Die deutschen U17-Jungen sind mit einer Niederlage im ersten Gruppenspiel gegen Kanada in den FIBA U17 World Cup in Istanbul gestartet. Das Team von Bundestrainer Dirk Bauermann zeigte im ersten Viertel sein Können, musste sich jedoch im weiteren Verlauf einer starken Defensive geschlagen geben. Das Endergebnis lautete 52:77 (21:19, 11:23, 4:19, 16:16). Mund abwischen und weitermachen – denn bereits morgen, am Sonntag um 11 Uhr, steht das nächste Gruppenspiel gegen Australien an.

Rebound-Dominanz

Die Kanadier eröffneten das Spiel mit einem schnellen Dreier. Trotz guter Chancen auf beiden Seiten blieben viele ungenutzt. Deutschland beeindruckte mit starker Defensive und Rebounds. In der 3. Minute verkürzte Jervis Scheffs mit einem Layup, und nach einer Shotclock-Violation der Kanadier übernahm Deutschland mit einem abschließenden Korb von Declan Duru erstmals die Führung (7:5). Ein Steal plus Dunk von Duru zum 15:9 zwang die Gegner zu einem Timeout. Anschließend baute Deutschland die Führung durch konsequente Rebounds auf 21:11 (8.) aus. Doch die Kanadier antworteten entschlossen, spielten starke Defense und verkürzten bis zum Viertelende auf 21:19.

Intensität nimmt zu

Nach der Viertelpause ging es Schlag auf Schlag weiter. Beide Teams verstärkten ihre Defensive und ließen kaum Punkte zu. Dank der Treffer von Duru blieben die Deutschen bis zur 16. Minute gleichauf. Doch die Kanadier beeindruckten mit einer starken Dreierwurfquote und einer aggressiven Verteidigung, was den Deutschen zunehmend Schwierigkeiten bereitete, sodass sie bis auf 30:40 zurückfielen. Mit einem Dunk von Duru endete die erste Halbzeit für das deutsche Team mit einem Spielstand von 32:42.

Fotos: FIBA

Schwache Offensive-Ausbeute

Nach der Pause hatten die U17-Jungen deutliche Probleme im Offensivspiel. Ein weiterer Dreier der Gegner (32:45, 21. Minute) verschärfte die Situation, und die Deutschen konnten ihre Rebounds nicht verwerten, während sie mit vielen Ballverlusten kämpften. In der 24. Minute erzielte Ivan Crnjac die ersten Punkte der zweiten Halbzeit für das deutsche Team (34:50). Doch die Kanadier verteidigten weiterhin aggressiv, was den Deutschen im Angriff Schwierigkeiten bereitete. Nevio Bennefeld erzielte mit einem Layup (36:57, 28. Minute) die letzten Punkte für Deutschland im dritten Viertel. Somit ging das Spiel mit einem deutlichen Rückstand in das letzte Viertel.

Durchbeißen bis zum Schluss

Es galt nun, das Spiel mit einigen starken Aktionen zu beenden und die Kanadier im Zaum zu halten. Obwohl die Gegner zunächst die Oberhand gewannen, blieb das deutsche Team standhaft. Mit einem Dreier von Fabian Kayser erzielte Deutschland ihren ersten Punkte im letzten Viertel zum 42:72 (33.). Kurz darauf punkteten Luka Stojic und erneut Kayser von der Baseline, was den Spielstand auf 48:74 in der 37. Minute brachte. Das deutsche Team fand zurück zu seiner Form aus dem ersten Viertel und konnte sich ein soliden Viertelergebnis sichern. Trotz dieser Bemühungen und der wichtigen Punkte am Ende reichte es nicht, und die Partie ging deutlich mit 52:77 (21:19, 11:23, 4:19, 16:16) an die Kanadier.

„Noch nichts entschieden“

Bundestrainer Dirk Bauermann kommentierte die Niederlage wie folgt: „Am Ende waren die Kanadier die bessere Mannschaft, das muss man akzeptieren. Trotzdem haben wir ein sehr gutes erstes Viertel gespielt und im letzten wirklich gebissen. Für viele ist es das erste große Turnier, und nach dem Spiel haben wir deutlich gemacht, dass noch nichts entschieden ist. Wir werden uns morgen gut vorbereiten, denn da wartet bereits Australien. Das zeigt, welche Herausforderung es ist, täglich bereit zu sein und für Deutschland alles zu geben.“

Boxscore

Für Deutschland spielten
Name Punkte Verein
Milo ALexander Murray 0 BBU’01/Orange Academy
Kenan Reinhart 0 RheinStars Köln
Julis Baumer 5 Porsche BBA Ludwigsburg
Declan Duru 17 Real Madrid/ESP
Fabian Kayser 6 Gartenzaun24 Baskets Paderborn
Luka Santiago Stojic 5 KK Medvescak/CRO
Ivan Crnjac 2 Eintracht Frankfurt/FRAPORT SKYKLINERS
Fynn Lastring 6 VfL SparkassenStars Bochum
Jervis Scheffs 5 BBU’01/Orange Academy
Clemens Sokolov 4 Post SV Nürnberg
Nevio Bennefeld 2 ALBA BERLIN/Lok Bernau
Tom Bruggemann 0 Paderborn Baskets