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Auch die Hamburger Landesregierung ließ es sich nicht nehmen, die Teilnehmerinnen der DM persönlich willkommen zu heißen. Der Sportstaatsrat (in andern Bundesländern heißt diese Position Staatssekretär) Christoph Holstein betonte in einer erfreulich erfrischenden und kurzen Rede die Integrationskraft des Sports. Bevor er sich in dem ersten Spiel von der Power der über 50-jährigen Basketballspielerinnen überzeugen (und anstecken) lassen konnte, stellte der unermüdliche Begleiter und Mitverantwortliche der ü50-Turniere, Hartmut Wunderlich, den Ablauf vor.
Einen unerwarteten ersten Höhepunkt gab es vor dem Anpfiff des ersten Spiels, als drei junge Mädchen die Nationalhymne – von ihnen selbst dreistimmig arrangiert! – sangen, war Gänsehaut pur angesagt, einige mussten gar verstohlen ihre Taschentücher zücken.
16 Spiele galt es am ersten Tag zu bewältigen. Erstaunlich ist immer wieder, wie sich die Mischungen in den Teams und zwischen den Teams – von ehemaligen Bundesligaspielerinnen bis hin zu den unteren Klassen ist alles vertreten – auswirken. Favoritinnen gewinnen nicht immer, Außenseiterinnen überraschen. So wundert es nicht, dass von eindeutigen Siegen bis zu knappen Entscheidungen alles dabei war. Gekämpft wurde um jeden Ball, auch ein hoher Rückstand führte nicht zur Resignation im Spiel.
Am zweiten Tag fanden noch die Platzierungsspiele statt, bevor es um den Titel ging. In einem spannenden und knappen Endspiel setzten sich schließlich die Nord-Süd-Baskets gegen die SG München und Umgebung, die dieses Jahr das erste Mal, sozusagen als Youngster dabei waren, durch. Die neuen Deutschen Meisterinnen von Nord-Süd-Baskets wurden gebührend bejubelt.
Wie immer zeichneten sich die Spiele durch eine hohe Fairness aus. Leider gab es mehrere Verletze zu beklagen, denen an dieser Stelle gute Besserung und eine baldige Rückkehr zum Spielbetrieb gewünscht wird.
Nach dem ersten Spieltag fand natürlich die von vielen lange ersehnte abendliche Feier statt. Zeit, um über das vergangene Jahr, Pläne für die nächsten DM oder über was auch immer zu sprechen. Für die gemeinsame Unterhaltung organisierten die Gastgeberinnen einen besonderen „Leckerbissen“: Nils Owe Krack, ein ehemaliger Schauspieler am Ohnsorg-Theater, erzählte im besten Missingsch (einen auch für Nichthamburgerinnen zu verstehenden Slang) kurzweilige Geschichten. Selbst bei den plattdeutschen Geschichten, deren Sprache für die meisten südlich der Elbe doch eine echte Fremdsprache ist, schaffte Nils Owe Krack es, allein durch seine Vortragsart alle bestens zu unterhalten und zum Lachen zu bringen .
Für die Gastgeberinnen gab es von allen Seiten Lob: nicht nur, weil sie die Elbphilharmonie fertig bekommen haben (jede Spielerin erhielt als Gastgeschenk einen selbstgebackenen Elphi-Keks), sondern auch, weil sie das Turnier sehr gut organsiert haben. Die Versorgung war klasse, die Schiris und auch die vielen Helferinnen und Helfer bei den Kampfgerichten machten ihre Arbeit sehr gut. Selbst ein erneuter Auftritt der drei Sängerinnen wurde aufgrund des vielfachen Wunsches noch spontan vor der Siegerinnenehrung organisiert. Der Jubel für die drei war riesengroß.
Maßstäbe setzten die Hamburgerinnen auch in anderer Hinsicht. Mit der Einladung zum Turnier wurden die Teilnehmerinnen gebeten, zur Vermeidung von Wegwerfgeschirr eigenes Geschirr für die Versorgung in der Halle mitzubringen. Sehr viele Spielerinnen sind dem nachgekommen. Nach dem Turnier gab es nicht den üblichen Müllberg, sondern nur ein kleines Häuflein Abfall. Und die wunderschönen T-Shirts mit der Silhouette Hamburgs waren ökö und fair produziert.
Vielen Dank Hamburg – Auf Wiedersehen in Heidelberg 2018!