Die U20-Nationalmannschaft der Damen hat ihr erstes Spiel bei der Europameisterschaft im ungarischen Sopron verloren. Gegen Weltmeister Russland unterlag der Aufsteiger nach klarer Führung am Ende noch mit 67:72 (16:16, 15:12, 24:16, 12:28). Für das Team von Bundestrainerin Hanna Ballhaus geht es morgen mit der Partie gegen Serbien weiter.

Anna Lappenküper, Theresa Simon, Satou Sabally (Foto), Johanna Klug und Leonie Rosemeyer (Foto unten) begannen für Deutschland. Das DBB-Team versuchte ganz bewusst, in der Offensive kontrolliert zu spielen und gute Würfe zu kreieren. Das gelang anfangs auch, aber die Chancen wurden kaum genutzt. Beim 3:7 nahm Ballhaus eine frühe Auszeit, da das Thema Ballverluste zunehmend akut wurde (4.). Es folgte eine starke Phase der Deutschen (13:11, Johanna Klug, 8.). Man war dem Favoriten absolut ebenbürtig.

Es war im ersten Viertel das Manko im deutschen Spiel gewesen, dass man zu oft und zu leicht den Ball aus den Händen gegeben hatte. Da man aber stark verteidigte, die Rebounds kontrollierte und Klug und Sabally sich dreimal in Folge sehr schön unter dem russischen Korb durchsetzten, lag man nach 13 Minuten vorne (22:18, 13.). Simon erhöhte und die DBB-Auswahl war richtig gut im Spiel. Trotz einiger verpassten Chancen blieben die DBB-Damen konzentriert und behaupteten auch nach 28 Minuten die Führung (27:26). Zwei tolle Aktionen von Lucile Peroche und Lappenküper führten zum 31:28 kurz vor der Pause.

Deutschland startete hervorragend ins dritte Viertel und kam durch äußerst fokussiertes Auftreten zur 41:32-Führung (25.). Dann netzte Britta Daub einen Dreier zum 44:32 und eine große Überraschung gegen völlig konsternierte Russinnen kam immer näher in Reichweite. Das DBB-Team dominierte (46:32, Laura Schinkel, 26.). Jetzt ging es darum die Ruhe zu bewahren. Russland intensivierte den Druck in der Defense und verkürzte prompt. Da war der Dreier von Lappenküper zum 49:37 Gold wert (28.), ebenso wie der von Sabally kurz später (53:42, 30.). Nach drei Vierteln sah es sehr gut aus für die deutsche Mannschaft (55:44).

Das Ballhaus-Team „verwaltete“ den Vorsprung in den ersten Minuten des Schlussabschnitts nicht nur, sondern strebte weiterhin mit Kraft zum gegnerischen Korb (60:47, 33.). Doch Russland war noch lange nicht geschlagen und kam jetzt mit dem Mute der Verzweiflung immer näher (61:57, 36.). Der Faden im deutschen Spiel war urplötzlich völlig gerissen, man versuchte sich in einer Zonenverteidgung zu sammeln (61:59). Simon erzwang das 63:59, aber das Momentum war eindeutig auf russischer Seite. Die Führung wechselte zum 63:65 zwei Minuten vor dem Ende, eine Wende schaffte die deutsche Mannschaft nicht mehr.

„Wir haben gut gespielt und bekommen viele Komplimente. Aber wir sind nicht hierher gefahren um mitzuhalten, sondern um Spiele zu gewinnen. Wenn wir 35 Minuten lang führen, müssen wir lernen am Ende zu gewinnen. Da hat sich dann die große Erfahrung der Russinnen durchgesetzt. Es war heute mehr drin und es war auch ein guter Einstand in die EM, denn wir wissen jetzt, dass wir ein ernst zu nehmender Gegner sind. Daran müssen wir morgen gegen Serbien anknüpfen“, so die Bundestrainerin.

Für Deutschland spielten:
Laura Schinkel (SV Halle Lions, 2), Theresa Simon (Wolfpack Wolfenbüttel, 7), Britta Daub (Houston Baptist Huskies/USA, 3), Satou Sabally (Oregon Ducks/USA, 19), Karolin Tzokov (TG Neuss Tigers), Johanna Klug (Fordham Rams/USA, 14), Anna Lappenküper (Fort Wayne Mastodons/USA, 9), Lucile Peroche (ChemCats Chemnitz, 4), Anne Zipser (BasCats USC Heidelberg), Elea Gaba (ChemCats Chemnitz, 2), Leonie Rosemeyer (Wolfpack Wolfenbüttel, 7), Corinna Flaskamp (BBZ Opladen).

Boxscore

Termine EM-Vorrunde
So., 8. Juli 2018, 13.30 Uhr: Deutschland – Serbien
Mo., 9. Juli 2018, 15.15 Uhr: Deutschland – Slowenien

Alle weiteren Informationen zur U20-EM der Damen gibt es hier.