Der 51. offizielle Bundestag des Deutschen Basketball Bundes (DBB) in Friedewald/Hessen ist eröffnet. Nach einem emotionalen Film über die EuroBasket-Vorrunde 2015 in Berlin begrüßte DBB-Präsident Ingo Weiss die mehr als 100 Delegierten und Gäste und dabei besonders DBB-Ehrenpräsident Manfred Ströher, die DBB-Ehrenmitglieder Prof. Walther Tröger, Bernd Heiden und Heinz-Michael Sendzik sowie den Präsidenten des Co-Ausrichters Hessischer Basketball-Verband, Michael Rüspeler. Bereits am Vorabend waren die beiden DBB-Vizepräsidenten Prof. Lothar Bösing (links, Bildung) und Werner Lechner (rechts, Finanzen) von Weiss mit der Goldenen Ehrennadel des DBB ausgezeichnet worden.

Weiss stellte das neue DBB-Buch „66 Jahre nach der Stunde Null“ vor, das Manfred Ströher für den Deutschen Basketball Bund erstellt hat, und bedankte sich beim Ehrenpräsidenten.

Nach der Begrüßung wurde u.a. die Totenehrung durchgeführt. Stellvertretend erinnerte Ingo Weiss an Werner Blanke (Mentor für viele hundert junge Schiedsrichter), Richard Griese (Ehemaliger Nationalspieler, u.a. in der gesamtdeutschen Mannschaft bei der EM 1953 in Moskau), Dr. Hans-Dieter Krebs (Basketball-Pionier und „der“ Chronist des deutschen Basketballs), Gerhard Müller (jahrzehntelanger Begleiter des Albert Schweitzer Turnieres) und Klaus Nürnberger (ehemaliger DBB-Vizepräsident, Vater des Basketballs in Wolfenbüttel).

In seinem Grußwort sprach Michael Rüspeler von „der schönen, waldreichen Waldhessen-Region“. Er dankte für die „glorreiche Vorarbeit“ derjenigen, die den Bundestag vorbereitet haben. Schließlich wies er auf die hessischen Gastgeschenke auf den Zimmern hin („Ahle Worscht und Äppelwoi (mit Bundestags-Etikett, siehe Foto unten„) und lud zum hessischen Abend ein. Angesichts der Erfolge der hessischen Mannschaften in diesem Jahr wies er scherzhaft darauf hin: „Wir müssen uns vor den Bayern nicht verstecken!“

LeistEhrung2016-400Anschließend wurde der Vorsitzende des DBB-Rechtsausschusses, Frank-Oliver Leist, mit der Silbernen Ehrennadel des Deutschen Basketball Bundes ausgezeichnet (Foto mit Ingo Weiss und Stefan Raid). Wolfgang Schreier wurde zum Sitzungsleiter bestimmt und leitete seine Tätigkeit mit einem Zitat von Mahatma Gandhi ein: „Stärke entspringt nicht physischer Kraft, sondern dem unbeugsamen Willen“.

Präsident Weiss ergänzte seinen schriftlichen Bericht: „3×3 wird nach meinen Informationen als neue Disziplin im Basketball bereits 2020 in Tokio olympisch. Damit erhalten wir eine neue, gute Chance auf eine Teilnahme, Es wird in diesem Bereich noch viel Aufbauarbeit nötig sen. Wir müssen schlagkräftige Teams aufstellen.“ Weiss erinnerte an die EuroBasket-Vorrunde 2015 in Berlin. Trotz der sportlichen Enttäuschung mit dem vorzeitigen Ausscheiden der deutschen Mannschaft sei klar geworden: „Basketball ist in Deutschland zuhause“! Es sei eine hervorragende Veranstaltung gewesen und in der deutschen Mannschaft stecke enormes Potenzial. Er sei optimistisch, da auch der Nachwuchs deutliche Fortschritte mache, was sich u.a. durch den ersten Erfolg beim Albert Schweitzer Turnier zeige.

Zum Thema DOSB hatte Ingo Weiss, der als Vorsitzender der Deutschen Sportjugend (dsj) selber Präsidiumsmitglied im DOSB ist, folgendes zu sagen: „Der DOSB macht sich derzeit selber viele Baustellen auf. Beispielhaft möchte ich zwei Punkte benennen: Die neue Leistungssportstruktur wird Probleme bringen, denn meiner Meinung nach muss der Ballsport eine Sonderrolle spielen, was bisher nicht zu erkennen ist. Da müssen wir als Basketballer auf allen Ebenen jetzt an einem Strang ziehen, um möglichst viel Positives für unseren Sport zu erreichen. Zum anderen möchte ich die Effizienzanalyse nennen, die der DOSB zur Überprüfung der eigenen Organisation in Auftrag gegeben hat.“

Aeppler-250Weiss erläuterte den Delegierten ausführlich die aktuelle Problematik beim Streit zwischen der FIBA und der Euroleague und sprach von einem „anstrengenden und ermüdenden Prozess, der hoffentlich bald beendet ist“. In diesem Rahmen lobte er die bisher sehr gute Zusammenarbeit mit der Beko BBL, appellierte aber an die Liga: „Die Beko BBL muss sich entscheiden. Es täte dem Basketball in Deutschland und auch international gut, wenn die Liga ihre Teams für die Basketball Champions League meldet. Unser Ziel ist es weiterhin, möglichst viele deutsche Teams so hochklassig wie möglich international spielen zu lassen.“

Aus den Reihen der Landesverbände gab es große Anerkennung für die Arbeit sowie ganz besonderes Lob für die hervorragende Organisation der EuroBasket-Vorrunde 2015 in Berlin.

Nach der Entlastung des Präsidiums wurden die einzelnen Anträge an die Arbeitskreise verwiesen, die im Laufe des Nachmittags tagen.

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