Es ist die schwierigste aller Aufgaben der deutschen Nachwuchs-Nationalmannschaften in diesem Sommer. 20 europäische U20-Herren-Teams treten bei der Europameisterschaft in Lignano/Italien (7.-19. Juli 2015) an, am Ende werden nur 13 davon weiterhin erstklassig sein. Weil die Stärke der A-Gruppe nach diesem Sommer von 20 auf 16 Mannschaften reduziert wird, gibt es einmalig sage und schreibe sieben Absteiger. Und dazu möchte die deutsche Mannschaft von Bundestrainer Frank Menz auf keinen Fall gehören.

Vom Modus her sieht es so aus, dass zunächst in vier Gruppen a fünf Teams „jeder gegen jeden“ gespielt wird. Die jeweils drei Erstplatzierten der Vorrundengruppen sind „gerettet“ und spielen um die Plätze eins bis zwölf. Von den Viert- und Fünftplatzierten in den Gruppen schafft dann nur noch eine Mannschaft den Klassenerhalt. Hier eine detaillierte Übersicht des Modus.

Grundsätzlich gibt es ein einfaches Rezept: Gewinne die ersten beiden Spiele gegen Slowenien und Großbritannien, setze darauf, dass keiner von den beiden gegen die Türkei oder Litauen gewinnt und habe damit den Klassenerhalt früh gesichert. Menz ist aber natürlich klar, dass es möglicherweise so einfach nicht wird: „Natürlich bringt es dieses ´Rezept´auf den Punkt, aber bis es funktioniert, wird es noch ein ganz schwieriges Unterfangen. Grundsätzlich sind wir alle hochmotiviert und wissen, worum es geht. Wir können mit Selbstbewusstsein antreten“, findet der Bundestrainer.

Letzteres zieht es aus den Vorstellungen seiner Mannschaft zuletzt beim Turnier in der Türkei, wo es „nur wenige schlechte Phasen gab“. „Ich bin zufrieden mit den zwölf Spielern, die ich bei der EM dabei habe. Es herrscht eine gute Stimmung, wir werden eine echte Mannschaft haben“, ist sich der Bundestrainer sicher. Die Vorbereitung verlief angesichts der spät zum Team gestoßenen Leistungsträger (Andreas Obst, Christian Sengfelder, Daniel Mayr) eher semi-optimal, aber das zählt jetzt alles nicht mehr.

Gleich im ersten Spiel gegen Slowenien gibt es „eine Art Endspiel“. „Wir haben zwar in der Vorbereitung gegen Slowenien verloren, aber ich glaube nicht, dass diese Niederlage eine große Auswirkung hat. In unseren Köpfen ist nur das Auftaktspiel, wir haben sechs Spiele der Slowenen als Video und werden uns detailliert vorbereiten. Und dann werden wir sehen, was dabei heraus kommt“, so der Headcoach weiter.

Positiv bewertet er den Spielplan, der dem DBB-Team nach der Begegnung mit Slowenien und vor der Partie gegen Großbritannien einen spielfreien Tag einräumt. „Dann können wir die Briten in Ruhe studieren. Außerdem könnte die Pause ein kleiner Vorteil sein. Die Briten sind enorm athletisch und haben gute Werfer. Sie rennen über 40 Minuten“, beschreibt Menz den zweiten Gegner, der mit diesem Jahrgang zuletzt jeweils besser als die DBB-Teams abschnitt. Der U20-Cheftrainer ist überzeugt davon, dass die Türkei und Litauen von „keiner dieser drei Mannschaften zu schlagen sein wird“.

Im Falle des Verpassens der Zwischenrunde sei es immens wichtig, wie man reagiert. „Ich bin sicher, dass sich meine Mannschaft auch dann zerreißen wird, diesen einen rettenden Platz zu erreichen, um nicht in die B-Gruppe absteigen zu müssen. Dies hat auch bei der Zusammenstellung des Teams eine Rolle gespielt“, erklärt der Bundestrainer abschließend.

EM-Vorrundenspiele (dt. Zeit):
Di., 7. Juli 2015, 21.00 Uhr: Deutschland – Slowenien
Do., 9. Juli 2015, 14.15 Uhr: Deutschland – Großbritannien
Fr., 10. Juli 2015, 16.30 Uhr: Deutschland – Litauen
Sa., 11. Juli 2015, 18.45 Uhr: Deutschland – Türkei

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Alle Spiele hier im Live Stream: http://www.youtube.com/FIBA