Deutschlands Auftaktgegner ist die Türkei. Das Team vom Bosporus war schon sechs Mal im Teilnehmerfeld des VTG Supercups. Über einen dritten Platz kam die Mannschaft von Coach Ufuk Sarica allerdings noch nie hinaus. Es wird das 42. Aufeinandertreffen der beiden Länder sein. Bislang hatte meistens Deutschland die Nase vorne. In 28 Spielen gingen die ING-Diba-Korbjäger als Sieger vom Feld. Beim letzten Aufeinandertreffen bei der Eurobasket 2015 gewannen allerdings die Türken knapp mit 80:75. Die Stimmung, mit der die Fans der Türken die Berliner Mercedes-Benz Arena damals erfüllten, verspricht vieles für die kommende Begegnung im Halbfinale.

Seine Gruppe bei der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2019 schloss der 17. der FIBA-Weltrangliste auf dem ersten Platz ab. Vier Siege und zwei Niederlagen stehen nach dem sechsten Spiel auf dem Konto. Gegen die Ukraine reichte es zu zwei Siegen, während man gegen Lettland und Schweden jeweils die Auswärtspartie abgeben musste. Gegen Schweden scheiterte man knapp in der letzten Sekunde, als Sertac Sanli den Wurf zum Sieg nicht verwandeln konnte: Endstand 58:59. Durch starke Leistungen zu Hause sicherte man dennoch den ersten Tabellenplatz. In der zweiten Qualifikationsrunde trifft die Türkei nun auf den Europameister Slowenien, Vizemeister Spanien und Montenegro. Die Gruppenkonstellation ist sehr spannend. Die Plätze zwei bis fünf trennt nur ein Sieg. Selbst die letztplatzierten Slowenen können die WM noch erreichen.

Personell konnte Coach Ufuk Sarica im letzten Länderspielfenster einen Debütanten in den Reihen der Türken begrüßen. Der in den USA geborene Scottie Wilbekin besitzt erst seit Kurzem die türkische Staatsbürgerschaft. Der Guard ist in Europa bei weitem kein Unbekannter. Mit seinem Club Darüssafaka Istanbul gewann er in der abgelaufenen Saison den Eurocup. Auf dem Weg ins Final Four warf seine Mannschaft unter anderem den FC Bayern Basketball aus dem Titelrennen. Dabei glänzte der 25-Jährige mit seinem starken Distanzwurf. Mit zehn verwandelten Dreiern stellte er gar einen neuen Rekord für den Wettbewerb auf. Die Auszeichnungen als wertvollster Spieler der Hauptrunde als auch des Final Fours waren die positiven Konsequenzen.

Ebenfalls im dritten Qualifikationsfenster stießen die beiden hoffnungsvollsten Talente der Türkei zur Mannschaft. Cedi Osman (Foto, 23 Jahre) und Furkan Korkmaz (20 Jahre) verstärken die Südeuropäer auf Shooting Guard und Small Forward. Beide konnten in der abgelaufenen Saison schon NBA-Erfahrung sammeln. Cedi Osman erreichte mit den Cleveland Cavaliers sogar das Finale. In seiner ersten Saison durfte er in zwölf Partien von Beginn ran und erzielte 3,9 Punkte und zwei Rebounds pro Spiel. 37 Prozent seiner Dreier fanden ihr Ziel. Korkmaz glänzte für die Philadelphia 76ers in der NBA Summer League. Dort erzielte er in einem Spiel 40 Punkte und versenkte dabei acht Dreier. In ihren Händen liegt wohl die Zukunft der Türken, was sie in zwei Qualifikationsspielen gegen die Ukraine und Schweden unter Beweis stellten. In beiden Partien erzielten sie jeweils über 20 Punkte in unter 30 Minuten Spielzeit.

Der Kader der Türken kann neben den „Jungspunden“ auch geballte Erfahrung aufweisen. Center Semih Erden ist mit seinen 32 Jahren eine feste Größe in Europa. Der 2,13m-Riese hat ebenfalls schon NBA-Spiele in seiner Vita stehen. Mittlerweile spielt er bei Besiktas Istanbul und legte in der WM-Qualifikation drei Punkte und drei Rebounds auf.

Die Türkei schielt auf die fünfte WM-Qualifikation in Folge. Mit einem breiten Kader heißt es sich bestmöglich im VTG Supercup für die kommenden schwierigen Aufgaben vorzubereiten.

Fact-Box:

Größter Erfolg:
2. Platz World Cup 2010
2. Platz EuroBasket 2001
DBB-Bilanz (aus dt. Sicht):
41 Spiele, 28 Siege, 13 Niederlagen
Nationaltrainer:
Ufuk Sarica

Tickets für den VTG Supercup gibt es hier.