher Pfiff gegen die DBB-Defense und ein anschließendes technisches Foul brachten das 53:46 (28.). Dann fiel ein ungemein wichtiger Dreier von Krämer und Kayil blockte gleich zweimal sensationell. Krämer netzte einen Dreier und mit 60:48 ging es in das Schlussviertel.

Sengfelder! Sieg!

Sengfelder eröffnete das vierte Viertel mit zwei Punkten, legte ein „and one“ und weitere Punkte nach. Es sah richtig gut aus für das DBB-Team (67:48, 31.), Auszeit Schweden. Jetzt hieß es die Spannung hochhalten und den Vorsprung verteidigen. Alle zogen an einem Strang, um diesen eminent wichtigen Erfolg zu sichern. Der geriet in den Schlussminuten nicht mehr in Gefahr, auch wenn sich Deutschland im Gefühl des sicheren Sieges noch einige kleine Fehler leistete.

„Sehr glücklich“

Álex Mumbrú: „Ich bin sehr glücklich und auch ein bisschen erleichtert. Das war mein erster Sieg als Bundestrainer. Wir haben uns gegenüber dem Spiel in Stockholm verbessert, auch wenn dort nicht alles schlecht war. Heute haben wir besser gegen Hakanson verteidigt. Ich freue mich für den Verband und danke den Spielern, dass sie zu diesem Fenster gekommen sind. Jack Kayil hatte ein großartiges Spiel, es fühlt sich fast so an, als wäre er ein Veteran, aber er ist erst 18. Es war eine großartige Atmosphäre in der Arena, ich werde diesen Sieg nie vergessen. “

Christian Sengfelder: „Wir hatten uns vorgenommen, über 40 Minuten mit viel Intensität zu spielen. Das ist uns ganz gut gelungen und ich bin zufrieden. Wir waren besser als in Stockholm und haben ein paar sehr gute Anpassungen vorgenommen. Es war sehr gut hier in Heidelberg, ich habe jetzt gleich doppelt exzellente Erinnerungen an den SNP Dome. Außerdem ist Heidelberg eine super schöne Stadt. “

Boxscore

Fotos: FIBA | DBB/Berger

Für Deutschland spielten
Name Punkte Verein
Jack Kayil 10 KK Mega Basket/SRB
Joel Aminu 0 RASTA VECHTA
Nelson Weidemann 8 ratiopharm ulm
Johann Grünloh dnp RASTA Vechta
Kay Bruhnke 3 M Basket-Delamode/LIT
Malte Delow 5 ALBA BERLIN
Tibor Pleiß 3 Trapani Shark/ITA
Nicholas Tischler 0 NINERS Chemnitz
Dylan Osetkowski 13 Unicaja Malaga/ESP
Johannes Thiemann 16 Gunma Crane Thunders/JAP
Christian Sengfelder 11 JDA Dijon/FRA
David Krämer 11 Gran Canaria/ESP