Ein  bisschen mehr Party hätte man dann doch zum Ende der Hauptrunde in Halle erwartet. Das Saisonziel wurde vorzeitig erreicht, der Abstieg in diesem Jahr kein Thema, das Achtelfinale als Sahnehäubchen – Wann soll den Lockerheit aufkommen, wenn nicht jetzt ?  Diese Frage bleibt zu beantworten.

Eigentlich ging es bei beiden Teams ja angeblich um gar nichts mehr. Stimmte aber so richtig nicht. ALBA witterte schon noch etwas Morgenluft und hoffte wohl, dass im Niedersachsen-Derby Göttingen eine Überraschung schafft. Einen Sieg in Halle vorausgesetzt, wäre dann der 2. Platz möglich gewesen. Aber auch Halle hätte gern gezeigt, dass endlich wieder gegen eine Mannschaft aus der oberen Tabellenhälfte etwas möglich ist.

Spaßbasketball kam so im ersten Viertel nicht auf – ja bis kurz vor Schluss der ersten zehn Minuten drohte sogar ein einstelliges Viertelergebnis. Am Ende zog Halle etwas an und konnte mit fünf Punkten in der letzten Minute das Viertelergebnis noch auf 13:7 „schrauben“. Drei  Punkte davon kamen von Lena Dziuba (Foto von Caro Stolze), die den 50. Dreier der Saison für die JUNIOR-LIONS erzielte. Zur Mitte des zweiten Viertels schien jetzt die Überraschung aus hallescher Sicht möglich, denn bis zum 26:12 bauten die Hallenserinnen ihre Führung aus. Als alle auf eine Berliner Auszeit spekulierten, reagierte Moritz Schäfer mit einem großen Wechsel. Ein taktischer Volltreffer, denn von dieser Sekunde an schmolz der Vorsprung der Gastgeberinnen wie Schnee im späten März und sie mussten mit 26:27 in die Kabine gehen.

Die folgenden zehn Minuten waren für das Lehrbuch mit dem Thema, wie erspielt man reihenweise Chancen ohne sie erfolgreich abzuschließen (Trefferquote vom Halle lag am Ende bei kläglichen 22,4 Prozent). Da ALBA offensichtlich an diesem Buch mitschreiben wollte, blieb es „nur“ bei einem Viertelergebnis von 3:22. Wieder so ein völlig unerklärlicher Absturz der JUNIOR-LIONS, wie wir ihn in unterschiedlicher Intensität und Länge bei fast jedem Spiel der Hauptrunde erleben mussten. Der Rest des Spiels  war nur noch für die Statistik interessant und Charlotte Kreuter gelang mit immerhin sechs Punkten in knapp 30 Sekunden noch etwas Ergebnis-Kosmetik. Die von einem Infekt stark gezeichnete hallesche Trainerin Sandra Rosanke dürfte mit Blick auf die Achtelfinal-Begegnungen gegen Herne ein paar Sorgenfalten mehr bekommen haben.

Für Halle im Einsatz: Wackermann (3), Friedenberger (6), Kuhne, Müller, S. Herrmann , Heinicke (6), Kreuter (12), Albrecht (2), V.Herrmann (6), Oswald,  Fox, Dziuba (7).

(Bericht SV Halle Junior-Lions, Günter Hebner)