Am ersten Achtelfinal-Tag hat der Gastgeber der Eurobasket 2015 ohne große Mühe das Viertelfinale erreicht. In Lille setzte sich die französische Mannschaft klar gegen die Türkei durch. Nach einem überragenden Schlussviertel bezwang Spanien das von Mike Taylor gecaochte Polen und erreichte ebenfalls die nächste Runde. Auch Lettland und Griechenland kämpfen nach Siegen gegen Slowenien bzw. Belgien weiter um den Titel.

Lettland – Slowenien:
Nach einem sehr ausgeglichenen ersten Viertel mit zahlreichen Führungswechseln stand es 20:20. Überragender Akteur bis dahin der lettische Guard Strelnieks mit bereits sieben Punkten. Auf eine zwischenzeitliche 29:27-Führung der Slowenen antwortete die Mannschaft von Trainer Ainars Bagatskis mit einem 9:0-Lauf (36:29). Doch Slowenien ließ sich nicht abschütteln und verkürzte bis zur Halbzeit auf 40:42. Im dritten Viertel erhöhten beide Teams in der Verteidigung die Intensität und agierten deutlich aggressiver. Nach nur insgesamt 25 Punkten in diesem Abschnitt lagen die Letten vor den letzten zehn Minuten knapp mit 55:52 in Front. Nun erwischte Lettland den deutlich besseren Start und führte vier Minuten vor dem Ende vorentscheidend zweistellig (67:57). Slowenien kämpfte sich nochmals heran, konnte allerdings nicht mehr entscheidend verkürzen. Die lettische Mannschaft dagegen steht nach dem 73:66-Erfolg unter den besten Acht. Beste Scorer der Partie waren Strelnieks (Lettland) und Dragic (Slowenien) mit jeweils 17 Punkten.

Griechenland – Belgien
Eine der Überraschungs-Mannschaften der bisherigen EuroBasket zeigte auch gegen den Favoriten Griechenland eine anfangs sehr beachtliche Leistung. Der Belgier Gillet schloss das erste Viertel mit einem Dreier ab und so lag sein Team mit nur einem Punkt nach den ersten zehn Minuten im Hintertreffen (15:16). In Abschnitt Nummer zwei machte Griechenland die ersten sieben Punkte (23:15) und konnte sich so erstmals deutlicher absetzen. Doch wer dachte, die Belgier würden jetzt abreißen lassen, täuschte sich. Mit einer harten Verteidigung verkürzten sie bis zur Halbzeit auf 31:34. Erst im zweiten Durchgang setzte sich die wesentlich höhere Qualität auf griechischer Seite durch. Dank eines sehr ausgeglichenen Scorings und eines 10:1-Laufs zum Ende des dritten Viertels setzten sich die Griechen vor dem Schlussabschnitt vorentscheidend auf 57:42 ab. Das sehr tapfere belgische Team war geschlagen und verlor nach einer tollen ersten Halbzeit mit 54:75. Beste Werfer der Begegnung waren Bourousis (Griechenland) und Gilet (Belgien) mit jeweils 14 Punkten.

PG_EMSpanien – Polen:
Beide Mannschaften begannen das Spiel mit einem sehr offensivem Mindset. Besonders Pau Gasol (Foto rechts) schien sich an diesem Tag viel vorgenommen haben. Allein im ersten Viertel brachte er es auf zehn Zähler und war somit hauptverantwortlich für eine 25:20-Viertelführung. Allerdings spielte auch Polen eine sehr starke erste Halbzeit und drehte das Spiel zu Beginn der zweiten zehn Minuten dank eines 7:0-Runs und vier Punkten von Karnowski (27:25). Mit einem knappen 41:39 aus spanischer Sicht gingen beide Teams in die Kabinen. Auch im dritten Viertel setzte sich keine Mannschaft entscheidend ab und so war der Spielausgang vor den letzten zehn Minuten vollkommen offen (55:55). Der Schlussabschnitt gehörte nun aber den individuell stärkeren und favorisierten Spaniern. Die Iberer legten einen 14:2-Lauf auf das Parkett und lagen fünf Minuten vor dem Ende deutlich mit 69:57 in Front. Nachdem der Vorsprung der Spanier bis auf 18 Punkte zwischenzeitlich wuchs, konnten die Polen in den letzten Minuten noch ein wenig Ergebniskosmetik betreiben. Am Ende zieht Spanien – mit einem überragenden Gasol (30 Punkte) – in das Viertelfinale ein.

Frankreich – Türkei
Die insgesamt 26.135 Zuschauer stellten in Lille beim letzten Spiel des Abends einen neuen europäischen Besucher-Rekord auf. 15 Minuten zeigten die jungen und talentierten Türken eine sehr ansprechende Leistung und boten dem großen Favoriten Frankreich Paroli (25:22 Türkei). Anschließend jedoch waren die Franzosen nicht mehr aufzuhalten. Sie erzielten 14 Punkte in Folge und zogen bis zur Halbzeit auf 36:26 davon. Entscheidender Spieler der Franzosen war in dieser Phase Lauvergne mit sieben Zählern. Als Güler einen Dreier zum 36:43 aus türkischer Sicht traf, keimte im Lager der Türkei wieder Hoffnung auf (23. Min.). Doch Frankreich ließ sich unter dem Jubel der eigenen Fans in Lille nicht beeindrucken, konterte mit einem 15:4 Lauf und führte vor dem Schlussabschnitt uneinholbar mit 59:40. Der französische Headcoach Vincent Collet nutzte den Spielstand, um jedem seiner Spieler Einsatzzeiten zu geben. Das Spiel plätscherte in seinen letzten Zügen vor sich hin; der Gewinner stand mit Frankreich bereits fest. Am Ende siegte der Gastgeber souverän mit 76:53 und hofft weiter den Titel verteidigen zu können. Beste Werfer des Spiels waren Nando de Colo (Frankreich) und Ersan Ilyasova (Türkei) mit 15 bzw. 14 Punkten.