Stolz, Erschöpfung, unbändige Freude, Mitleiden, Begeisterung … all das und noch viel mehr mischte sich in die Reaktionen nach dem Spiel der DBB-Damen gegen Griechenland in Hagen. Mit 79:76 hatte das Team von Bundestrainerin Lisa Thomaidis den starken Gegner förmlich niedergerungen. Und das ohne die drei WNBA-Spielerinnen, ohne die verletzte Alina Hartmann und dann über weite Strecken auch noch ohne Alexis Peterson, die Ende des zweiten Viertels umknickte und ausscheiden musste. Chapeau!

Den weiteren Ablauf interessieren mögliche Widrigkeiten nicht, es geht Schlag auf Schlag. Am morgigen Sonntag, 10. November 2024, geht es um 17.00 Uhr in Wetzlar mit der Partie gegen Tschechien weiter (Tickets, live und kostenlos bei MagentaSport). Als Ausrichter einer der EM-Vorrunden ist die DBB-Auswahl mit den EM-Mitausrichtern in einer Gruppe zusammengefasst und bereits qualifiziert. Die Spiele haben dennoch eine große Bedeutung, weil sie für die Weltrangliste und damit für die jeweiligen Setzlisten bei Großereignissen zählen. Und da kommt es oft auf jeden Sieg an.

Kein Selbstläufer

Bei den Tschechinnen lief es im Spiel am Donnerstag in Italien überhaupt nicht gut. 47:68 lautete der Endstand aus der Sicht des kommenden deutschen Gegners. Das heißt natürlich noch lange nicht, dass die Partie in Wetzlar ein Selbstläufer wird. Das weiß auch Bundestrainerin Lisa Thomaidis: „Wir freuen uns auf ein weiteres großartiges Heimpublikum, das Stimmung und Leidenschaft in die Sporthalle bringt. Unser Team freut sich immer darauf, in Deutschland vor heimischem Publikum anzutreten. Das Spiel wird eine große Herausforderung. Wir werden auf jeden Fall alles geben und mit großer Begeisterung und mit großem Einsatz auftreten.“

Schwierige Situationen als Team lösen

Alexandra Wilke hat sechs Jahre in Marburg (35 km entfernt von Wetzlar) gespielt und blickt daher ganz besonders auf das Spiel voraus: „Wir freuen uns auf jeden Fall auf ein weiteres Heimspiel am Sonntag. Es hat sehr viel Spaß gemacht in Hagen mit den Fans. Ich denke, wir werden aggressive Tschechinnen erwarten können, die sehr viel Druck machen, gerade auf den Guard-Positionen, und sehr schnell spielen. Aus dem Spiel gegen Griechenland können wir mitnehmen, dass wir es auch in schwierigen Phasen schaffen, einen kühlen Kopf zu bewahren und diese Situationen als Team zu lösen. Das hat uns im letzten Spiel sehr ausgezeichnet. Und wir haben inside mit unseren beiden großen Innenspielerinnen Marie Gülich und Luisa Geiselsöder eine starke Präsenz, die wir sehr gut nutzen können und sollten um erfolgreich zu sein. Für mich ist das Spiel sehr besonders, nachdem ich so lange in Marburg gespielt habe. Ich habe schon von vielen Freund:innen gehört, dass sie zum Spiel kommen. Hier in Mittelhessen wird der Basketball ja auch gelebt, zum Beispiel mit Marburg und Gießen. Ich freue mich extrem auf das Spiel, weil es in der alten Heimat ist, ich wieder dort bin und viele bekannte Gesichter sehen werde.“

Die personelle Situation in der deutschen Mannschaft bleibt auch am Sonntag stark angespannt. Leonie Fiebich, Nyara Sabally, Alina Hartmann, Alexis Peterson (Sprunggelenkverletzung) und Satou Sabally (erkrankt) werden fehlen. Aber das Spiel in Hagen hat gezeigt, was das Team so alles wegstecken kann.

Fotoeindrücke vom Spiel gegen Griechenland:
Fotos: DBB/Demirel | DBB/Berger | FIBA