Auch in der Play-Down-Runde gilt: Die JUNIOR-LIONS  bleiben im „Learning by doing“-Modus. Daran konnte auch der 800 km-Ausflug nach Herne noch nichts ändern. Die Vorbereitung auf das erste direkte Duell gegen den Abstieg lief unter denkbar schlechten Voraussetzungen: Nachwirkungen der Ferien in Sachsen-Anhalt, die Grippewelle, aber auch Spielerinnen, die andere persönliche Schwerpunkte an diesem Tag setzten, ließen  den Kader von Sandra Rosanke zusammen schmelzen. Da war es  nicht zu verhindern, dass die Hallenserinnen in Herne bei einer bekannt spielstarken und wettkampfharten Mannschaft nur eine Halbzeit wirklich mithalten konnten. Der Ausfall von Lina Heinicke nach nur drei Minuten schwächte die Defense noch zusätzlich und die Zonenverteidigung musste schnell aufgegeben werden.

„Dazu kam, dass ich Sarah-Luise Polleros wohl in der Vorbereitung nicht so richtig auf dem Schirm hatte.“, so Rosanke im O-Ton. Mag sein, aber die  einzige erkennbare „Waffe“ der JUNIOR-LIONS gegen eine so große Spielerin, Lena Dziuba, stellte sich zeitgleich erfolgreich dem Bundestrainer beim „Talente mit Perspektive“-Vorturnier in Halle vor und stand deshalb sowieso nicht zur Verfügung. Mit einer 7er-Rotation ging  dann Minute für Minute die Luft aus und es entstand ein klares Ergebnis für die unglücklich in der Vorrunde gescheiterten Mädels aus Herne.

Der Kampf um jeden Ball bis zur letzten Sekunde gehört noch zu den positiven Schlussfolgerungen  aus diesem Spiel. Das allerdings versteht wohl nur der aufmerksame Beobachter der JUNIOR-LIONS vom ersten Spieltag an. Langsam färbt die hohe Einsatzbereitschaft der Kapitänin Leonie Wackermann ab, die sich als einzige hallesche Spielerin in diesem Jahr in zwei der durch den DBB ausgewerteten Kategorien der Vorrunde unter den TOP-10 befindet, die sich nur scheinbar widersprechen: Bei den Steals und bei den Turnovers. Dies resultiert jedoch draraus, dass sie sich 35 bis 40 Minuten in jeden Ball wirft. Ohne im Kopf und auf den Füßen schnelle Mitspielerinnen kommt sie mangels Anspielstationen ganz schnell in aussichtslose Positionen. Sandra Rosanke hat das längst erkannt und setzt dort auf die erkennbar zunehmende Unterstützung durch Vivian Müller und Vivien Friedenberger. Auch weiter soll versucht werden, an der unterirdischen Wurfquote (36,8 %) zu arbeiten. So konnten die Halleserinnen plötzlich ja auch mal wieder Dreier: dreimal Sophie Herrmann, je einmal Wackermann und Müller. Geht doch und in Halle hält man es deshalb mit Manfred Krug und seinem Genossen Kossonossow: „Es entwickelt sich!“

(Bericht SV Halle Junior Lions, Günter Hebner)