Die U18-Mädchen bestritten in Matosinhos/POR ihr viertes Spiel im Rahmen der FIBA Women’s European Championship 2024. Nach der Gruppenphase, die das DBB-Team auf dem dritten Platz beendete, stand heute der Einzug ins Viertelfinale auf dem Spiel. Deutschland und Belgien kämpften die gesamte Partie über ebenbürtig um den Sieg, doch die DBB-Auswahl unterlag den Gegnerinnen in den Schlusssekunden knapp mit 64:69 (14:20, 15:14, 14:19, 16:21).

Alles offen

Der Start in das Spiel gegen Belgien lief anders, als ihn sich die deutschen Mädchen vorgestellt hatten. Aus einem missglückten Angriff kam Belgien schnell an den Ball und zog zum Korb. In folgenden deutschen Ballbesitzen blieben die Punkte weiterhin aus, während Belgien die Transition suchte. Nach einer deutschen Timeout, kam nun auch Maria Perner in die Zone und holte die ersten deutschen Punkte. Es blieb schleppend bis erneut Perner einen Dreier netzte. Die vielen Steals und Turnover sowie die verworfenen Bälle sorgten allerdings beidseitig dafür, dass der Punktestand anfänglich gering blieb. Zur Hälfte des ersten Viertels stand es gerade einmal 6:10. Chloé Emanga gelang der nächste Wurf aus der Distanz und Deutschland lag plötzlich nur einen Punkt im Hintertreffen. Doch eine belgische Spielerin tat es ihr gleich. Die Gegnerinnen trafen weiter fleißig, bis Johanna Huppertz den Dreier zum 14:18 versenkte. Kurz vor Ende kam Belgien noch einmal zum Zug, wodurch Deutschland das erste Viertel im Rückstand mit 14:20 abschloss.

Die Jagd beginnt

Ein Drive von Huppertz und Deutschland war zurück im Geschehen. Dann kam Helena Englisch zum Zug, die einen Hook-Shot abgab und schließlich Rosalie Esser, die zum Korb durchbrach. Beide Mannschaften hatten allerdings vermehrt mit Ballverlusten zu kämpfen. Belgien forderte nach der deutschen Aufholaktion (20:22) seine erste Auszeit ein. Zur sechsten Minute endlich die 26:25-Führung, nachdem Englisch, Bielefeld und Huppertz alle erfolgreich zum Korb gezogen waren. Es folgten die nächsten belgischen Punkte und Head Coach Janet Fowler-Michel veranlasste die nächste Auszeit. Emanga traf einen Wurf von hinter der Dreierlinie, doch Belgien antwortete rapide. Die offensiven Schwierigkeiten des deutschen Teams sorgten dafür, dass weitere Punkte ausblieben und es mit 29:34 in die Halbzeitpause ging.

Gleichstand

Deutschland hatte die Pause wohl gut genutzt und sich neu sortiert, da Perner nach zwei Freiwürfen auch noch einen Dreier fallen ließ. Daraufhin schob sich Englisch durch die gegnerische Defensive und weitere Punkten waren sicher. Die 35:34-Führung zwang Belgien in eine Auszeit. Danach wieder Perner, doch Belgien zog nach. Huppertz zog ein Foul und brachte erneut den Ausgleich (41:41). In ihrem nächsten Drive zog auch Englisch ein Foul und holte nach den Freiwürfen die Führung zurück. Ein Assist von Bielefeld und Englisch rauschte schon wieder unter den gegnerischen Korb. Es war ein ausgeglichenes Match, bei dem beide Parteien im Wechsel ihre Zähler sammelten. Ein Treffer, die anderen trafen sofort im Anschluss; ein Steal, die anderen stahlen den Ball zurück. Wenige Sekunden vor dem Ablaufen der Zeit gelang den Belgierinnen der letzte Korbleger und sie schlossen das Viertel mit 48:48 ab.

Knappes Aus

Durch den Gleichstand starteten beide Mannschaften auf Augenhöhe in das letzte Viertel. Belgien war schneller und legte vor. Emanga konterte mit einem Drei-Punkte-Wurf. Defensive Schwierigkeiten ließen Belgien immer wieder durch die Mitte brechen, sodass es geradezu nach der nächsten deutschen Auszeit schrie (51:56). Das schien die Belgierinnen aber nicht von weiteren Treffern abzuhalten, die im Anschluss folgten. Nur, dass nun auch Gomann und Perner den Ball gekonnt unterbrachten (56:58). Deutschland foulte mehrmals und bescherte Belgien dadurch Punkte. Bielefeld gelang wieder ein Korbleger an den Gegnerinnen vorbei, aber Belgien lag immer wenige Punkte vorne. Der Wille machte Punkte und eine Minute vor Ende des Spiels war mit 62:65 noch immer die Chance zum Sieg in Reichweite. Anschließend verpasste Korbaktionen zwangen Fowler-Michel 14 Sekunden vor Schluss nochmal eine Auszeit zu nehmen. Deutschland brauchte einen Dreier zum Ausgleich. Unglücklicherweise leisteten die U18-Mädchen sich beim Inbound eine 5-Sekunden-Strafe, wodurch der Ballbesitz wechselte und Belgien von der Freiwurflinie alles klarmachte. Nach einer äußerst aufregenden und knappen Partie unterlag Deutschland Belgien mit 64:69.

„Fokus auf das nächste Spiel“

„Das war ein richtig hart umkämpftes Spiel. Wir haben ein bisschen langsam angefangen, hatten dann einige Fehlwürfe. Dann haben wir uns zurück gekämpft. Im Rebounding haben wir wirklich dominiert. Letztendlich war unser Problem die One-on-one Defense und nicht, dass wir die Korbleger einfach nur nicht getroffen haben. Trotzdem sind viel einfache Würfe unter dem Korb nicht reingegangen. Nichtsdestotrotz müssen wir jetzt genauso nach vorne schauen wie auch nach den letzten Spielen. Die Reise ist auch noch nicht zu Ende. Wir spielen morgen gegen Lettland und wir werden uns nur darauf fokussieren und uns nicht von heute beeinflussen lassen“, so Head Coach Janet Fowler-Michel.

Für Deutschland spielten:
Name Punkte Verein
Clara Bielefeld 8 Citybasket Recklinghausen
Karla Busch 0 Girls Baskets Braunschweig
Remi Drantmann dnp Kangoeroes Basket Mechelen/BEL
Xara Eich 0 TuS Lichterfelde
Chloé Emanga 9 BSG Basket Ladies Ludwigsburg
Helena Englisch 13 MTV München
Rosalie Esser 5 ALBA BERLIN
Greta Gomann 2 Talents BonnRhöndorf
Johanna Huppertz 9 TG Neuss Tigers
Jana Koch 0 Post SV Nürnberg
Chanel Ndi 0 TG QOOL Sharks Würzburg
Maria Perner 18 TSV Wasserburg