GOLD! EUROPAMEISTER! Die U18-Mädchen des Deutschen Basketball Bundes (DBB) haben es tatsächlich geschafft und sich bei der Europameisterschaft in Udine/Italien die Goldmedaille geholt. Damit gewinnt in der Geschichte des DBB erstmals eine deutsche Mannschaft Gold bei einer Jugend-Europameisterschaft. Im Finale setzten sich die neuen Titelträgerinnen gegen Spanien mit 67:54 (19:13, 24:11, 8:13, 16:17) durch und nahmen damit erfolgreich Revanche für die Final-Niederlage vor zwei Jahren bei der U16-EM an gleicher Stelle.

Zusätzlich wurden Nyara Sabally zum MVP des Turnieres und auch noch Leonie Fiebich in die ALLSTAR FIVE des Turniers gewählt.

Schon kurz nach der Partie erreichten das deutsche Team die ersten Glückwünsche:

Armin Andres, DBB-Vizepräsident für Leistungssport:
„Wir sind alle sehr stolz auf diese Mannschaft. Ein echtes Team hat nun bereits zum zweiten Mal eine EM-Medaille gewonnen, und jetzt sogar Gold!. Die Mädchen waren hier sehr fokussiert, haben sich auch von der Vorrunden-Niederlage gegen Ungarn nicht irritieren lassen und wollten einfach etwas Großes erreichen. Jetzt haben sie die Goldmedaille und natürlich die WM-Qualifikation. Das ist herausragend! Herzlichen Glückwunsch an die gesamte Mannschaft und an den gesamten Staff!“

DBB-Präsident Ingo Weiss gratulierte von seiner Asien-Reise, die er derzeit in seiner Funktion als FIBA-Schatzmeister absolviert:
„Die U18-Mädchen haben Basketball-Deutschland bei der Europameisterschaft großartig vertreten. Es ist eine tolle Sache für den DBB, in diesem Sommer bei den Jugend-Europameistershaften nun schon die zweite Medaille gewonnen zu haben. Das zeigt einmal mehr die generell sehr positive Entwicklung im Nachwuchsbereich. Die Spielerinnen haben ja bereits vor zwei Jahren ihre Basketball-Qualität bei der U16-Europameisterschaft gezeigt, ihre super Leistungen in diesem Jahr bestätigt und sich nun mit der Goldmedaille belohnt. Glückwunsch! Wie ich schon vor zwei Jahren gesagt habe: Von diesen Spielerinnen wird man ganz sicher noch Einiges hören. Ich wünsche ganz viel Spaß beim Feiern der Goldmedaille!“

Zum Spiel: Den Siegerpokal vor Augen und mit vielen angereisten Fans im Rücken – u.a. A-Nationalspielerin Svenja Brunckhorst war kurzfristig nach Udine gekommen – ging es los. Luisa Geiselsöder und Nyara Sabally (Foto re.) bestimmten die ersten Minuten und zwangen die Spanierinnen bereits nach drei Minuten in eine erste Auszeit (8:2). Leonie Fiebich (Foto oben) erhöhte auf 10:2, Spanien wirkte beeindruckt (4.). Nahezu jeder Rebound war in deutschen Händen und vorne traf erneut Fiebich gleich zwei Mal: 15:2 (6.). Die deutsche Mannschaft strahlte den puren Siegeswillen aus und dominierte in überragender Manier (19:4, 7.). Dann flachte der deutsche Spielrausch ab, Spanien kam viel besser ins Spiel und netzte mit der Sirene einen Dreier zum 19:13. Das dritte Foul von Julia Förner tat zusätzlich weh.

Die DBB-Auswahl fing sich und begann den zweiten Spielabschnitt wieder sehr konzentriert. Fiebich versenkte ihren zweiten Dreier (24:13, 12.). Dann verletzte sich Sabally am Knie und musste mit schmerzverzerrtem Gesicht in die Kabine gebracht werden. Fiebich überragte weiter und traf auch zum 28:15 (14.). Emily Bessoir sprang in einen gegnerischen Pass und traf vorne per Korbleger zum 31:17 (16.) und Geiselsöder besorgte das 33:17 (17.). Spanien versuchte alles, um irgendwie in die Partie zu kommen, aber Deutschland ließ das bis dahin einfach nicht zu. Fiebichs Dreier bedeutete das 36:17 (18.), das DBB-Team war überhaupt nicht zu stoppen (38:17, Strozyk, 19.). Zum Seitenwechsel sprach alles für einen deutschen Titelgewinn, auch weil Fiebich spektakulär von der Mittelllinie traf (43:24).

Die ersten Minuten nach der Pause änderte sich nicht viel am bisherigen Spielverlauf (47:26, Strozyk, 23.). Man konnte sich keine Wende mehr vorstellen. Zu souverän agierten die deutschen Mädchen, die den Sieg nicht mehr hergeben wollten. Spanien intensivierte seine Bemühungen noch einmal, doch die ING-DiBa-Korbjägerinnen hatten zunächst die passende Antwort (49:30, zwei Freiwürfe Bessoir, 26.). Dann war Spanien nach einem Dreier plötzlich auf 49:36 heran (28.) und witterte seine Chance: Auszeit Deutschland. Mittlerweile hatte Geiselsöder ihr viertes Foul kassiert. Die brenzlige Phase setzte der deutschen Mannschaft zu und man war froh, dass beim 51:37 „endlich“ Viertelpause war.

Im Schlussviertel fielen zwei Minuten lang keine Punkte, ehe die starke Strozyk an der Freiwurflinie traf (53:37). Die Körpersprache der Spanierinnen ließ jetzt das letzte Aufbäumen vermissen, auch wenn der Headcoach seinen Akteurinnen in einer Auszeit noch einmal positiv zusprach. Jede verstrichene Sekunde kam Deutschland zugute, und als man auch nach 35 Minuten mit 56:40 (Geiselsöder) vorne lag, durfte man langsam wirklich an den Triumph glauben. Nach der Schlusssirene kannte der Jubel keine Grenzen.

„Wir sind mit Vollgas rausgekommen und haben immer an uns geglaubt. Wir haben das Spiel nie aus der Hand gegeben, haben einfach immer weiter gemacht. Ich bin so unglaublich stolz auf diese Mannschaft und froh über den Erfolg. Denn es sind nicht nur tolle Spielerinnen, sondern auch tolle Menschen und Charaktere, die es sich verdient haben. Es ist einfach ein unfassbares Team und ich bin sehr dankbar“, freute sich Geburtstagskind Stefan Mienack, dem kein ganz so schlechtes Geschenk gemacht wurde.

Für Deutschland spielten:
Emily Bessoir (TS Jahn München, 10/9 Reb.), Helena Eckerle (TV Saarlouis Royals), Leonie Fiebich (TS Jahn München, 22/11 Reb.), Julia Förner (SC Kemmern/DJK Don Bosco Bamberg), Eléa Gaba (ChemCats Chemnitz, 4), Luisa Geiselsöder (TH Wohnbau Angels, 11), Meret Kleine-Beek (TuS Lichterfelde), Magdalena Landwehr (SC Kemmern/DJK Don Bosco Bamberg), Nina Rosemeyer (Eintracht Braunschweig LionPride/Girls Baskets BS-WF, 1), Nyara Sabally (TuS Lichterfelde, 6), Jessika Schiffer (BVUK. SHARKS Würzburg, 3) und Jenny Strozyk (Osnabrücker SC/GiroLive Panthers Osnabrück, 10).

Boxscore

Alle weiteren Infos zur U18-EM weiblich gibt es hier.


Europameister 2018: Die deutschen U18-Mädchen!