Obgleich die Personaldecke beiderseits vergleichsweise eher auf Sparflamme lief, so wusste das vorerst letzte Auswärtsspiel in der Hauptrunde-Süd für die WNBL-Basketballerinnen der DJK Brose Bamberg bei den Dragons Rhöndorf dennoch größtenteils mit ansehnlichem und heißem Offensiv-Basketball zu überzeugen. Nach einem kurzweiligen Hin und Her hatten es die zu acht angetretenen Schützlinge von Cheftrainer Ulf Schabacker nach eigener Auszeit zwar noch selbst in der Hand, das zweite Aufeinandertreffen in diesem Kalenderjahr zwölf Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit mit dem letzten Wurf zu ihren Gunsten zu entscheiden, doch eben dieser verfehlte sein Ziel und markierte somit den Endpunkt der knappen 74:75 (17:22, 26:24, 13:15 & 18:14) Auswärtsniederlage.

„Obwohl es für beide Teams tabellarisch um keine relevanten Punkte mehr ging, haben wir meiner Meinung nach trotz der eher ungewöhnlichen Personal-Situation bis zum Ende hin alles versucht, auch dieses Duell für uns zu entscheiden. Dasselbe gilt auch für Rhöndorf. Ich denke, jeder in der Halle hat zum Schlusspfiff dann auch gesehen, wie viel sie in diese Partie investiert haben, um sich nochmal mit einem Heimsieg von ihren Fans und aus der Saison zu verabschieden“, bleiben Mara Edelmann vorneweg vor allem die Glückwünsche an eine ebenso couragiert kämpfende Heim-Mannschaft. „Uns ist es wiederum über die gesamten 40 Minuten gesehen einfach nicht gut genug gelungen, am Ball aggressiv und konsequent genug zu verteidigen. So sind wir oft mit einem oder zwei Dribblings geschlagen worden und waren in der Helpside-Defense zu passiv, um einfache Körbe zu verhindern. Die physischen Unterschiede und daraus resultierende Vorteile im Rebound-Duell haben dann sicher noch ihr Übriges getan“, nimmt die 16jährige für sich und ihre Team-Kameradinnen im Besonderen zwei wichtige spielerische Lern-Aspekte mit aus der zusammengenommen rund 800km weiten Reise an die Altersresidenz des ehemaligen Bundespräsidenten Konrad Adenauer.

Nach reibungsloser Anfahrt und zwischenzeitlichem Spaziergang am sonnigen Rheinufer folgte ein ebenso munterer Start in die rundenübergreifend 15. Partie der laufenden Spielzeit. Ganze sieben Mal zeigte die Anzeige-Tafel in der Sporthalle des Gymnasiums Schloss Hagerhof im Verlauf der ersten drei Spielminuten einen ausgeglichenen Spielstand oder einen Führungswechsel, ehe sich die heimischen Dragongirls – ohne den auf Skikurs befindlichen Cheftrainer Martin Otto sowie ihre beiden durchschnittlich zweistellig punktenden bzw. reboundenden Go-To-Guys Elisabeth Emrich und Daria Karabatova angetreten – auf Basis eines 0:6-Laufes erstmals etwas in Front brachten. Drei erfolgreiche Dreipunktwürfe im Verlauf der zweiten zehn Minuten verhinderten zwar, dass die DJKlerinnen den Anschluss verloren, doch ein knapper wie steter Rückstand sollte bis zum Seitenwechsel Bestand haben (43:46).

Ob es dann den sukzessive nachlassenden Kräftereserven – auch die Gastgeberinnen traten lediglich zu Neunt an, während auf Seiten der Brose Youngsters Jana Barth beispielsweise die volle Distanz von 40 Spielminuten auf dem Parkett verbrachte – zuzuschreiben war, dass sich in den zweiten zwanzig Minuten beiderseitig leichte Fehler häuften und im selben Maße einfache Wurfversuche immer häufiger den Korb verfehlten, bleibt letztlich nur zu spekulieren. „Nichtsdestotrotz finde ich, dass wir uns im dritten und vierten Viertel immer bessere Wurfoptionen erarbeitet und auch energischer den Weg zum Korb gefunden haben. In Zukunft müssen wir in der Lage sein, diese noch effektiver zu nutzen. Neben der erforderlichen Cleverness in der Offensive haben wir uns in der Kabine genauso vorgenommen, unsere Verteidigung umzustellen und dabei ebenfalls einen Gang höher zu schalten. Umso unglücklicher ist es, dass wir nach Wiederanpfiff direkt zwei Dreier hinnehmen mussten“, nennt Edelmann darüber hinaus in Form der beiden erfolgreichen Distanzwürfe von Linda Brückner einen eventuell vorentscheidenden Wendepunkt im Spiel.

Dann gleichermaßen Linda Brückner vorbehalten war es, die erste Führung in der zweiten Halbzeit für die Oberfränkinnen beim 64:63 in der 34. Minuten mit einem abermals erfolgreichen Dreipunktwurf zu kontern und das Momentum wiederum für ihre Farben zurückzugewinnen. „Wir haben uns anschließend zwar immer wieder ran gekämpft und waren in der letzten Minute sogar nochmal in Führung, aber am Ende hat es dann wohl einfach nicht sein sollen. Unabhängig davon war das heute für uns alle aber eine tolle und super lehrreiche Erfahrung, so in der Verantwortung zu stehen. Und darüber hinaus haben wir zweifelsfrei bewiesen, dass wir auch in dieser Besetzung mehr als nur konkurrenzfähig auf Bundesliga-Niveau sind und uns jetzt als geschlossenes Team in den nächsten Wochen für diese bisher so erfolgreiche Saison belohnen können“, freut sich die Guard-Spielerin bereits auf das Highlight im Rahmen des TOP4-Turniers in Wolfenbüttel zum nahenden Ende ihrer Premieren-Saison in Deutschlands höchster U17-Spielklasse.

Für die DJK Brose Bamberg spielten:
Hartmann, Anika (28 Punkte/0 „Dreier“); Barth, Jana (19/1); Siebert, Kim (10/1); Richter, Ronja (9/3); Kaufmann, Teresa (4/0); Edelmann, Mara (2); Hofmann, Luisa (2); Spiegel, Sarah (0).

Für die Dragons Rhöndorf spielten:
Eulering, Mira (21/0); Brückner, Linda (17/3); Prinz, Franziska (17/0); DeMurier, Antonia (10/0); Dohr, Alina (8/0); Carstens, Nika (2); Küster, Tessa (0); Roth, Sophie (0); Selker, Isabella (0).

(Bericht DJK Brose Bamberg, Konstantin Hamerl, Fotomaterial (Copyright DJK Brose Bamberg / Matthias Burgis)