Aller Anfang ist schwer. Das mussten heute die deutschen U16-Mädchen erfahren, die in ihrem ersten Spiel bei der Europameisterschaft in Kaunas gegen Russland antraten. Nach 40 Minuten hieß es 43:51 (13:8, 7:16, 14:14, 9:13) aus Sicht des Teams von Bundestrainer Pierre Hohn. Morgen steht die Partie gegen Dänemark auf dem Programm.

Sehr konzentriert nahmen die DBB-Mädchen das Spiel in Angriff. Besonders in der Defense passte es, während offensiv beide Teams große Schwierigkeiten hatten (2:0, 4.). Erst nach mehr als sechs Minuten gelangen den Russinnen gegen eine beherzt auftretende DBB-Auwahl die ersten Punkte (4:2). Praise Egharevba reboundete hervorragend, Luisa Nufer (Foto) und Lina Sontag besorgten das 7:2 (7.), dann hieß es nach einem Nufer-Dreier (dem einzigen deutschen Distanztreffer im gesamten Spiel) sogar 10:2, Auszeit Russland (8.). Hohn hatte bereits alle zwölf Spielerinnen eingesetzt. Emilia Tenbrock traf zum 12:2 (9.), ehe Russland bis zum Viertelende etwas besser ins Spiel kam (13:8).

Der Ball wurde jetzt einige Male zu leicht hergeschenkt, aber die ING-DiBa-Korbjägerinnen verteidigten ihre Führung zunächst erfolgreich (14:10, 13.). Offensiv ging aber in diesen Minuten kaum noch etwas, sodass der Gegner beim 14:15 (15.) erstmals die Führung übernahm. Die DBB-Youngster bemühten sich um einen offensiven Rhythmus, aber es wollte kaum etwas fallen – viel zu wenig auch an der Freiwurflinie (17:20, 18.). Das Rebounding und die Defense stimmten allerdings, sodass Russland bis zur Pause nicht weiter enteilen konnte (20:24).

Zu Beginn der zweiten Hälfte ließen die deutschen Spielerinnen ihre Gegner ein paar Mal im 1-1 zum Zug kommen (22:30, 23.). Nufer und Tenbrock verkürzten umgehend, hinten war das DBB-Team in diesen Minuten aber viel zu offen. Die starke Nufer führte ihre Mannschaft nach 24 Minuten auf 29:32 heran. Es war eine sehr zerfahrene Partie, in der beide Teams verbissen um jeden Ball kämpften. Deutschland hatte alle Möglichkeiten, aber in den entscheidenden Momenten waren die Russinnen einen Tick entschlossener und cleverer (32:38, 29.).

Mit 34:38 ging es in den Schlussabschnitt. Und die DBB-Mädchen bekamen wieder Gelegenheiten zum Verkürzen, vorne war jedoch jetzt bei zu hektischem Spiel wieder der Wurm drin. Tenbrock versenkte einen Freiwurf, auch nach 33 Minuten war beim 35:40 noch alles drin. Hohn bat sein Team zur Auszeit, als es brenzlig wurde (35:44, 34.). Noch einmal stemmte sich das deutsche Team vornehmlich mit Tenbrock gegen die drohende Niederlage. Offensiv war es insgesamt aber einfach zu wenig, um Russland noch einmal wirklich gefährden zu können (40:51, 37.).

„Auch wenn wir heute verloren haben, bin ich nicht unzufrieden. Wir haben phasenweise am Limit gespielt. Es ist einfach so, dass noch keine meiner Spielerinnen eine EM gespielt hat und uns damit die so wichtige Erfahrung fehlt. Morgen gegen Dänemark müssen wir gewinnen, das ist Pflicht!“ forderte der Bundestrainer anschließend.

Für Deutschland spielten:
Alina Dohr (Rhöndorfer TV/Dragons Rhöndorf), Praise Egharevba (TSV München Ost, 3), Maria Konstantinidou (BSG Basket Ludwigsburg, 2), Amelie Kröner (Citybasket Recklinghausen/Metropol Girls, 2), Nina Kühhorn (SC Kemmern/DJK Don Bosco Bamberg, 2), Luisa Nufer (USC Freiburg, 11), Sarah-Luise Polleros (Herner TC), Lina Sontag (TuS Lichterfelde, 6), Lotta Stach (BG 89 Rotenburg/Scheeßel/Junior Hurricanes), Emilia Tenbrock (BBZ Opladen/Dragons Rhöndorf, 14), Annika Holzschuh (BBU 01 Ulm) und Clara Wilke (ALBA BERLIN, 3).

Boxscore

Spielplan (dt. Zeit):
Sa., 18.08.2018, 13:30 Uhr Dänemark – Deutschland
So., 19.08.2018, 18:00 Uhr Deutschland – Litauen

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