- Lorem ipsum
- Dolor sit
- Amet Valputo
Bellinelli ist der bisher einzige italienische Korbjäger, der einen NBA-Titel gewonnen hat (2014 mit den San Antonio Spurs). In der gerade beendeten NBA-Saison – seiner zweiten mit den Spurs – erzielte der Guard 9,2 Punkte, 2,5 Rebounds und 1,5 Assists im Schnitt. Gallinari erlangte nach seiner Kreuzbandverletzung, die ihn für mehr als ein Jahr außer Gefecht setzte, volle Fitness zurück und kam bei den Denver Nuggets auf durchschnittlich 12,4 Punkte, 3,7 Rebounds und 1,4 Assists.
Bargnani hingegen stand nur in 29 Spielen für die New York Knicks auf dem Parkett, weil er immer wieder mit Verletzungen zu tun hatte. Wenn er aber spielte, bewies er seine offensiven Fähigkeiten mit 14,8 Punkten und 4,4 Rebounds. Datome wurde Ende Februar von den Detroit Pistons an die Boston Celtics abgegeben. Durch diesen Wechsel schnupperte er erstmals Playoff-Luft in der NBA und kam auf 21 Einsätze in drei Monaten. Zuvor hatte er in seinen ersten eineinhalb NBA-Jahren nur 37 Mal auf dem Feld gestanden.
Bisher spielten die vier italienischen NBA-Akteure erst einmal zusammen in einem Turnier: Bei der EuroBasket 2011 kam dennoch das Aus nach der Vorrunde, u.a. nach einer Niederlage gegen Deutschland.
„Alle vier teilen die Leidenschaft für das Spiel und auch die Begeisterung in einer Mannschaft zusammenzuspielen. Drei von ihnen hatten schwere Verletzungen in den vergangenen drei Spielzeiten. Sie müssen erst einmal ihre Kondition wiederfinden und sich an den europäischen Basketball gewöhnen“, sagt Italiens Headcoach Simone Pianigiani (Foto), angesprochen auf seine Starspieler.
Aber die sind bei weitem nicht alles, was die “Squadra Azzurra” zu bieten hat. Kapitän Alessandro Gentile (Mailand), Marco Cusin (Cremona), Andrea Cinciarini (Reggio Emilia) oder Daniel Hackett (Mailand) sind weitere in Europa namhafte Korbjäger, die es zu beachten gilt. Das könnte reichen, um einen der begehrten ersten drei Plätze in der Vorrunden-Gruppe B zu erreichen (der Gruppenvierte spielt aller Voraussicht nach im Achtelfinale in Lille gegen Frankreich).
„Es gibt in dieser Art des Wettkampfs, ganz besonders in einer Gruppe wie der unseren, keinerlei Sicherheit. Basketball ist heutzutage sehr physisch, fünf Spiele in sechs Tagen zu spielen macht alles sehr unsicher. Es ist einfach wichtig, zum richtigen Moment die Top-Leistung zu zeigen“, bringt es Pianigiani auf den Punkt.
Sehr groß seien die Erwartungen der Basketballfans in Italien. „Der Druck gehört immer dazu. Wir haben eine große Basketball-Tradition in Italien und wir sind uns bewusst, dass es heutzutage schwieriger ist eine EuroBasket zu spielen und dort erfolgreich zu sein als große internationale Wettbewerbe ´außerhalb Europas´ wie WM oder Olympische Spiele“, vertritt der Headcoach eine durchaus weiter verbreitete Meinung.
Der Cheftrainer der Italiener erwartet sich einiges an Unterstützung für Berlin: „In Slowenien hatten wir eine große Anzahl an Fans. Wir hoffen, dass es in Deutschland auch so sein wird. Berlin ist eine wunderbare Stadt, das kann unsere Fans eigentlich nur noch zusätzlich motivieren nach Berlin zu kommen. Auch Italiener, die in Deutschland leben, werden kommen um uns zu unterstützen.“
2013 kamen die Italiener bei der EuroBasket 2013 in Slowenien bis ins Viertelfinale, verloren dann zweimal (58:66 gegen die Ukraine, 64:76 gegen Serbien), wurden Achter und verpassten die WM 2014 in Spanien. Besonders mangelte es den Italienern an Länge, und auch wenn Bargnani nie ein traditioneller Center war, wurden seine 213 cm in Slowenien sehr vermisst.
„Wir sind nach wie vor ein Team ohne viele große und kräftige Spieler, post up spielt bei uns keine große Rolle. Unsere Fähigkeiten liegen besonders im Rhythmus und im Tempo der Abläufe, wie 2013. Dieses Mal werden wir meiner Meinung nach aber mehr Optionen haben“, hofft der stets in elegantem Zwirn gekleidete Nationaltrainer der Italiener.
Was kann er denn zu seinen Gegnern in der sogenannten Hammergruppe sagen? „Es ist sehr früh um darüber zu reden. Spanien und Serbien gehen immer an den Start um zu gewinnen. Serbien ist sehr stabil und hat Spieler mit sehr viel Erfahrung in der Euroleague, einem Wettbewerb, den man gut mit der EuroBasket vergleichen kann. Spanien vereint Stabilität mit dem Talent vieler NBA-Spieler. Die Türkei ist ein heranwachsendes Team, das Bobby Dixon neu im Kader hat und das von vielen Fans angefeuert wird, wie auch Deutschland. Ein Star wie Dirk Nowitzki wird ein Faktor sein, auch weil wegen seiner Teilnahme an der EuroBasket eine große Begeisterung herrschen wird. Island kann ohne jeden Druck spielen und aus diesem Grund könnten die Isländer gefährlich sein, ein echter Außenseiter“, analysiert Pianigiani, wohlwissend, dass bis zum EM-Start Anfang September noch viel passieren kann.
Und auch zur aktuellen Entwicklung im europäischen Basketball hat der Headcoach eine dezidierte Meinung: „Der europäische Basketball ist ausgeglichener geworden und aus diesem Grund auch immer interessanter. Heutzutage spielen viele europäische Korbjäger auf der ganzen Welt, es gibt keine schwachen Mannschaften mehr. Aktivitäten der Nationalmannschaften sind entscheidend für die weitere Entwicklung des Basketballs, sie bringen unglaubliche Leidenschaft mit sich. Events wie die EuroBasket forcieren die Begeisterung der Fans, weil sie tolle Spiele sehen, auch mit deiner Familie. Ich denke, dass die Idee der FIBA, Länderspiele auch im Winter anzusetzen, korrekt ist, denn viele Menschen wollen große Momente mit ihren Nationalmannschaften erleben.“
Wir sind sehr gespannt auf die italienische Mannschaft bei der EuroBasket-Vorrunde 2015 in Berlin.