Wie angekündigt kam es heute im finnischen Helsinki zum ersten offiziellen Test des Sommers für die DBB-Damen. Nach dem „scrimmage“ am Freitag hinter verschlossenen Türen (98:70) hieß es heute nach 45 Minuten 91:90 (21:18, 22:22, 18:16, 15:20, 15:14) nach Verlängerung für die deutsche Mannschaft von Bundestrainerin Lisa Thomaidis.

Guter Start

Thomaidis begann mit Debütantin Alexis Peterson, Alexandra Wilke, Marie Gülich, Luisa Geiselsöder und Alina Hartmann. Die DBB-Damen erwischten einen guten Start. Gülich eröffnete die Partie nach Anspiel von Hartmann, anschließend warf und traf die anfangs überragende Geiselsöder dreimal in Folge aus der Halbdistanz: 4:10 (5.). Deutschland blieb vorne, Finnland kam aber per Dreier auf 16:17 heran (9.). Lina Sontag und Gülich stellten auf 16:21, ehe Finnlands Awak Kuier zum Abschluss des ersten Viertels noch einmal traf.

Geiselsöder überragend

Geiselsöder bestimmte weiterhin ganz klar den Ton im deutschen Team und war auch für das 27:22 in der 13. Minute verantwortlich. 14 Punkte hatte die Centerin da bereits erzielt. Die Finninnen blieben vor eigenem Publikum im Olympiazentrum Helsinki aber immer in Schlagdistanz (26:27, 14.). Wieder war es die nicht zu bremsende Geiselsöder, die einen Führungswechsel zu diesem Zeitpunkt verhinderte. Das DBB-Team passte hervorragend auf den Ball auf, war beim Scoring aber zu sehr von den „Bigs“ Geiselsöder und Gülich abhängig.  Da kam der Dreier von Wilke zum perfekten Zeitpunkt (27:32, 16.). Romy Bär erzielte per „and one“ die ersten Punkte für Deutschland nach ihrer Babypause und Lina Sontag hatte bis zum Seitenwechsel noch eine ganze Reihe starker Szenen. So blieb es mit dem 43:40 bei einer knappen deutschen Führung.

Fotos: DBB/Aleyna Demirel

Führung wechselt mehrfach

Direkt nach der Pause wechselte die Führung, Finnland lag vorne (43:45, 21.). Aber die mit drei Foulks belastete Peterson und Geiselsöder „reparierten“ und brachten ihr Team wieder nach vorne (50:47, 23.). Es bahnte sich eine ganz enge Partie an. Die Partie war jetzt hektisch und gleich mehrere Angriffe auf beiden Seiten führten nicht zum Erfolg. Bis Gülich auf 52:47 erhöhte (25.). Die Gastgeberinnen kamen per Dreier wieder ganz nah heran, die Reaktion von Geiselsöder, Hartmann und Wilke per Dreier folgte prompt: 59:51 (28.). Doch zwei Ballverluste in Folge brachten Finnland wieder ins Spiel (59:56), aber nach 30 Minuten sah es dennoch recht gut aus für Deutschland (61:56).

Kuier bereitet Probleme

Die WNBA-Spielerin Kuier, die in der laufenden Saison nicht für ihren Klub Dallas Wings spielt, bereitete den Deutschen jetzt große Probleme und traf per Dreier zum 63:62 (32.). Deutschland wehrte sich mit allen Kräften und verteidigte den Vorsprung mit Treffern von Marie Bertholdt und Peterson an der Freiwurflinie (67:62, 33.). Wer anders als Kuier hatte darauf mit einem weiteren Distanztreffer eine Antwort? Peterson steuerte jetzt wichtige Zähler bei, es war ein intensiver Fight. Finnland übernahm erneut die Führung (69:70, 36.), Auszeit Deutschland. Es fehlte in diesen Minuten an offensiver Durchschlagkraft der Gäste. Da musste die Freiwurflinie her, an der Gülich dreimal und Wilke zweimal trafen (74:70, 37.). Als Geiselsöder eine Minute vor dem Ende das 76:72 besorgte, durfte man an einen Sieg im Auftaktspiel denken. Aber Kuier hatte etwas dagegen und brachte ihr Team auf zwei Punkte heran. Mit noch 30 Sekunden auf der Uhr verlor Deutschland den Ball, 13 Sekunden später hieß es 76:76, Ballbesitz Deutschland. Das Spiel ging in die Verlängerung.

Geiselsöder sichert Sieg

Finnland machte die ersten Punkte, dann folgten zwei Dreier von Hartmann und Kuier (79:83, 42.). Das Momentum war bei den Gastgeberinnen, die sich aber immer noch alles gebenden DBB-Korbjägerinnen gegenüber sahen (84:85, Geiselsöder und Dreier Bär, 44.). Bär traf einen weiteren Dreier zur deutschen Führung (87:85, ’51), doch einmal mehr war Kuier (bereits 37 Punkte) zur Stelle (87:88, ’29). Peterson scorte 17 Sekunden vor dem Ende, Auszeit Finnland. Nach Punkten von Finnland war es einfach hochverdient an diesem Tag, dass Geiselsöder mit der Schlusssirene den Sieg sicherte.

Wertvolles erstes Spiel

Lisa Thomaidis nach dem Spiel: „Das war ein wirklich wertvolle erstes Spiel für uns im Rahmen unserer Vorbereitung auf die Olympischen Spiele. Wir hatten heute einige Hürden und Hindernisse zu bezwingen, aber unsere Mannschaft hat ganz viel Herz gezeigt, wir sind immer zusammengeblieben. Wenn man einen Rückstand aufholt und sich in der Verlängerung durchsetzt, sagt das eine Menge über die Mannschaft und über unsere Spielerinnen aus und das wird uns auf unserem weiteren Weg sehr helfen.“

Für Deutschland spielten:

Romy Bär (GISA LIONS MBC, 11), Marie Berthold (ALBA BERLIN, 3), Emily Bessoir (zuletzt: UCLA/USA, 0), Jennifer Crowder (zuletzt: medical instinct Veilchen BG74 Göttingen, 2), Luisa Geiselsöder (Basket Landes/FRA, 28), Marie Gülich (zuletzt: Valencia BC/ESP, 11), Alina Hartmann (zuletzt: BC Namur Capitale/BEL, 5), Alexis Peterson (zuletzt: Basket Landes/FRA, 11), Sarah Polleros (TK Hannover Luchse, dnp), Jessika Schiffer (Saarlouis Royals, dnp), Lina Sontag (zuletzt: UCLA/USA, 10), Theresa Simon (ALBA BERLIN, dnp), Alexandra Wilke (Rutronik Stars Keltern, 8), Laura Zolper (Herner TC, 2)

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