Hervorragend! Hervorragend ist die Ausgangsposition der deutschen Herren-Nationalmannschaft auf dem Weg zum FIBA Basketball World Cup 2023 in Indonesien, Japan und auf den Philippinen. Nach dem heutigen, an Spannung kaum zu überbietenden 93:83 (19:19, 21:17, 17:20, 36:27)-Erfolg gegen Polen in Bremen hat das Team von Gordon Herbert vor der nächsten Runde fünf Siege und nur eine Niederlage auf dem Konto. Beste Voraussetzungen also für die kommenden World Cup Qualifiers. Mittlerweile steht auch fest, dass der Gegner am 28. August 2022 in München Slowenien mit Superstar Luka Doncic heißt (Tickets sind über unseren Ticketshop erhältlich). Drei Tage zuvor muss das DBB-Team in Schweden oder Kroatien antreten. Dritter Gegner ist im November 2022 dann Finnland.

  1. 1. Halbzeit

Kurz vor Spielbeginn wurde Dennis Schröder für sein 50. Länderspiel geehrt, das er am vergangenen Donnerstag in Estand absolviert hatte. Die deutsche Mannschaft spielte zu Ehren des jüngst im Alter von nur 46 Jahren verstorbenen Ex-Nationalspielers Ademola Okulaja erneut mit Trauerflor. Herbert begann mit unveränderter Startformation: Dennis Schröder, Kenneth Ogbe, Isaac Bonga, Johannes Voigtmann und Jonas Wohlfarth-Bottermann. Die Partie begann schwungvoll mit erfolgreichen Dreiern auf beiden Seiten (8:6, 2., Bonga, Schröder). Dann verliefen einige Angriffe auf beiden Seiten ohne Erfolg, bis Schröder von ganz weit draußen netzte (11:8, 5.). Es stockte erneut in der deutschen Offensive, bei Polen war Mateusz Ponitka kaum zu kontrollieren (11:15, 7.), Auszeit Deutschland. Christian Sengfelder und Justus Hollatz hielten dagegen, ein umjubeltes „Vier-Punkt-Spiel“ von David Krämer (Foto oben) bedeutete das 19:18 (9.). Mit 19:19 endete der erste Spielabschnitt.

Polen startete besser ins zweite Viertel (19:24, 11.). Die sehr aggressive polnische Defense bereitete der DBB-Auswahl Probleme, aber Deutschland blieb in einer sehr zerfahrenen Partie durch großen Einsatz dennoch dran (23:24, 13.). Auf deutscher Seite wollten die gut herausgespielten Dreier nicht fallen. Außerdem musste Bonga angeschlagen vom Feld und kehrte nicht mehr zurück. Dann aber war wieder Krämer per Dreier zur Stelle, Sengfelder punktete und Schröder vollendete einen Fastbreak zur 30:29-Führung (17.). Neben Ponitka traf Slaughter bei den Polen stark, aber jetzt lief Schröder heiß, traf und passte hervorragend (40:36, 19.). Mit der Schlusssirene hätte fast noch ein Mittellinien-Dreier von Sengfelder sein Ziel gefunden.

50. Länderspiel für Dennis Schröder. DBB-Präsident Ingo Weiss (re.) und DBB-Vizepräsident Armin Andres gratulierten. Schröder revanchierte sich mit einem career high – 38 Punkte!!!
Foto: DBB/Sevastos
Christian Sengfelder.
Foto: DBB/Camera 4
Dennis Schröder.
Foto: DBB/Camera 4

2. Halbzeit

Deutschland machte durch Schröder das 42:36 und durch Krämer das 44:41 (22.). Schröder kassierte sein drittes Foul, musste auf die Bank, Ogbe war per Dreier erfolgreich, unmittelbar gekontert von Slaughter (47:46, 24.). Gavin Schilling erkämpfte das 51:46 (25.). Slaughter agierte weiter überragend aus der Distanz (6/9 Dreier), die 6.359 Zuschauer in der ÖVB-Arena staunten. Und feuerten die deutsche Mannschaft weiter an (53:49, 28.). Die Spannung war förmlich zu greifen (53:52, 29.). Schilling hatte starke Szenen unter dem gegnerischen Korb. Nach 30 Minuten hieß es 57:56. Hollatz hatte noch sein viertes Foul kassiert.

Schröder meldete sich nach längerer Scoringpause mit einem „and one“ zum 60:58 zurück (31.). Polen steckte nicht einen Millimeter zurück, es ging Kopf an Kopf auf die Zielgerade. Beim 60:65 musste Deutschland aufpassen (33.), Polen hatte das Momentum für sich. Die Dreierquote auf deutscher Seite (8/34) war bis dahin einfach nicht gut genug, um die Polen zu beeindrucken. Dann kam Krämer aus dem Nichts, versenkte einern Dreier zum 63:65 und machte wieder Hoffnung (35.). Schröder legte aus der Distanz nach (66:67), das Drama ging weiter. Die Arena stand Kopf, aber Polen blieb cool (68:75, Dreier Slaughter). Sengfelder antwortete zum 71:75 (37.). Dann ging Schröder drei Mal an die Linie: 74:75 (38.). Sengfelder ließ das 76:75 folgen, der Lärm in der Arena wurde unbeschreiblich. Slaughter ließ das alles kalt (76:78, 39.), Schröder in sensationeller Manier ebenfalls, 79:78 (1´37), 82:78 (1´27). Polen kam zum 82:80 (1´13), Auszeit Deutschland. Zwei Freiwürfe Schröder (1´03): 84:80. Zwei Freiwürfe Polen (´50): 84:82. Dreier Voigtmann: 87:82 (’27). Zwei Freiwürfe Polen (´21): 87:83. Zwei Freiwürfe Schröder (´15): 88:83. Rebound Deutschland, unsportliches Foul Polen, zwei Freiwürfe Schröder (`11): 90:83. Noch ein Dreier Voigtmann: 93:83. JUBEL!!!!

Stimmen

Chris Sengfelder:
„Ich bin sehr froh, dass wir mit zwei Siegen aus diesem Fenster gehen. Heute war es ein hartes und schwieriges Spiel, sehr intensiv. Dennis war herausragend. Ich werde im August wieder alles geben und dann mal sehen, was passiert.“

Gordon Herbert:
„Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Viele Spieler haben wochenlang nicht gespielt und sich dann für zwei Spiele fit gemacht. Das ist großartig und alles andere als einfach. Ich glaube, dass ein I in Team steckt, wir brauchen Individualität wie heute von Dennis. Aber das Team kommt immer an erster Stelle. Wir sind fokussiert und immer im Moment geblieben, das hat uns heute ausgezeichnet.“

Für Deutschland spielten:
Isaac Bonga (Free Agent, 5), Justus Hollatz (CB Breogán/ESP, 2), Bennet Hundt (EWE Baskets Oldenburg, dnp), David Krämer (Basketball Löwen Braunschweig, 12), Kostja Mushidi (SYNTAINICS MBC, dnp), Kenneth Ogbe (EWE Baskets Oldenburg, 3), Gavin Schilling (FC Bayern München, 8), Dennis Schröder (Free Agent, 38), Christian Sengfelder (Brose Bamberg, 15), Johannes Voigtmann (ZSKA Moskau/RUS, 6), Lukas Wank (FRAPORT SKYLINERS, 0), Jonas Wohlfarth-Bottermann (Hamburg Towers, 4).

Boxscore

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