In einem mit Rücksicht auf die Verpflichtungen von Spielerinnen beider Teams in der Mitteldeutschen Auswahl (MDA) vom Wochenende auf Freitag vorverlegten Spiel ließen es beide Mannschaften so richtig krachen und lieferten sich bis zur letzten Sekunde vor begeisternd mitgehenden Zuschauern aus beiden Lagern einen Kampf auf Augenhöhe, den man mit Blick auf die Tabellenkonstellation so nicht unbedingt erwarten konnte. Dass letztlich der Favorit mit 70:66 die Oberhand behielt, ging dabei völlig in Ordnung.

Vor Beginn schaute man interessiert auf die Gästeaufstellung, in der mit Elea Gaba eine Spielerin fehlte, die immer zweistellig punkten oder schon mal zwei Spielerinnen in der Defense binden kann. Spielentscheidend sollte das nicht werden, denn mit dem verletzungsbedingten Ausfall der halleschen Top-Scorerin Lena Dziuba war die Waffengleichheit annähernd wiederhergestellt.

Genau das sollte sich auch im Spielverlauf widerspiegeln, dessen Auf und Ab wir hier gern einmal beschreiben. Oft lassen sich die JUNIOR-LIONS ja zum Spielbeginn überraschen. Diesmal aber nicht, denn nach fünf Minuten war der Spielstand mit 8:8 noch ausgeglichen. Als dann mehrere Versuche der Hallenserinnen nicht im Korb landeten, gelang es den ChemCats innerhalb von nur vier Minuten auf 8:21 davon zu ziehen. Erst in der Schlussminute des Viertels trugen drei Freiwürfe und ein finaler Dreier von Vanessa Herrmann (Wie in den vergangenen Spielen erneut eine wichtige Stütze der Löwinnen) zur Ergebniskosmetik (14:21) bei. Nach der kurzen Pause war es dann wieder Chemnitz, das bis zur Mitte des 2. Viertels auf 16:35 enteilte, bevor die nächsten fünf Minuten dann wieder dem Tabellenletzten (26:35) gehörten.

Nach der Halbzeitpause stand dann nach einer Minute  30:35 auf der Anzeigetafel. Stimmungshoch bei den halleschen Zuschauern, aber eben nie lange, denn Chemnitz brachte sich bis zur Viertelmitte wieder mit 32:44 in Front und konnte einen 8-10-Punkte-Vorsprung bis zur 29. Spielminute stabilisieren. Dann war es erneut Vanessa Herrmann, die mit einem Dreier die Jagd der letzten Minute eröffnete. Vor dem letzten Viertel war es mit 43:48 wieder knapper.

Im  letzten Viertel neutralisierten sich beide Teams nahezu. Wenn eine Mannschaft traf, konnte die andere antworten und der einstellige Rückstand der JUNIOR-LIONS zementierte sich – mal etwas nach oben, mal etwas nach unten. Die letzte Minute hatte es dann erneut in sich. Vom 60:67 kämpften sich die Gastgeberinnen nochmals auf 66:70 heran. Mehr war aber nicht drin.

Ganz verständlich, dass nach dem Spiel der Punktverlust schmerzte. Thea Kuhne im O-Ton: „ Da sind wir endlich in der Lage um jeden Ball zu kämpfen und als Mannschaft  zusammenzustehen und dann verlierst du das Ding mit vier Punkten…..“ Richtig – Punkte müssen irgendwann her, aber spätestens am nächsten Tag wird Thea erkannt haben, dass der erste Teil ihrer Aussage für die kommenden Spiele der wichtigere war und immer mehr Spielerinnen in der Lage sind ihr Können abzurufen. Zweistellige Ergebnisse für Vivien Friedenberger und Lilly Oswald (So machte sich Lilly selbst ein Geburtstagsgeschenk) und eine Joana Noeske (Foto beim Anwurf), die zunehmend verinnerlicht, wie groß sie eigentlich ist, unterstreichen das.

Für Halle im Einsatz:
Fabian (4), Friedenberger (11), Kuhne (9), Müller, S. Herrmann (7), Kolitscher (1), Noeske (6), Albrecht, V. Herrmann (12), Oswald(10), Lehmann (4), Fox (2).

(Bericht SV Halle Junior-Lions, Günter Hebner, Foto Anke Herrmann)