Nahtloser Übergang: Vom Nationalspieler zum (DBB-)Nachwuchstrainer
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Nahtloser Übergang: Vom Nationalspieler zum (DBB-)Nachwuchstrainer
Im Dezember letzten Jahres kehrte Dirk Bauermann als Nachwuchsleiter und -Bundestrainer zurück zum Deutschen Basketball Bund (DBB). Zusammen mit Armin Andres (Vizepräsident Leistungssport) und Stefan Raid (Vizepräsident Jugend- und Schulsport) treibt der ehemalige Herren-Nationaltrainer das Bestreben an, in Zukunft vermehrt langjährige Nationalspieler in die Trainerstäbe der U-Mannschaften einzubauen. Mit Steffen Hamann (U15) und Danilo Barthel (U18) sind bereits zwei Spieler in einer solchen Rolle tätig. Hinzu kommen weitere Spieler, die sich nach Verfügbarkeit einzelnen Lehrgängen der Jugendmannschaften anschließen. Die Idee ist dabei Erfahrungswerte weiterzugeben und eine gemeinsame Identität zu entwickeln.
„Ich will etwas zurückgeben“, verlautete Bauermann bei seiner Rückkehr im Dezember 2022. Diese Möglichkeit sollen nun auch ehemalige und aktive Nationalspieler bekommen, um sich so zum einen im Trainerbereich weiterzuentwickeln und zum anderen den nachkommenden Generationen des deutschen Basketballs möglicherweise entscheidende Erfahrungswerte mitzugeben. Für Bauermann ist der Mehrwert, der sich aus einem solchem Projekt ergibt, nicht von der Hand zu weisen: „Es geht nicht nur darum Wissen weiterzugeben, sondern wir wollen in der gesamten Nachwuchsabteilung eine gemeinsame Identität schaffen.“ Im Rahmen des Berichts sprachen wir mit DBB-Nachwuchsleiter Dirk Bauermann und den Nachwuchstrainern Steffen Hamann und Danilo Barthel.
Für Steffen Hamann, der in acht Jahren Nationalmannschaft 131 Länderspiele absolvierte, ist der Posten im U15-Bereich nicht die erste Trainererfahrung. Der gebürtige Oberfranke besitzt zum einen seit 2019 den A-Trainerschein und war zum anderen bereits als Trainer der U14 und U16 des FC Bayern München tätig.
Nun trägt er also wieder den Bundesadler auf der Brust. Für Hamann eine Veränderung zum richtigen Zeitpunkt: „Ich war sieben Jahre im Coaching-Staff der Bayern und war vor einiger Zeit schon Teil eines DBB-Nachwuchslehrgangs, was mir großen Spaß gemacht hat. Mit den besten Jugendspielern eines Landes arbeiten zu dürfen, ist ein Traum für jeden Trainer.“
Doch genau hier sieht Hamann auch die größten Herausforderungen. „Der Spielerpool ist natürlich viel umfangreicher und bedarf mehr Organisation als bei einem Verein. Man braucht dazu ein gutes Netzwerk, um so an Informationen und Kontakte zu kommen“, schätzt der Deutsche Meister von 2014 ein. Die Ziele sind klar: Talent früh erkennen und fördern sowie ein Bewusstsein für das Ziel „Profitum“ schaffen. Besonders hierbei will Hamann seine persönlichen Erfahrungen einbringen. Nach seiner Zeit in München hofft der 41-Jährige auch darauf sein eigenes Trainerprofil zu weiterzuentwickeln. „Mir ist wichtig dass ich Energie und Freude in die Lehrgänge bringen kann. Dazu möchte ich als Trainer den nächsten Schritt machen und unseren Talenten bei sportlichen und mentalen Herausforderungen zur Seite stehen“, verdeutlicht Hamann.
Zusammen mit Christian Held (Head Coach Rostock Seawolves und U18-Jungen) erkundet Danilo Barthel aktuell Coaching-Neuland. Der 31-Jährige, der vor zwei Jahren Teil des Olympia-Kaders des DBB war, stellt sich nun der Herausforderung als Trainer. Im Sommer dieses Jahres stehen die ersten Lehrgänge für Barthel und das U18-Trainerteam an. Der gebürtige Heidelberger wird dann vorrangig mit den Spielern auf den großen Positionen arbeiten. „Es geht dabei hauptsächlich um Detailarbeit. Für mich gilt es meine Erfahrungswerte bestmöglich einzusetzen, um die Spieler somit in verschiedenen Spielsituationen zu verbessern“, führt Barthel aus.
Erfahrung hat der erst 31-Jährige genug. Während seiner Zeit bei den FRAPORT SKYLINERS gewann Barthel 2016 den FIBA Euro Cup. In München wurde der Forward zweimal Meister und einmal Pokalsieger. In den Finals 2018 bekam er dazu die Auszeichnung des „Finals-MVP“.
Die Verbindung zum Coaching beim DBB kam über „Bayern-Buddy“ Steffen Hamann: „Wir haben uns schon vor einiger Zeit darüber ausgetauscht. Ich konnte bereits ein wenig Erfahrungen im Trainerstab der IBAM (International Basketball Academy Munich) sammeln und freue mich auf die anstehenden Aufgaben mit der U18.“ Für diese hat Barthel sich vor allem vorgenommen, genau auf Abläufe seiner Kollegen zu achten und sich aktiv einzubringen.
Zusätzlich sollen weitere Spieler Teil einzelner Lehrgänge sein, um dort punktuell die Trainingsabläufe und -inhalte zu unterstützen. Mit Robin Benzing, Pascal Roller, Sven Schultze und Misan Haldin (ehem. Nikagbatse) stehen dort weitere ehemalige Nationalspieler zur Verfügung. Der Fokus liegt hierbei vor allem auf positionsspezifischem und individuellem Training.
Bei der Auswahl der Spieler sind für Bauermann neben sportlichen Fähigkeiten auch Persönlichkeit und Leidenschaft essenziell: „Die Spieler, die wir bislang eingesetzt haben und noch einsetzen werden, bringen vor allem ein hohes Spielverständnis mit und waren immer bereit Verantwortung zu übernehmen. Dazu ist es wichtig, dass sie eine Leidenschaft in das Training transportieren und der Nachwuchsbereich sie als Herausforderung reizt.“ Bauermann rückte außerdem den Fokus auf die bisher positive Resonanz: „Es freut, dass sich unsere ehemaligen Nationalspieler so bereitwillig in den Dienst des DBB stellen, um ihr Wissen und ihre Erfahrungen an die nächsten Generationen weiterzugeben. Das zeigt, wie viel Verbundenheit und Loyalität sie gegenüber dem Verband haben.“
Sowohl Pascal Roller als auch Misan Haldin waren Teil des Bronze- und Silber-Kaders von 2002 bzw. 2005. Auch Sven Schultze gewann bei der EM 2005 Silber. Dazu kommen der erfahrene Steffen Hamann sowie Danilo Barthel und der langjährige Nationalmannschafts-Kapitän Robin Benzing. Alle zusammen haben 673 Länderspiele absolviert und fast 4.000 Punkte für das Nationalteam erzielt. Darüber hinaus kennt Bauermann die Spieler persönlich und weiß ihre Führungsqualitäten zu schätzen: „Die Spieler sind zum Teil aus verschiedenen Generationen und haben unterschiedliche Karriereverläufe gehabt. Diese Einflüsse wollen wir jetzt für die Nachwuchsmannschaften nutzen. Dazu können die Spieler erste Erfahrungen auf der Coaching-Ebene machen und sich so für spätere Aufgaben empfehlen.“